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Inklusive Mobilität: Nachhaltige, barrierefreie Verkehrssysteme für alle aufbauen

Die EU erarbeitet ein Verkehrssystem, in dem alle Bürgerinnen und Bürger problemlos und unabhängig reisen können. In diesem Results Pack werden elf EU-finanzierte Projekte des Programms Horizont 2020 vorgestellt, die den Weg zu einem inklusiven, barrierefreien, erschwinglichen und fairen Verkehrssystem für alle europäischen Bürgerinnen und Bürger zeichnen.

In ganz Europa wird daran gearbeitet, die Vernetzung, Barrierefreiheit und Inklusivität der Verkehrssysteme zu verbessern. Ziel ist die Förderung der Mobilität als universelles Recht. Sie ist für die Wahrnehmung anderer Rechte wie Wohnung, Arbeit, Bildung und Gesundheit unerlässlich. Ein inklusives Verkehrssystem bietet Bewegungsfreiheit und gewährleistet uneingeschränkten Zugang zu Arbeitsplätzen und Dienstleistungen für alle potenziellen reisenden Personen, unabhängig von ihren Lebensumständen. Dazu zählen Menschen mit unterschiedlichem Alter, Geschlecht, wirtschaftlichen oder sozialen Status, darunter ethnische Minderheiten sowie Menschen mit vorübergehenden oder dauerhaften Beeinträchtigungen oder Behinderungen. Derzeit weisen über 80 Millionen Menschen in Europa eine Langzeitbehinderung auf, die körperliche, geistige, sensorische oder intellektuelle Einschränkungen beinhalten kann. Da Menschen mit Behinderungen stark von sozialer Ausgrenzung bedroht sind, unterstützt die Bereitstellung aller Verkehrsmittel sie dabei, ihr Recht auf Mobilität, ihren Zugang zu den notwendigen Dienstleistungen (u. a. Wohnung, Arbeit, Gesundheit, Bildung, Freizeit) und damit ihre aktive Mitwirkung an der Gesellschaft zu gewährleisten.

Mobilität für alle

In der im Europäischen Grünen Deal festgehaltenen Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität der Europäischen Kommission wird der Grundstein dafür gelegt, wie im Verkehrssystem der EU der grüne und digitale Wandel bewerkstelligt und gleichzeitig die Mobilität fair und gerecht für alle werden kann. Es geht darum, die bürgernahe Mobilität zu fördern sowie Verkehrsinfrastruktur und -dienstleistungen in allen Regionen und für alle Reisenden erschwinglich sowie barrierefrei zu gestalten. Die Plattform Frauen im Verkehrssektor – EU-Plattform für den Wandel wurde 2017 eingerichtet und verfolgt das Ziel, die geschlechtsspezifische Diskrepanz in diesem Sektor zu beseitigen. Dazu soll ein offener Dialog über Themen gefördert werden, die in diesem Sektor tätige Frauen betreffen. Darüber hinaus gehören den 2022 aufgestellten Botschafterinnen und Botschaftern für Vielfalt im Verkehr bereits 84 Personen an, die sich für die Verbreitung der Botschaft von Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion in der Branche einsetzen. Die Einbeziehung sozioökonomischer, verhaltensbezogener und gesellschaftlicher Faktoren in die Planung, das Denken und die Praxis im Verkehrswesen wird zu einer Verkehrs- und Mobilitätspolitik führen, mit der die Werte, Bedürfnisse und Erwartungen einer inklusiven, fairen und gerechten Gesellschaft widergespiegelt werden. Die gemeinsame Erstellung von Mobilitätslösungen mit der regionalen Bevölkerung, der Bau von kinderfreundlichen Straßen und öffentlichen Räumen, die Mitsprache der Bürgerinnen und Bürger bei der Gestaltung von Verkehrssystemen und das Sicherheitsgefühl für Frauen in öffentlichen Verkehrsmitteln – all dies sind konkrete Beispiele für Aktionen und Maßnahmen, die im Rahmen von EU-finanzierten Forschungs- und Innovationsprojekten durchgeführt werden und die das Bild der Verkehrs- und Mobilitätspolitik in Richtung Inklusivität und Fairness verändern.

