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Den Weg für geschlechter- und diversitätssensible intelligente Mobilität ebnen

Ein Forschungsteam befasst sich mit dem Konzept der intelligenten Mobilität und hebt dabei die Notwendigkeit vor, Gleichstellung und Vielfalt in dessen Entwicklung einzubeziehen.

Im EU-Verkehrssektor sind Frauen in der Minderheit – lediglich 22 % der Beschäftigten sind weiblich. Es handelt sich um einen Bereich, in dem Frauen höheren Risiken und Belastungen ausgesetzt sind als Männer, da sie nicht den gleichen Zugang zu Ressourcen, Bildung und Erwerbsmöglichkeiten haben. Wenn keine intensiven Anstrengungen unternommen werden, werden auch die künftigen Verkehrssysteme den Bedürfnissen vieler potenzieller Nutzender, darunter Frauen, Menschen mit Behinderungen, Geringverdienende, Kinder, ältere Menschen und Angehörige ethnischer Minderheiten, nicht gerecht werden und die strukturelle Ungleichheit verstärken. Vor diesem Hintergrund entwickelte das EU-finanzierte Projekt TInnGO geschlechter- und diversitätssensible intelligente Mobilitätslösungen für einen nachhaltigen europäischen Verkehr. „Unser Ziel war es, Geschlecht und Vielfalt im Bereich des intelligenten Verkehrs als Impulsgeber für urbane Metropolen darzustellen und Werkzeuge sowie Methoden zu schaffen, die sowohl von Verkehrsbetrieben und Arbeitgebern als auch bei der Gestaltung, der Planung und politischen Entscheidungen genutzt werden können, um eine geschlechter- und diversitätssensible Gestaltung und Entscheidungsfindung zu fördern“, erklärt Andree Woodcock, Studienleiterin und Professorin an der Universität Coventry.

Wandel im Verkehrssektor herbeiführen

Es ist ein Paradigmenwechsel erforderlich, damit Verkehr, Forschung und Innovation stärker mit gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Faktoren verknüpft werden und besser auf diese eingehen können. „Um diesen Paradigmenwechsel herbeizuführen, umfassen die Ergebnisse von TInnGO unter anderem Kurzdossiers, Leitlinien, Aktionspläne für Geschlecht und Vielfalt, Schulungsmaterial und die Charta für geschlechtergerechte intelligente Mobilität. Hinzu kommt die Aktionsforschung der 10 nationalen Zentren, die eine Möglichkeit bieten, die mangelnde Vielfalt und die vorherrschenden quantitativen Forschungsansätze für Mobilität zu hinterfragen“, erläutert Woodcock. Diese 10 nationalen Zentren wurden von 20 Einrichtungen, darunter sieben Hochschulen und Forschungsinstitute, vier Gemeinden und neun Einrichtungen für Verkehrsberatung, aus 13 Ländern in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal, Rumänien, Spanien, im Vereinigten Königreich sowie in den baltischen Staaten und in Skandinavien eingerichtet. „Die Zentren haben unter anderem Daten zur geschlechtsspezifischen Mobilität gesammelt, intersektionale Analysen erstellt, Aktionspläne für Geschlecht und Vielfalt entworfen, bewährte Verfahren und Fallstudien erarbeitet, Schulungsmaterialien und -instrumente ausgearbeitet, gemeinsam Lösungen gestaltet und das Bewusstsein für geschlechtssensitive intelligente Mobilität durch die Veröffentlichung von Artikeln geschärft“, betont Woodcock.

Flächendeckende Beobachtungsstelle für intelligente Mobilität

Das wichtigste Projektergebnis ist jedoch die Entwicklung einer Beobachtungsstelle für den europäischen Verkehr, die von den zehn Zentren gespeist wird. „Die Beobachtungsstelle wird von der Universität Coventry weitergeführt sowie aktualisiert und enthält Übersichten, Links zu Artikeln und Ressourcen sowie Lehr- und Schulungsmaterial aus dem Projekt“, bemerkt Woodcock. Sie beherbergt zudem eine Reihe von Instrumenten wie das Open Data Repository – ein weltweites offenes Datenregister für geschlechtsbezogene Datensammlungen im Verkehrssektor. „Mithilfe des Open Data Repository haben wir nach Geschlechtern aufgeschlüsselte Daten ausgetauscht und andere eingeladen, diese beizusteuern, um eine Grundlage für künftige Forschung, Politik und Praxis zu schaffen“, fügt Woodcock hinzu.

Fortführung der Bemühungen

„Durch die Anwendung von Geschlecht und Vielfalt, die in Variablen wie Alter, Klasse, ethnische Zugehörigkeit und Behinderung zum Ausdruck kommen, auf den Verkehrsbereich hat TInnGO ein Angebot sowie eine Reihe von Methoden und Instrumenten dargelegt, die einen neuen Blick auf die Mobilitätsplanung und -politik sowie die Forschung in diesem Bereich ermöglichen“, berichtet Woodcock. Einige der Projektpartner setzen nun die konzeptionellen und methodischen Bemühungen fort, um im Rahmen des Projekts Gendered Innovation Living Labs einen Wandel in den örtlichen Gemeinden, den Gestaltungswissenschaften und der Stadtplanung herbeizuführen. Diese Forschungs- und Innovationsmaßnahme konzentriert sich auf Innovation und Unternehmertum, die auf die Gleichstellung der Geschlechter orientiert sind, sowie auf Methoden der Reallabore. „Auch ein Buch, Gender Smart Mobility, eine überarbeitete und erweiterte Version des TInnGO-Fahrplans, wurde veröffentlicht“, schließt Woodcock.

Schlüsselbegriffe

TInnGO, Verkehr, intelligente Mobilität, Geschlecht und Vielfalt, Verkehrssektor, intelligente Mobilitätslösungen, Daten zur geschlechtsspezifischen Mobilität, Mobilitätsplanung

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