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Integration of Geodetic and imAging TecHiques for monitoring and modelling the Earth's surface defoRmations and Seismic risk

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Die nächste Geoinformatik-Generation ausbilden

Universitäten aus ganz Europa schließen sich in Form von Partnerschaften, Wissensaustausch und Vernetzung zusammen, um das Know-how aller Beteiligten im Bereich der Geoinformatik zu verbessern.

Auch wenn sich der Bergbau auf die natürlichen Ressourcen konzentriert, die unter der Erdoberfläche zu finden sind, hängt die Arbeit dieses Sektors in hohem Maße von Informationen ab, die weit über der Erde – im Weltraum – gewonnen werden. Tatsächlich nutzen Bergbauunternehmen seit langem Geoinformatiktechnologien wie die globalen Satellitennavigationssysteme (GNSS) und die Erdbeobachtung für alle denkbaren Zwecke, von der Vermessung von Standorten über den Zugang zu abgelegenen Gebieten bis hin zur Verwaltung von Aktivitäten und sogar zum Betrieb von Maschinen. Dieselbe Technologie kann auch von Forschenden und Aufsichtsbehörden eingesetzt werden, um die Auswirkungen von Bergbauaktivitäten auf die Umwelt zu untersuchen und zu mindern. Da sich jedoch der Bereich der Geoinformatik ständig weiterentwickelt und neue Technologien neue Möglichkeiten eröffnen, steigt auch der Bedarf an neuen Talenten. Das Ziel des EU-finanzierten Projekts GATHERS besteht darin, diese Nachfrage zu befriedigen.

Kapazitäten und Fachwissen in der Geoinformatik ausbauen

Das Projektziel lautet, die Kapazität der Wrocław University of Environmental and Life Sciences (UPWr) zur Ausbildung der nächste Generation von Geoinformatikfachleuten zu erweitern. „Die UPWr hat sich mit ihrem Institut für Geodäsie und Geoinformatik als führend in diesem Bereich etabliert“, sagt Maya Ilieva, Forscherin an der UPWr und Koordinatorin des Projekts GATHERS. Laut Ilieva hat das Institut eine Reihe von bahnbrechenden GNSS-basierten Algorithmen, Software und Anwendungen entwickelt, die unter anderem der präzisen Punktpositionierung, der Bahnbestimmung und der Meteorologie dienen. „Problematisch ist, dass unsere Arbeit, ebenso wie ähnliche Arbeiten in ganz Europa, eher in einem Silo stattfindet“, fügt sie hinzu. „Stellen Sie sich nur vor, was wir erreichen könnten, wenn wir unsere Arbeit koordinieren und unser Fachwissen miteinander teilen würden?“ Anstatt es sich nur vorzustellen, beschloss das Team von GATHERS, es herauszufinden.

Ein europaweites Wissenschafts- und Bildungsnetzwerk

Mit Unterstützung der Maßnahmen zur Ausweitung der Beteiligung und Verbreitung von Exzellenz (Twinning der Europäischen Kommission) wurde im Rahmen des Projekts ein wissenschaftliches und der Bildung dienendes Netzwerk zwischen der UPWr und einigen der auf weiteren geowissenschaftlichen Gebieten führenden europäischen Universitäten geschaffen. Im Einzelnen umfasste das Netzwerk die Technische Universität Delft, weltweit führend in der Nutzung des interferometrischen Radars mit synthetischer Apertur zur Erfassung von flächenhaften Oberflächendeformationen, die Technische Universität Wien, bekannt für die Entwicklung innovativer Lasererfassungs- und Entfernungsmessungsverfahren (LIDAR), und die Universität La Sapienza Rom als eine Pionierin im Einsatz des variometrischen Ansatzes in der GNSS-Seismologie. „Gemeinsam wollten wir eine nachhaltige Methode entwickeln, um diese verschiedenen Verfahren zu integrieren und Nachwuchsforschende in deren Anwendung auszubilden“, erklärt Ilieva.

Europa eine Führungsrolle in der Geoinformatik zuweisen

Die Ergebnisse sind beeindruckend: Im Zuge des Projekts wurden 25 Schulungssitzungen für UPWr-Personal durchgeführt, darunter neun erfahrene Forscherinnen und Forscher, neun Nachwuchsforschende und sieben Master-Studierende aus dem naturwissenschaftlichen Bereich. Unter anderem dank dieser Aktivitäten verfügt eine der teilnehmenden Personen inzwischen über den Professorentitel, weitere befinden sich in verschiedenen Stadien ihrer Doktorats- und Postdoktorats-Arbeiten. Zudem wurden starke Forschungsgruppen zwischen den verschiedenen Projektpartnern gebildet, wobei geplant ist, diese Zusammenarbeit auch in Zukunft fortzusetzen. Diese Gruppen koordinieren bereits mehrere gemeinsame Forschungsprojekte und haben gemeinsam mehr als zehn wissenschaftliche Arbeiten verfasst. „Die Arbeit innerhalb des Projekts GATHERS hat das Wissen und die Fähigkeiten der UPWr erweitert und sie nicht nur im Bereich GNSS, sondern auch in den Geowissenschaften in eine führende Position gebracht“, fasst Ilieva zusammen. „Vor allem aber wurde ein Netzwerk aus gut ausgebildeten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geschaffen, die bereit sind, Europa bei der Nutzung von Geoinformatiktechnologien im Sektor der natürlichen Ressourcen als weltweit führend zu positionieren.“

Schlüsselbegriffe

GATHERS, Geodaten, Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler, Partnerschaften, Bergbau, Weltraum, GNSS, Erdbeobachtung

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