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Organic Knowledge Network on Monogastric Animal Feed

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Austausch von Wissen und Verfahren zwischen Europas Biobetrieben

Die Fleisch- und Milchwirtschaft der Europäischen Union (EU) ist in hohem Maße auf importierte Sojaprodukte als Futtermittel angewiesen. Eine einzigartige Informationsdatenbank hilft Biobetrieben bei der Umstellung auf 100 % ökologische Futtermittel.

Jedes Jahr importiert die EU etwa 14 Millionen Tonnen Sojabohnen zur Fütterung von Hühnern, Rindern und Schweinen. Für Biobetriebe, die mit der ausländischen Sojaproduktion verbundene Umwelt- und Nachhaltigkeitsprobleme, wie die Abholzung tropischer Wälder, vermeiden wollen, stellt das eine besondere Herausforderung dar. Das EU-finanzierte Projekt OK-Net EcoFeed (Organic Knowledge Network on Monogastric Animal Feed) untersuchte alternative Quellen für proteinreiches Tierfutter, die dazu beitragen sollen, Europa unabhängiger von importierten Proteinen für Futtermittel zu machen.

Bahnbrechende Ideen

„Wir verbreiten Innovationen in ganz Europa“, sagt Projektkoordinatorin Ambra De Simone. „Wir konzentrieren uns darauf, ein Netzwerk aus Interessengruppen aufzubauen, vorhandenes Wissen zu sammeln und die Lösungen hervorzuheben, die für alle Regionen von Nutzen sein könnten.“ Das Projekt, das von der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen – Regionalgruppe Europäische Union (IFOAM Organics Europe) koordiniert wurde, brachte ein Konsortium von 18 Partnern aus 12 Ländern zusammen. Dazu gehören Unternehmen in der Futtermittelverarbeitung, landwirtschaftliche Betriebe, Forschungsinstitute, Universitäten und Beratungsstellen. Im vorangegangenen EU-finanzierten Projekt OK-Net Arable wurden Hunderte Seiten Material erstellt und den landwirtschaftlichen Betrieben auf der Plattform Organic Farm Knowledge (OFK) zugänglich gemacht, um mögliche Lösungen zur Steigerung ihrer Ernte zu ermitteln. „Eine Ausweitung auf Tierfutter war die logische Konsequenz“, fügt De Simone hinzu. Die OFK-Plattform erlaubt den benutzungsfreundlichen Zugang zu einer breiten Palette praktischer Hilfsmittel und Ressourcen, darunter Audio-Dateien, Bücher, Berichte, Broschüren, Leitlinien und Videos, und fördert den Wissensaustausch zwischen landwirtschaftlichen Betrieben, Beratungsunternehmen und Forschenden. Durch OK-Net EcoFeed wurde die Plattform um Material über nachhaltige Futtermittel erweitert. „Eine der wichtigsten Aufgaben war, herauszufinden, was in einer Region funktionierte, und es entsprechend anzupassen, um in einer anderen Region ebenfalls erfolgreich zu sein“, erklärt De Simone. „Der erste Schritt bestand darin, alle bestehenden Systeme zu erfassen. Dann untersuchten die Forschenden diejenigen, die möglicherweise in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden könnten.“

Empfehlungen zur Rationierung

Im Projekt wurden 18 Feldversuche mit alternativen Futtermitteln durchgeführt, an denen mehr als 9 000 Hühner und 1 000 Schweine teilnahmen. „Ein erhebliches Problem im ökologischen Landbau ist die Verfügbarkeit von Proteinen“, fügt De Simone hinzu. „Die meisten Futtermittel sind auf Sojabasis und für die ökologische Landwirtschaft nicht nachhaltig. Wir haben versucht, alternative Proteinquellen zu ermitteln.“ Dazu gehörte auch Camelina sativa, eine mit dem Flachs verwandte Ölsaat, die von Forschenden des Italienischen Verbands für ökologische Landwirtschaft (AIAB) (Website auf Italienisch) untersucht wurde. In Spanien verwendete Ecovalia (Website auf Spanisch) proteinreiche Bierhefe als Futterzusatz für Schweine. Das Konsortium entwickelte außerdem ein Instrument zur Rationierungsplanung, eine Excel-basierte App, mit der landwirtschaftliche Betriebe ihren eigenen Futtermittelbedarf auf der Grundlage ihrer Tierrasse, ihres Wachstumsstadiums und der verwendeten Futtermittel berechnen können. „Es handelt sich um die einzige freie Software, die den Bedürfnissen der ökologischen Tierhaltung gerecht wird“, sagt De Simone. „Die Berechnungen werden unabhängig von der Futtermittelindustrie durchgeführt und an die spezifischen Bedingungen der ökologischen Landwirtschaft angepasst.“ Die Gruppe bemüht sich nun um zusätzliche Mittel für die Weiterentwicklung und Pflege der OFK-Plattform, die Informationen über mehr als 2 000 Lösungen für die Landwirtschaft enthält. „Zu Beginn ging es um Ackerbau und Futtermittel, doch es kommen noch viele weitere Projekte hinzu“, schließt De Simone. „Wir haben den Anspruch, die führende EU-Plattform für den Wissensaustausch über ökologische Landwirtschaft zu werden.“

Schlüsselbegriffe

OK-Net EcoFeed, Sojabohnen, Ölsaat, Protein, Futtermittel, Hühner, Rinder, Schweine, ökologisch, biologisch, Betrieb, Wissen, Plattform

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