Skip to main content
European Commission logo
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
CORDIS Web 30th anniversary CORDIS Web 30th anniversary

Article Category

Article available in the following languages:

Innovative Forschung für eine positive Vision zur Zukunft der Arbeit

Nach den enormen Veränderungen durch COVID-19 in Verbindung mit dem digitalen und ökologischen Wandel und den großen sozioökonomischen Herausforderungen, die noch aus der letzten Wirtschaftskrise der späten 2000er Jahre nachwirken, steht die Zukunft der Arbeit, der Beschäftigten und der Arbeitsplätze derzeit voll im politischen Rampenlicht. Dieses CORDIS Results Pack stellt 11 EU-finanzierte Projekte vor, deren innovative Forschung dazu beitragen soll, die Arbeitswelt von morgen zu gestalten.

Digitale Wirtschaft icon Digitale Wirtschaft
Gesellschaft icon Gesellschaft
Gesundheit icon Gesundheit

Einer der zentralen Aspekte des täglichen Lebens, den COVID-19 komplett auf den Kopf gestellt hat, war die Arbeitswelt. Da Milliarden von Menschen weltweit in ihren Häusern festsaßen, waren die Büros größtenteils leer und die morgendliche und abendliche Pendlerkultur wurde in den Tiefschlaf versetzt. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass nicht jeder den Luxus hatte, von zu Hause aus zu arbeiten – diejenigen, die in handwerklichen Berufen arbeiten, beispielsweise in Fabriken, Warenlagern und im Einzelhandel, konnten nicht von zu Hause aus arbeiten und waren entweder von der Arbeitslosigkeit bedroht, wurden von staatlichen Freistellungsprogrammen aufgefangen oder mussten das Risiko einer Ansteckung eingehen, während sie ihrer Arbeit nachgingen, um sich und ihre Familien zu versorgen.

Ein Jahrzehnt der Herausforderungen

Während sich Europa von der Pandemie erholt, scheint sich die Arbeitswelt grundlegend zu verändern. Aber viele der diesem Wandel zugrunde liegenden Kräfte waren schon vor der Pandemie am Werk. Die EU hatte bereits seit über einem Jahrzehnt mit Problemen wie sozialer Ungleichheit, einem Mangel an hochqualifizierten Arbeitsplätzen, unsicheren Beschäftigungsverhältnissen sowie wirtschaftlichem Abschwung in vielen europäischen Regionen zu kämpfen. Vieles davon ist auf den langwierigen wirtschaftlichen Kater der Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009, die darauf folgende Eurokrise sowie die Sparpolitik zurückzuführen. Viele EU-Staaten kämpfen auch mit stagnierender oder sinkender Produktivität, und es gibt Befürchtungen, dass die zunehmende Automatisierung „traditionelle“ handwerkliche Berufe überflüssig machen wird, was zu weit verbreiteter Arbeitslosigkeit führen würde.

Eine positive Vision der Zukunft der Arbeit

Es besteht jedoch Grund zur Hoffnung, dass Europa die Chancen des wirtschaftlichen Aufschwungs nach der Pandemie nutzen kann, der bereits an Fahrt aufgenommen hat. Die EU ist fest entschlossen, bis zum Jahr 2050 CO2-neutral zu sein, und dafür wird eine radikale Umgestaltung der Gesellschaft und der Wirtschaft durch den europäischen Grünen Deal vorgenommen. Die EU ergänzt dieses Ziel durch ihren Ansatz an die Industrie 5.0 der auf einen Übergang zu einer nachhaltigen, auf den Menschen ausgerichteten und widerstandsfähigen europäischen Wirtschaft abzielt und potenziell Millionen von qualifizierten Arbeitsplätzen in umgestalteten oder völlig neuen Branchen bietet, die aus dieser Umstrukturierung hervorgehen. Um Europa bei der Wiederbelebung nach der Pandemie weiter zu unterstützen und um sicherzustellen, dass die Menschen und Beschäftigten ganz oben auf der Prioritätenliste stehen, hat die Europäische Kommission außerdem kürzlich ihren Aktionsplan zur europäischen Säule sozialer Rechte vorgestellt. Diese umfassende Strategie legt 20 Grundsätze fest, die darauf abzielen, bis zum Jahr 2030 ein starkes, soziales Europa zu schaffen, das gerecht, inklusiv und reich an Chancen ist. Zu den arbeitsrelevanten Prinzipien gehören das Recht auf eine hochwertige Bildung, Ausbildung und lebenslanges Lernen, Gleichbehandlung und Chancengleichheit, flexible und anpassbare Beschäftigung, gerechte Vergütung, eine ausgewogene Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, der soziale Dialog zwischen Beschäftigten und Unternehmen sowie die soziale Absicherung. Die Staats- und Regierungsoberhäupter der EU haben die Ziele des Aktionsplans für soziale Rechte 2030 während eines Gipfeltreffens in Porto, Portugal, am 8. Mai 2021 einstimmig angenommen.

Forschung als Stütze der Vision

Wie immer legen zuerst Forschung und innovative Lösungen das Fundament, um die Maßnahmen zu ermöglichen. Hier kommen die 11 Projekte dieses Packs ins Spiel, die alle durch das EU-Programm Horizont 2020 finanziert werden. Diese Projekte beinhalten eine Fülle von Ideen und umfangreicher Forschung, um die gerechte, inklusive und chancenorientierte Vision der EU für die Zukunft der Arbeit voranzutreiben, wobei der Schwerpunkt auf Bildung, lebenslangem Lernen und der Entwicklung neuer Kompetenzen, der Automatisierung und Digitalisierung, dem sozialen Dialog sowie der Organisation des Arbeitsplatzes liegt. Insbesondere die Projekte BIGPROD und MICROPROD haben ihr Augenmerk auf die Forschung gerichtet, um herauszufinden, wie die EU ihre gesamtwirtschaftliche Produktivität steigern kann, während DOIT, NEMESIS und SIRIUS innovative Lösungen zur Förderung sozialer Innovationen und unternehmerischer Fähigkeiten analysiert haben, wobei sich letzteres speziell auf migrierte Menschen, Geflüchtete und Asylsuchende konzentriert. Unterdessen hat TECHNEQUALITY genau untersucht, wie sich technologische Entwicklungen, wie beispielsweise die Automatisierung, langfristig auf Beschäftigung und Arbeit auswirken könnten. Abschließend werden in diesem Results Pack auch zwei neuere Projekte vorgestellt, BEYOND4.0 und UPLIFT, die zwar noch nicht abgeschlossen sind, aber bereits jetzt wertvolle Einblicke in den anhaltenden Wandel der Arbeitswelt bieten.