EU-Forschung im Mittelpunkt

Der Schwerpunkt dieses CORDIS Results Packs liegt auf elf Projekten, die im Rahmen des EU-Forschungsprogramms Horizont 2020 finanziert wurden. Sie stellen gesellschaftliche Treiber und das Verhalten von Nutzenden dar, die die Akzeptanz und den Einsatz nachhaltiger Mobilitätslösungen, -dienste und -infrastruktur fördern. Sie verdeutlichen ebenso die Notwendigkeit eines inklusiven, barrierefreien, erschwinglichen und fairen Verkehrssystems für alle, unabhängig von Alter, Geschlecht, wirtschaftlichem oder sozialem Status. Die Projekte befassen sich mit Themen wie der Beteiligung von Frauen am Verkehrssektor, sei es als Nutzerinnen oder als Beschäftigte, mit der Inklusivität und Barrierefreiheit von Verkehrsdiensten für Menschen mit vorübergehenden oder dauerhaften Beeinträchtigungen, Behinderungen oder eingeschränkter Mobilität sowie mit der Frage, wie neue Lebensstile und Werte oder Umwelt- und Klimafragen unser Verkehrssystem prägen und zu einer neuen Mobilitätskultur führen. Das Projekt Cities-4-People wandte einen menschenorientierten Ansatz an, um die Mobilität zu verbessern und die städtische Nachhaltigkeit in den städtischen und stadtnahen Gebieten von fünf EU-Städten zu erhöhen. DIAMOND entwickelte datengestützte Empfehlungen und Instrumente für gerechtere und nachhaltigere Mobilitätsdienstleistungen. DIGNITY schlug einen neuen Ansatz für den städtischen Verkehr vor, der auf dem Konzept eines digitalen, inklusiven Verkehrssystems beruht, das den Bedürfnissen aller Nutzenden gerecht wird. HANDSHAKE brachte Sachverständige und lokale Behörden zur Umsetzung von über 60 Lösungen zusammen, die die Leistung von 13 der besten Fahrradstädte Europas optimieren sollten. INDIMO erstellte ein digitales Instrumentarium zur Mobilität, das dabei helfen soll, inklusive Verkehrslösungen zu entwerfen und zu bewerten. Metamorphosis hat sich zum Ziel gesetzt, Viertel unter besonderer Berücksichtigung von Kindern umzugestalten. Dazu arbeitet es mit seinen Partnerstädten an der Umsetzung von Maßnahmen, die die faire Nutzung von öffentlichen Räumen und Straßen in Städten begünstigen. Park4SUMP hilft Städten dabei, innovative Lösungen für die Parkraumbewirtschaftung in Pläne für nachhaltige urbane Mobilität zu integrieren, um Mobilität und Lebensqualität zu erhöhen. Im Rahmen des Projekts REBALANCE haben sich Gesetzgeber, Wirtschaftbeteiligte und die Bevölkerung zusammengetan, um vier Modelle der Mobilitätskultur – Stärke, Gerechtigkeit, Verbindung und Geschwindigkeit – zu erforschen und die Bedürfnisse sowie Werte unserer heutigen Gesellschaft unter die Lupe zu nehmen. SUNRISE erschloss neue, kooperative Wege, um gemeinsame Herausforderungen im Bereich Mobilität auf Viertelebene durch „Mobilitätslabore für Viertel“ anzugehen. TInnGO entwickelte geschlechts- und diversitätssensible intelligente Mobilitätslösungen und Lösungen für einen nachhaltigen europäischen Verkehr. TRIPS befasste sich mit der Herausforderung der sozialen Ausgrenzung von Menschen mit Behinderungen sowie älteren Menschen. Dazu wurden sie in sieben europäischen Pilotstädten in die Gestaltung zukünftiger Verkehrslösungen einbezogen.