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A DECentralIzed management Scheme for Innovative Valorization of urban biowastE

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Lokale Kreislaufwirtschaften für das Recycling städtischer Bioabfälle mit potenziell globaler Bedeutung

Mit der zunehmenden Verstädterung geht auch ein steigender Energie- und Lebensmittelbedarf dieser Städte einher, und dennoch endet ein erheblicher Anteil der städtischen Lebensmittelversorgung als Müll. Die EU-Forschung hat bei diesem Problem Abhilfe geschaffen, indem Abfall auf lokaler Ebene nachhaltig in Energie und biologische Produkte für die urbane Landwirtschaft umgewandelt wird.

Menschen in Städten erzeugen große Mengen an Feststoffabfall und bedauerlicherweise nimmt die Menge an Abfall, die jeder Mensch erzeugt, sogar noch schneller zu als die Anzahl der Menschen in Städten. Die damit verbundenen Probleme wachsen daher lawinenartig an. Bioabfälle machen in Europa mehr als 34 % der städtischen Feststoffabfälle aus. Das EU-finanzierte Projekt DECISIVE entwickelte dezentrale Lösungen für die Bioabfallbewirtschaftung, die lokal Energie und biologische Produkte erzeugen, darunter Düngemittel und Biopestizide zur Verwendung in der städtischen oder stadtnahen Landwirtschaft.

Kompakte Lösungen mit großen Auswirkungen

„Städtische Bioabfälle – bei denen es sich vornehmlich um Lebensmittelabfälle handelt – sind für die Abfallwirtschaft einerseits eine Herausforderung, andererseits aber auch eine Chance, da sie aufgrund des erheblichen Anteils an organischer Masse ein hohes energetisches und agronomisches Potenzial aufweisen. DECISIVE setzte zwei wichtige Technologien ein, um aus diesem Potenzial der Bioabfälle dezentralisiert Kapital schlagen zu können“, so Anne Trémier vom französischen nationalen Forschungsinstitut für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt INRAE, die Projektkoordinatorin von DECISIVE. Bei der anaeroben Vergärung organischer Materie durch Mikroorganismen entsteht methanreiches Biogas, das zum Heizen und zur Stromerzeugung verwendet werden kann. Das Konzept von DECISIVE für eine kleinmaßstäbige Vergärungsanlage verbraucht wenig Energie und Wasser und lässt sich selbst von Personen ohne Fachkenntnisse bedienen. Die verbleibenden organischen Feststoffe werden mithilfe der Feststofffermentation verwertet. Dabei handelt es sich um einen aeroben Vorgang, der auch bei der Kompostierung zum Einsatz kommt. Durch die Feststofffermentation entsteht eine Abfallaufbereitungsschleife, die weniger Wasser als herkömmliche industrielle Fermentationsverfahren erfordert. Mithilfe dieses Verfahrens stellte DECISIVE einen organischen Dünger und ein Biopestizid für Gemüsepflanzen her. Ein Pilotprojekt des landwirtschaftlichen Gymnasiums Écully-Dardilly in Lyon verwertet Lebensmittelabfälle aus lokalen Restaurants und Kantinen auf der städtischen Gemüsefarm der Schule.

Eine Technologie auf dem schnellsten Weg zum Erfolg

„Um das meiste aus diesen Technologien herauszuholen, hat DECISIVE ein Instrument für die Entscheidungsunterstützung erschaffen, das sich an Kommunen, Konstruktionsbüros sowie die Betreibenden von Abfallanlagen richtet und kostenlos auf der Projektwebsite verfügbar ist“, fügt Trémier hinzu. Das Instrument quantifiziert für ein gegebenes Bioabfallwirtschaftssystem die relative Transportintensität sowie die Material- und Energierückgewinnung. Dann nimmt es eine ökologische Bewertung, unter anderem mit Angaben zu den Auswirkungen auf den Klimawandel und zur Toxizität, sowie eine wirtschaftliche Auswertung der Kosten vor. Darüber hinaus werden auch eine Bewertung sozialer Fragen des bzw. der benötigten Abfalllieferanten, des Arbeitsaufwands und des Platzbedarfs sowie eine Analyse der regulatorischen Anforderungen umrissen. Das Instrument kann auch Hilfe bei der Planung des besten Standorts für kleinmaßstäbige Aufbereitungsanlagen und verbundene Müllabfuhrrouten in einem gegebenen Bereich bereitstellen.

Eine Kreislaufwirtschaft für städtische Bioabfälle

DECISIVE hat die Aufmerksamkeit von Kommunen, Gesellschaftsverbänden, privaten Abfallentsorgungsorganisationen und sogar der Europäischen Kommission auf sich gezogen, die in ihrem Dossier über Lebensmittelabfälle in der EU auf eine der Veröffentlichungen von DECISIVE Bezug nahm. Trémier bemerkt abschließend: „DECISIVE nahm ein völlig neues Konzept für die nachhaltige Entwicklung unserer Gemeinschaften unter die Lupe. Eine dezentralisierte und lokale Wertschöpfung aus städtischen Bioabfällen, die in Form eines Netzwerks organisiert ist, sorgt für geringere Umweltauswirkungen durch die Müllabfuhr (weniger Umweltemissionen wegen eines geringeren Verkehrsaufkommens), indem neue Lösungen für die Abfallentsorgung (grüne Mobilität) gefördert werden. Das Projekt trägt ebenfalls durch die Bereitstellung organischer Dünger aus Bioabfällen zur lokalen Nahrungsmittelerzeugung bei. Und schließlich schafft es Arbeitsplätze in der Entsorgung und Verwertung von Bioabfällen sowie in der lokalen Landwirtschaft.“ Angesichts der Tatsache, dass Bioabfälle weltweit fast die Hälfte aller städtischen Feststoffabfälle ausmachen, könnten die Vergärungsanlagen von DECISIVE schon bald erhebliche Mengen an Energie und biologischen Produkten bereitstellen und so die Städte unserer Welt sowohl buchstäblich als auch im übertragenen Sinne grüner gestalten.

Schlüsselbegriffe

DECISIVE, Bioabfall, städtischer Bioabfall, Energie, Feststoffabfall, Feststofffermentation, Lebensmittelabfall, anaerobe Vergärung, Kreislaufwirtschaft

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