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Co-ordinating and Co-designing the European Polar Research Area

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Die Zukunft der Polarforschung gestalten

Im EU-finanzierten Projekt EU-PolarNet 2 kommen wichtige Interessengruppen zusammen. Somit wird ein umfassendes europäisches Ökosystem zur Polarforschung, der Wissensaustausch und die bestmögliche Nutzung von Ressourcen für evidenzbasierte Politik gefördert.

Das Polargebiet verändert sich durch den Klimawandel und menschliche Aktivitäten drastisch. Doch laut Anneli Strobel, die Projektleiterin von EU-PolarNet 2, gibt es noch viele Wissenslücken: „Trotz der Anzeichen, dass wir bereits einen Kipppunkt erreicht haben könnten, ist das Wissen zum Umweltsystem der Polargebiete zu unvollständig, um das Ausmaß und die Geschwindigkeit der Veränderung vorherzusagen.“ Aufbauend auf dem Vorgängerprojekt EU-PolarNet geht es bei EU-PolarNet 2 um Forschungskoordinierung, Priorisierung und Optimierung. Die Arbeit wird durch die Einbindung von Interessengruppen ergänzt, um Ratschläge für die Politik zu erarbeiten und ein europäisches Koordinierungsbüro für Polarforschung einzurichten (European Polar Coordination Office, EPCO). Am Projekt waren alle EU-Mitgliedstaaten und assoziierten Länder mit Forschungsprogrammen zum Polargebiet beteiligt. Dem Projekt wurde die Aufgabe übertragen, den EU Polar Cluster zu koordinieren, ein Netzwerk EU-finanzierter Forschungsprojekte zur Arktis und Antarktis.

Die Besonderheit der Pole erfassen

Laut Strobel gibt es derzeit weniger Meereis in der Antarktis als jemals zuvor seit Beginn der Satellitenbeobachtung. Der Eisschild verliert an Masse, sodass der Meeresspiegel ansteigt und es zu atmosphärischen und ozeanischen Veränderungen kommt. Das führt zu wirtschaftlichen und geopolitischen Folgen, wie neuen Schifffahrtswegen in der Arktis und vermehrter Rohstoffgewinnung, die sich wiederum auf lokale Gemeinschaften und indigene Völker auswirken. Um mit Unterstützung der Polar Expert Group kritische Forschungsprioritäten zu setzen, ist das Projektteam mit verschiedenen Interessengruppen in Kontakt getreten, auch durch transdisziplinäre Workshops mit Interessengruppen und Rechtsinhabenden wie Fischereien, Rentierzuchtbetrieben und Jagdbetrieben vor Ort. Ein Ergebnis war der Wunsch nach mehr wissenschaftlichem Wissen zu den Folgen der veränderten Ausbreitung von polaren Tierarten – mit Auswirkungen auf das Nahrungsangebot und Habitate sowie die tierische und menschliche Gesundheit – für Risikobewertungen und die Politikgestaltung. „Um Anpassungsstrategien zu entwerfen, müssen wir sicherstellen, dass die Meinung der Industrien und lokalen Gemeinschaften bei internationalen Diskussionen und Verhandlungen über Erhaltung und Nachhaltigkeitsmanagement gehört werden“, ergänzt Strobel. Die Ergebnisse dieser Konsultationen werden auch in den mehrjährigen Planungsprozess für die vierte Internationale Konferenz zur Planung der Arktisforschung einfließen.

Eine zentrale Anlaufstelle für Polarforschung

Ein wichtiges Mittel für die Zusammenarbeit aus dem Projekt ist die registrierungsbasierte Catalyst Platform, auf der Informationen über Ressourcen, Nachrichten, Veranstaltungen, Forschungsgruppen und Karrieremöglichkeiten der europäischen Polargemeinschaft zusammengetragen werden. Kernfunktionen sind das Diskussionsforum und ein moderiertes Forum zu bestmöglichen Verfahren. Die Koordinierungsplattform soll durch verschiedene weitere Werkzeuge ergänzt werden, die derzeit noch ausgearbeitet werden, darunter Webinare, Newsletter und ein Werkzeug für Interessengruppen. Das Team hat einen Katalog großer und nationaler Polarprogramme sowie ein Register der Finanzierungsmöglichkeiten für europäische Polarforschung veröffentlicht. In einem Weißbuch sind konkrete Empfehlungen für den schnelleren Aufbau eines nachhaltigen, vollständig integrierten Beobachtungssystems für das Polargebiet zusammengefasst. „Mit all diesen Aktivitäten können in der Politik einzelne Punkte zu Veränderungen des Polargebiets verknüpft werden. Wenn die Wissenschaft und die gesellschaftlichen Folgen der Veränderungen im Polargebiet mehr anerkannt werden, trägt das zu evidenzbasierter Entscheidungsfindung bei. Mit unserem Überblick über die Finanzierungslandschaft und die vielfältigen zugänglichen Programme können Ressourcen gezielter eingesetzt werden“, meint Strobel.

Globale Verpflichtungen einhalten und Nachhaltigkeit sichern

Das Projektteam nimmt an Polarforschung der All-Atlantic Ocean Research and Innovation Alliance teil und vertritt diese. Die Arbeit ist auch in die Aktionspläne für die Arktis und Antarktis der UN-Dekade der Meeresforschung für Nachhaltige Entwicklung eingeflossen. Gleichzeitig werden andere internationale Verpflichtungen der EU gestützt. Das wohl wichtigste Vermächtnis von EU-PolarNet 2 ist ein dauerhaftes EPCO. „Das European Polar Board hat als Projektträger zugesagt und Finanzierungsmöglichkeiten werden derzeit verhandelt, sodass wird mit einer Eröffnung Anfang 2025 planen“, sagt Strobel. Die Kernaktivitäten werden sein: Koordinierung des EU Polar Cluster, Koordinierung der Polarbeobachtung, Kooperation mit nationalen Finanzierungsstellen und Forschungsprogrammen sowie die weitere Verwaltung der Catalyst Platform.

Schlüsselbegriffe

EU-PolarNet 2, Polar, Eis, Klimawandel, indigene Völker, Antarktis, Arktis, Forschung

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