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Inhalt archiviert am 2024-05-10

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Innovative EU-Forschung nimmt Brustkrebs ins Visier

Seit zwei Jahren gilt der weltweiten Pandemie all unsere Aufmerksamkeit. Dabei übersehen wir jedoch allzu leicht, dass andere Gesundheitskrisen im Hintergrund andauern. Chirurgische Eingriffe wurden nicht durchgeführt, Behandlungen abgebrochen und Diagnosen nicht gestellt. Durch die Pandemie werden sich viele ohnehin schon erschöpfte Medizinerinnen und Mediziner einem Rückstau an Fällen stellen müssen, die sich durch diese Verzögerung dazu noch verschlimmert haben. Zweifellos werden unter den davon betroffenen Menschen auch viele Patientinnen mit Brustkrebs sein – das Thema unseres Special Features.

„Hat jemand Krebs, dann ist die ganze Familie und alle, die diesen Menschen lieben, ebenso davon betroffen.“ Diese treffenden Worte fand Country-Sängerin Terri Clark, deren Mutter an der Krankheit starb.

Jedes Jahr erhalten mehr als 350 000 Frauen in der EU die Diagnose Brustkrebs; 90 000 von ihnen sterben an der Erkrankung. Es daher keine Überraschung, dass Krebs eine der fünf Missionen bildet, die von der EU als große gesellschaftliche Herausforderungen erkannt wurden, denen sich das Rahmenprogramm Horizont Europa widmen wird. Dank wirksamer Behandlungen und Instrumente zur Früherkennung von Tumoren ist die Sterblichkeit bei Brustkrebs ist bereits rückläufig. „Ein Heilmittel gegen Krebs“ ist die noch immer beliebte Kurzformel für ein medizinisches Wunder. Doch für einen Sieg über den Krebs braucht es mehr als nur bessere Behandlungen. Zunächst müssen wir genauere Bewertungen des Risikos für die Patientinnen entwickeln, wie es die Projekte FBC predisposition und BRIDGES anstreben. Dabei ist es ebenso wichtig, zu wissen, welche Frauen gefährdet sind, wie zu wissen, welche keinem Risiko ausgesetzt sind. Durch präzisere Abschätzungen können Überbehandlungen und die Zahl unnötiger lebensverändernder Operationen reduziert werden. Zudem können die Frauen dann fundierte Entscheidungen über ihren Körper und ihre Gesundheit treffen. Außerdem wächst das Wissen über Brustkrebs stetig. Man weiß heute beispielsweise, dass es sich bei Brustkrebs nicht um eine einzelne Erkrankung, sondern um ein Cluster verwandter Krebsarten handelt. Die Forschungsteams der Projekte B-CAST und CLONCELLBREAST haben die genomischen Eigenschaften von Brustkrebs erforscht und diese Unterschiede herausgearbeitet, damit Tumoren besser charakterisiert und klassifiziert werden können. Das Projekt PredAlgoBC setzt dieses Wissen in die Tat um, indem es Krebsarten mit den jeweils wirksamsten verfügbaren Behandlungen in Verbindung bringt. Und das Projekt BOUNCE konzentriert sich auf den oft übersehenen Aspekt der Resilienz der Betroffenen und untersucht, anhand welcher stärkenden Faktoren Brustkrebspatientinnen besser unterstützt werden können. Mit der anhaltenden Förderung der Forschung auf diesem Gebiet verfolgt die EU das Ziel, Krebs wo immer möglich vorzubeugen, und allen Betroffenen frühzeitigere Diagnosen, bessere Behandlungen und eine höhere Lebensqualität zu bieten. So sollen bis 2030 hoffentlich mehr als drei Millionen Menschenleben gerettet werden. Das ist zwar kein Heilmittel gegen Krebs – aber eine stolze Leistung. Wir freuen uns auf Ihr Feedback. Schicken Sie uns Ihre Fragen und Vorschläge an: editorial@cordis.europa.eu.

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