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Religious Toleration and Peace

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In die Vergangenheit blicken: Docutube hilft Jugendlichen, über Religion nachzudenken, zu reflektieren und zu sprechen

Forschende nutzen den Ansatz des Geschichtslernens, um die religiöse und konfessionelle Toleranz unter europäischen Jugendlichen zu fördern.

In vielen europäischen Narrativen geht es um Konflikte zwischen Religion und Gesellschaft. Diese Narrative zu verstehen, kann die religiöse Koexistenz fördern, Radikalisierung verhindern und integrative und reflektierende europäische Gesellschaften unterstützen – ein Ziel der EU. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts RETOPEA, bei dem Material aus Primärquellen zur Entwicklung einer didaktischen Methodik für Jugendliche verwendet wurde, wird dieses Ziel verfolgt.

Geschichtslernen fördert die Toleranz gegenüber religiöser Vielfalt

Projektkoordinator Patrick Pasture kommentiert: „Unser Ziel war es, das Thema der religiösen Vielfalt durch den Ansatz des Geschichtslernens anzusprechen, ein Konzept, das junge Menschen dazu einlädt, kritisch über die Vergangenheit und die Gegenwart nachzudenken, indem sie sich reflektierend mit Primärquellen auseinandersetzen.“ RETOPEA nutzte diesen Ansatz, um ein didaktisches Instrument zur Förderung der Toleranz und des friedlichen Zusammenlebens unter jungen Menschen zu erstellen. Projektintern wurden außerdem Schlussfolgerungen und Ratschläge für Verantwortliche der Politik formuliert, insbesondere für Menschen, die am interkonfessionellen Dialog beteiligt sind.

Docutubes und Ausschnitte

RETOPEA entwickelte ein pädagogisches Instrumentarium für formelle und informelle Bildungseinrichtungen, das in mehreren Sprachen auf der Website verfügbar ist. Die Jugendlichen wurden gebeten, einen kurzen Dokumentarfilm, eine sogenannte Docutube, über religiöse Toleranz und Koexistenz zu drehen. Als Teil des Instrumentariums diente eine umfangreiche Sammlung von Ausschnitten, einschließlich Bildern und Auszügen aus Friedensverträgen, als Ausgangspunkt für die Diskussion und Aufnahme in die Docutubes. Das Ergebnis bietet jungen Menschen einen sicheren Raum, in dem sie über ihre Erfahrungen nachdenken und sprechen können, verbessert ihre historischen und religiösen Kenntnisse und entwickelt ihre Medienkompetenz. Die offene Universität hat zudem einen Badged Open Course entwickelt, um Lehrkräfte zu lehren, wie sie mit der Methode arbeiten können.

Die RETOPEA-Methodik verbreiten

Die Unterstützung von Jugendlichen bei der Reflexion und Kommunikation über Religion und Kultur hat bei Lehrkräften an Bedeutung gewonnen. Euroclio, der wichtigste Verband in Europa für Staatsbürgerkunde- und Geschichtslehrkräfte, fördert die Methodik des Projekts auf seiner Website. Die Projektpartner haben die Arbeit von RETOPEA in verschiedenen Bereichen gefördert. Ein Zuschuss von Culham St. Gabriel’s unterstützt die weitere Erprobung von interreligiösen Gruppen in Nordirland und anderswo. Präsentationen bei Behörden in Jordanien und Oman haben die Reichweite des Projekts im Nahen Osten vergrößert, und auch Einrichtungen in Kanada und den Vereinigten Staaten haben ihr Interesse bekundet. Projektintern wurde ein Buch veröffentlicht: Religious Diversity in Europe: Mediating the Past to the Young (London: Bloomsbury) und ein weiteres über die Verwendung von Ausschnitten und Docutubes ist in Arbeit, um die Botschaft von RETOPEA weiter zu verstärken. Die Methodik wird von verschiedenen Organisationen und in unterschiedlichen Zusammenhängen eingesetzt. In einem Beispiel werden die Ausschnitte in einem Pilotprojekt in Deutschland eingesetzt, um einen digitalen Ausbildungskurs für sozialpädagogische Fachkräfte anzubieten.

Religiöse Toleranz frühzeitig fördern

RETOPEA fand heraus, dass junge Menschen daran interessiert sind, über Religion zu reden, aber das Gefühl haben, dass es nicht viele Gelegenheiten dazu gibt. Pasture bemerkt: „Es ist wirklich notwendig, dafür Raum zu schaffen. Junge Menschen sind oft sehr misstrauisch gegenüber dem öffentlichen Diskurs und der Art und Weise, wie Religion in den Medien dargestellt wird.“ Während das Projekt das Interesse der Jugendlichen geweckt und ihre Fähigkeiten genutzt hat, erwies es sich als schwierig, diesen Ansatz auf jüngere Kinder auszuweiten. Die Projektpartner betonen, dass die Lehrkräfte ausreichend Zeit und Raum anbieten müssen, um die Wirkung der Methode zu optimieren. Insgesamt ebnet der Projektansatz den Jugendlichen den Weg zu einer differenzierteren und einfühlsameren Betrachtung des religiösen Zusammenlebens. Pasture fasst zusammen: „RETOPEA trägt somit dazu bei, Radikalisierung zu verhindern, den Umgang mit Konflikten zwischen Menschen zu verbessern und eine harmonischere Gesellschaft zu fördern.“

Schlüsselbegriffe

RETOPEA, Jugendliche, Religion, Geschichtslernen, docutube, Tolerieren, religiöse und konfessionelle Toleranz, Toleranz, Radikalisierung, Extremismus

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