Wichtiger Schritt auf dem Weg zur biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft erreicht
Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts BioMonitor4CAP wurden bekannt gegeben, dass ein wichtiger Schritt bei den Bemühungen erreicht wurde, ein elektronisches Verzeichnisnetz der europäischen Einrichtungen zur Beobachtung der biologischen Vielfalt aufzubauen. Es dient dem Ziel, kostengünstige und zuverlässige Überwachungssysteme für die biologische Vielfalt auf Europas landwirtschaftlichen Flächen und in Natura-2000-Gebieten zu etablieren. Dieser neunte positive projektinterne Schritt besteht darin, relevante Beobachtungsstellen, Einrichtungen und Netzwerke zu ermitteln, die Indikatoren für die biologische Vielfalt in der Landwirtschaft sammeln. Dazu zählt auch die Zentralisierung der Daten auf einer Website, um den Zugang zu diesen Informationen zu erleichtern, d. h. die erhobenen Daten in klarer und strukturierter Form auf einer Unterseite der BioMonitor4CAP-Website zu präsentieren. Wie es in einer Pressemitteilung auf der Projektwebsite heißt, soll die erstellte Datenbank die Entwicklung von Überwachungssystemen für die biologische Vielfalt in der Landwirtschaft in Europa fördern. „Die Methodik wurde gemäß Prisma-Protokoll entwickelt, das einen hohen Standard bei der Datenerhebung gewährleistet“, ist in der Pressemitteilung angegeben. „Die geplante Schnittstelle wird übersichtlich sein und beispielsweise die Auswahl von Ländern und Einrichtungen auf einer Karte ermöglichen.“ Die endgültige Datenbank wird Ende 2024 öffentlich zugänglich sein.
Abkehr von Monokulturen
Nicht nachhaltige landwirtschaftliche Verfahren haben maßgeblich zum Rückgang der Lebensraum- und Artenvielfalt in den Agrarlandschaften Europas beigetragen, wobei Grünland, Torfflächen und mit der Landwirtschaft verbundene Arten am stärksten betroffen sind. Die EU benötigt zur Bewältigung dieses Problems einen vollständig integrierten Ansatz zwischen der Biodiversitätsstrategie für 2030 und der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“. Dazu muss der Verlust oder die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt im Laufe der Zeit überwacht und visualisiert werden. Hier kommt das Projekt BioMonitor4CAP ins Spiel, dessen fortgeschrittenen Überwachungssysteme für die biologische Vielfalt den Übergang zu einer nachhaltigen Landwirtschaft beschleunigen sollen. Es geht um eine Abkehr vom industriellen Landwirtschaftsmodell, das auf dem Anbau von Monokulturen basiert, das zwar den Vorteil hat, die Gesamtkosten zu senken, aber der Umwelt schadet und für die Betriebe ein wirtschaftliches Risiko darstellt. Wie Prof. Christoph Scherber vom Projektkoordinator von BioMonitor4CAP, dem Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels, Deutschland, in einem Artikel in der Fachzeitschrift „Horizon“ erläutert, kann eine größere biologische Vielfalt die Risiken von Dürreperioden für landwirtschaftliche Betriebe verringern, da Mischkulturen den Wasserbedarf diversifizieren. Scherber fügt hinzu, dass die Variation der Kulturen auch zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion beitragen kann. „Es ist wichtig zu verdeutlichen, dass die Landwirtschaft die biologische Vielfalt zuträglich sein kann, aber auch anzuerkennen, dass die biologische Vielfalt selbst zu einer höheren Produktion in der Landwirtschaft beitragen kann“, bemerkt der Forscher. Das Projekt BioMonitor4CAP (Advanced biodiversity monitoring for results-based and effective agricultural policy and transformation) bringt ein multidisziplinäres Team Sachverständiger aus zehn europäischen Ländern und Peru zusammen, um die biologische Vielfalt in landwirtschaftlichen Betrieben weltweit zu erhöhen und die Entwicklung der EU-Politik im Bereich biologische Vielfalt zu unterstützen. Das Projekt endet 2026. Weitere Informationen: BioMonitor4CAP-Projektwebsite
Schlüsselbegriffe
BioMonitor4CAP, biologische Vielfalt, Biodiversität, Landwirtschaft, Überwachung der biologischen Vielfalt, Ernte, Bauernhof, biologische Vielfalt in der Landwirtschaft