Auf gutem Weg zu wettbewerbsfähigerer und nachhaltigerer Aquakultur in der EU
Etwa 20 % des Angebots an Fisch und Schalenweichtieren in der EU stammen aus Aquakultur, die rund 100 000 Menschen direkt beschäftigt. Weltweit ist die EU der fünftgrößte Fischerei- und Aquakulturerzeuger. Mit Investitionen in Forschung und Innovation im Bereich der nachhaltigen Aquakultur lassen sich die Produktion und die Wettbewerbsfähigkeit steigern und gleichzeitig die Herausforderungen von morgen bewältigen. Um den Einsatz neuer Technologien für eine nachhaltigere Aquakultur zu fördern, organisiert NewTechAqua einen Aufbaukurs zu den Themen Fischernährung, Fütterung und Gesundheit in der Aquakultur. Er findet vom 5. bis 9. Juni 2023 in Spanien statt. Er ist für bis zu 30 Aquakulturfachleute, Beratende aus dem technischen Bereich und Forschende bestimmt. Der Kurs befasst sich mit den jüngsten wissenschaftlichen Fortschritten der Ernährungsphysiologie und des Einsatzes von genormten und alternativen Zutaten sowie Fütterungsstrategien zur Verbesserung der Fischgesundheit und -qualität. Zudem wird er einen Überblick über neue Technologien zur Unterstützung einer nachhaltigeren Aquakulturindustrie geben. „Wir wollen Lösungen für die wichtigsten Probleme anbieten, mit denen der Aquakultursektor heute zu kämpfen hat. Dabei geht es beispielsweise darum, wie die Abhängigkeit der futtermittelherstellenden Betriebe von Fischmehl und Fischöl aus der Fischerei verringert und gleichzeitig die Gesundheit und die Widerstandsfähigkeit der Fische gegenüber Krankheiten verbessert werden können“, erklärt Bernardo Basurco, der wissenschaftliche Koordinator des Kurses. Fachleute aus Forschungseinrichtungen, Universitäten und Unternehmen in Italien, Norwegen, Portugal und Spanien werden im Rahmen des Kurses Vorträge halten. Interessierte können sich bis zum 6. März 2023 hier bewerben und einen Reisegutschein beantragen.
Innovation auf den Markt bringen
Das Projekt führte außerdem die NewTechAqua Award Challenge durch. Bei der Vergabe dieses Preises wurden innovative Lösungen für eine oder mehrere der sechs wichtigsten Herausforderungen gesucht, die sozioökonomische und ökologische Vorteile und Auswirkungen für den Aquakultursektor mit sich bringen. Zu den anstehenden Aufgaben zählen die Steigerung der Effizienz von Aquakulturproduktionssystemen, mehr Nachhaltigkeit und eine stärkere Hinwendung zur Kreislaufwirtschaft im Aquakultursektor sowie die Förderung der Diversifizierung bei Fischarten. Insgesamt wurden 47 Vorschläge von internationalen Start-up-Firmen, Unternehmen und Technologiezentren eingereicht. Die fünf mit dem Preis ausgezeichneten Einrichtungen werden im März 2023 bekanntgegeben. Die ausgewählten Unternehmen werden die Möglichkeit haben, ihre Produkte und/oder Dienstleistungen einem auf Aquakultur spezialisierten Fachpublikum aus aller Welt vorzustellen. Des Weiteren werden sie mit dem globalen Innovationssystem von NewTechAqua in Verbindung treten, Partnereinrichtungen für die Entwicklung ihrer Lösungen finden und umfassend beraten werden. Alle Ideen werden auf dem nächsten Innovationsforum für Aquakultur präsentiert. Das Projekt NewTechAqua (New Technologies, Tools and Strategies for a Sustainable, Resilient and Innovative European Aquaculture), das im Dezember 2023 endet, entwickelt und validiert technologisch fortschrittliche, widerstandsfähige und nachhaltige Lösungen zur Ausweitung und Diversifizierung der Erzeugung von Fisch, Weichtieren und Mikroalgen. Wenn Sie Ihr Projekt in einer der nächsten Ausgaben als „Projekt des Monats“ sehen wollen, schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an editorial@cordis.europa.eu und sagen Sie uns, warum wir Ihr Projekt vorstellen sollten.
Schlüsselbegriffe
NewTechAqua, Aquakultur, Fisch, Futtermittel, Fütterung, Fischerei, Fischfang, Flossenfisch, Weichtiere, Schalenweichtiere, Mikroalgen