Vorstellung von BEYOND4.0 – ein Projekt, das untersucht, wie der digitale Wandel unser Arbeitsleben verändert
Die Triebkräfte der ersten industriellen Revolution waren Wasser und Dampf, die zweite wurde durch Elektrizität angetrieben und machte so die Massenproduktion möglich. Die dritte industrielle Revolution begann in den 1980er Jahren, getrieben durch die Entwicklung von IT-Technologien. Die vierte vermutete industrielle Revolution vollzieht sich jetzt gerade und baut auf der dritten auf. Sie treibt den digitalen Wandel voran und verwischt die Grenzen zwischen der physischen, der digitalen und der biologischen Welt. Natürlich wird solch eine radikale Transformation tiefgreifende Auswirkungen auf unser Leben haben (und hat es möglicherweise bereits) – vor allem auf unser Arbeitsleben. Der Schwerpunkt des Projekts BEYOND4.0 (Inclusive Futures for Europe BEYOND the impacts of Industrie 4.0 and Digital Disruption) liegt auf einer Reihe möglicher Folgen der digitalen Revolution. Mit vielen dieser Folgen setzt sich die Politik bereits auseinander, und sie werden in der postpandemischen Welt neu von sich hören lassen. Diese Folgen umfassen hohe Arbeitslosigkeit, berufliche und soziale Polarisierung, Schwierigkeiten bei der Kompetenzentwicklung und populistische Politik. Für diese drängenden Herausforderungen wurden mögliche Lösungen vorgeschlagen, beispielsweise ein bedingungsloses Grundeinkommen und die Besteuerung von Unternehmen, die auf Kosten der Beschäftigten zunehmend auf Automatisierung setzen. Doch die Wirksamkeit vieler dieser Lösungsansätze ist nicht durch konkrete wissenschaftliche Evidenz belegt. BEYOND4.0 wurde ins Leben gerufen, um diesen Mangel an Belegen zu beheben. Das Ziel ist es dabei, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum technologischen Wandel, zum Umgang der Unternehmen mit dieser Transformation und zu den Veränderungen der Arbeitswelt, die sie mit sich bringt – vor allem zum Qualifikationsbedarf, zur Schul- und Berufsbildung sowie zur Wertschöpfung durch die Unternehmen –, zu erlangen. Das Projekt konzentriert sich insbesondere auf zwei Haupttechnologietransformationen: die Digitalisierung der Produktion durch Automatisierung/Robotertechnik sowie die Digitalisierung der Arbeit durch Plattformwirtschaft (oder „Uberisierung“). Mithilfe der Forschungsarbeit wird BEYOND4.0 konkrete Optionen für die Finanz- und Gemeinwohlpolitik aufzeigen sowie Ansätze und Instrumente für Sozialinvestitionen herausarbeiten, die integratives Wachstum fördern. BEYOND4.0 begann im Januar 2019 und läuft bis Dezember 2022. Das Projekt hat im Rahmen von Horizont 2020 eine Finanzierung in Höhe von fast 3 Millionen EUR erhalten.
Schlüsselbegriffe
BEYOND4.0, Arbeit, Automatisierung, Schul- und Berufsbildung, Kompetenzen, Digitalisierung, Robotertechnik, digitale Revolution