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Capacity-building in Arctic standardisation development

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Gemeinschaftsleitlinien für die Arktis erstellen

Forschende des EU-finanzierten Projekts CAPARDUS haben einen Rahmen mit Standards, Leitlinien und bestmöglichen Verfahren für Menschen erarbeitet, die in der Arktis leben und arbeiten.

Die Arktis erwärmt sich viermal schneller als der Rest des Planeten, wodurch es zu dramatischen Veränderungen des Klimas und der Landschaft kommt. Das zeigt sich im Rückgang des Meereises, schwindenden Gletschern, einer dünner werdenden Eisdecke, schmelzendem Permafrost, zunehmendem Niederschlag und anderen ungewöhnlichen Wetterereignissen. „Neben dem Klima verändert sich auch die Nutzung der Arktis“, sagt Stein Sandven, leitender Forscher am Nansen Environmental and Remote Sensing Center (NERSC) in Norwegen. Sandven zufolge nimmt mit der Erwärmung der Arktis auch die Aktivität zu, von wissenschaftlicher Forschung bis zur Schifffahrt, dem Handel und sogar Tourismus – die sich alle transformativ auf diese bereits fragile Region auswirken. „Wir brauchen einen neuen Rahmen mit Standards, Leitlinien und bestmöglichen Verfahren, um sicherzustellen, dass all diese Aktivitäten nachhaltig sind“, erklärt er. Beim Aufbau eines solchen Rahmens hilft das EU-finanzierte Projekt CAPARDUS.

Vielfältige Interessen und Ideen

Koordiniert über das NERSC kommen im Projekt Interessengruppen aus relevanten Branchen und arktischen Ländern zusammen, um die Zukunft der Region zu erörtern. „Durch die Einbindung so vielfältiger Parteien kann die Kommunikation schwierig sein, denn die einzelnen Interessengruppen sprechen unterschiedliche Sprachen und verfolgen abweichende, oft konkurrierende Ziele“, bemerkt Sandven. Er fährt fort, dass die breite Vertretung der betroffenen Interessen essenziell für den Projekterfolg war. „Dank dieser Vielfalt konnten wir bestmögliche Verfahren, Leitlinien und Standards bestimmen, die mit den Bedürfnissen aller Beteiligter, von der Fischerei bis zu Tourismus- und Schifffahrtsunternehmen, im Einklang stehen“, ergänzt Sandven.

Lokale Gemeinschaften stärken

Ein wichtiges Projektergebnis sind Leitlinien zur Bürgerwissenschaft und gemeinschaftsbasierter Überwachung, um die Bevölkerung in der Arktis zu fördern. „Wenn lokale Gemeinschaften beim Überwachungsprozess mitbestimmen können, dann können sie ihre eigenen Anforderungen und Prioritäten eher erkennen und ansprechen, sodass es zu einer nachhaltigeren und gerechteren Entwicklung kommt“, kommentiert Sandven. In Svalbard prüft die Tourismusagentur vor Ort zum Beispiel die Möglichkeit, Reisenden und Anwohnenden verschiedene Werkzeuge an die Hand zu geben, um wichtige Umweltdaten wie Vogelzählungen im Alltag zu erfassen. „Über Workshops und Dialogtreffen konnte das CAPARDUS-Team die Kommunikation zwischen Forschenden und der Bevölkerung vor Ort in Svalbard stärken. Das ist eine Voraussetzung für die nachhaltige Entwicklung der Region“, führt Sandven weiter aus.

Sicherheitsstandards für die Arktis

Mit der steigenden Anzahl kommerzieller Aktivitäten in der Arktis war ein Schwerpunkt im CAPARDUS-Projekt auch die Formulierung von Sicherheitsstandards. „Durch die zunehmende menschliche Aktivität muss Wissen über Sicherheit aufbereitet und an die Menschen weitergegeben werden, die in der Region reisen, arbeiten und leben“, erklärt Sandven. In diesen Sicherheitsstandards sind alle Aspekte von der Kleidung für Tourismusexkursionen über den Schutz der Eisbären bis zum Umgang mit Umweltgefahren abgedeckt. Aus diesen Standards und der Projektarbeit insgesamt ist ein vorläufiger Rahmen für umfassende Standards für die Arktis hervorgegangen. Jetzt arbeitet das Projektteam mit der Politik, um diesen Rahmen umzusetzen. Außerdem soll ein digitales Zentrum zu Informationen und bestmöglichen Verfahren entstehen, auf das Menschen zugreifen können, die in der Arktis leben oder arbeiten.

Schlüsselbegriffe

CAPARDUS, nachhaltig, Arktis, Meereis, Permafrost, Eisdecke, Klima, Wandel, Fischerei, Tourismus, Bürgerwissenschaft

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