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Die Auswirkungen des Klimawandels auf die gefährdeten Polargebiete der Erde verstehen

Die Auswirkungen des Klimawandels sind in den Polargebieten der Erde am stärksten spürbar. Die Arktis und die Antarktis erwärmen sich rasch, was nicht nur dramatische Folgen für die lokale Umwelt hat, sondern auch die ganze Welt betrifft. In diesem CORDIS Results Pack werden wissenschaftliche Fortschritte vorgestellt, die in dreizehn EU-finanzierten Projekten erzielt wurden, die sich der Erforschung der Polargebiete, des Klimawandels und der Verknüpfung von Ozean, Klima und Kryosphäre sowie dem Schließen wichtiger Lücken im Zusammenhang mit dem Verständnis, der Modellierung und der Vorhersage der gefährdeten Komponenten des Klimasystems der Erde und der Biosphäre beschäftigen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt
Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen
Grundlagenforschung icon Grundlagenforschung

Nur wenige von uns werden im Lauf ihres Lebens einen Fuß in die Arktis oder Antarktis setzen, aber was dort vor sich geht, wird mit Sicherheit Auswirkungen auf unser aller Leben haben. Das Klima an den Polen erwärmt sich schneller als andernorts auf der Erde, was zu einem Rückgang des Meereises und der Gletscher, zu schrumpfenden Eisschilden, auftauenden Permafrostböden und extremen Wetterereignissen führt, was den Verlust von Lebensraum sowie wirtschaftliche und soziale Verschlechterungen für die in der Arktis lebenden Menschen zur Folge hat. Störungen der klimatischen und geochemischen Zyklen können zum Überschreiten von Kipppunkten führen, die kaskadenartige negative Auswirkungen auf Menschen, Meeresorganismen und das Erdsystem auslösen können, die mit erheblichen ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen verbunden sind. Gleichzeitig befeuert eine eisfreie Arktis den Wettlauf um die Sicherung neuer Ressourcen, darunter unerschlossene Reserven an Mineralien und petrochemischen Rohstoffen, zunehmender Tourismus und neue Seewege von erheblichem kommerziellen und geopolitischen Wert. Diese Veränderungen zu verstehen, ist von entscheidender Bedeutung, wenn die schädlichsten Auswirkungen des Klimawandels abgemildert und Ressourcen auf gerechte und nachhaltige Weise genutzt werden sollen.

Ein vielseitiger und multidisziplinärer Ansatz

In diesem Pack wird ein vielfältiges Portfolio von Projekten vorgestellt, die innerhalb des Horizont-Forschungsprogramms unterstützt werden, und in denen die Schlüsselrolle des Ozeans und der Polargebiete bei der Klimaregulierung sowie die umfassendere Verbindung zwischen Ozean, Kryosphäre, biologischer Vielfalt und Klima erforscht werden. Die Erkundung der Schlüsselprozesse in den Polargebieten ist von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung genauerer und präziserer Klimamodelle, die Ermittlung klimatischer und ökologischer Kipppunkte sowie ein tieferes Verständnis der Kopplung zwischen Antriebsfaktoren und Reaktionen im System Ozean-Klima-Kryosphäre. Die hier vorgestellten Projekte vereinen Forschende aus den Bereichen Erdsystemwissenschaft, Ozeanografie, Fischereiwissenschaft, Ökologie, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie Ethikfachleute, Technologien Anbietende, lokale Gemeinschaften und Regulierungsbehörden. Ihre Erkenntnisse tragen zu politischen, rechtlichen und regulatorischen Empfehlungen zur Umsetzung des europäischen Grünen Deals und seiner Ziele im Hinblick auf das Klima und die biologische Vielfalt sowie der integrierten Politik der EU für die Arktis bei und leisten wichtige Beiträge zu internationalen Bewertungen, wie sie von der Zwischenstaatlichen Sachverständigengruppe für Klimaänderungen (IPCC) und der Zwischenstaatlichen Plattform Wissenschaft-Politik für Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen (IPBES) vorgenommen werden. Der Klimawandel und seine Folgen – die Verschlechterung des Zustands der Polargebiete und der Ozeane sowie der Verlust der biologischen Vielfalt – können nur mithilfe eines ganzheitlichen Systemansatzes bewältigt werden. Anhand des über den hier vorgestellten multidisziplinären Ansatz gewonnenen Wissens können Verantwortliche der Politik und Interessengruppen wirksamer mit mildernden Maßnahmen eingreifen, und Anreize für den Übergang zu einer gerechten und nachhaltigen Entwicklung für den Planeten und die Menschen bieten. Verständnis für die Polargebiete zu entwickeln, erfordert eine Vielzahl von Perspektiven. Im Rahmen von ArcticHubs, CHARTER und JUSTNORTH wurden in Ko-Kreation mit den in der Arktis Lebenden Lösungen und Leitlinien für die Politikgestaltung entwickelt, wobei die Bedürfnisse dieser Menschen in den Mittelpunkt der Forschung gestellt wurden. Die Arbeit der Projekte FACE-IT, SO-CHIC und Beyond EPICA zielte darauf ab, die Dynamik zwischen Ozean, Atmosphäre, Eis und Klima besser zu verstehen sowie die Entwicklung verbesserter Klimamodelle zu unterstützen, während innerhalb von PROTECT die Bedrohung durch den Anstieg des Meeresspiegels überprüft wurde. Zur Unterstützung der umfassenden Erforschung der Region haben die Teams von EU-PolarNet 2, CAPARDUS und Arctic PASSION neue Rahmenbedingungen für den Wissensaustausch, die bestmöglichen Verfahren und den Datenzugang entwickelt, während die Teams von TiPACC, ECOTIP und COMFORT das Risiko von ökologischen Kipppunkten und die dramatischen kaskadenartigen Auswirkungen erkundeten, die diese anstoßen könnten, wenn sie überschritten werden.