Eindämmen der Blutkrebsflut
Blutkrebs: Mehr als jemals zuvor gibt es Grund zur Hoffnung
Dieser September steht im Zeichen der Blutkrebsaufklärung: Zu diesem Anlass wird über diese Gruppe von Erkrankungen des Bluts, des Knochenmarks und des lymphatischen Systems informiert. Alle 35 Sekunden wird bei einem Menschen Leukämie, ein Lymphom oder ein Myelom festgestellt – eine der drei Hauptformen von Blutkrebs. Die meisten Krebsarten dieser Kategorie erfordern spezifische und komplexe Behandlungsstrategien, doch trotz der kontinuierlichen wissenschaftlichen Fortschritte sind die meisten dieser Erkrankungen noch immer tödlich. Es gibt allerdings Anlass dafür, positiv zu denken. Seit den 1960er-Jahren ist die 5-Jahres-Überlebensrate bei Myelomen von 12 % auf 50 %, beim Hodgkin-Lymphom von 40 % auf 89 %, bei Non-Hodgkin-Lymphom von 31 % auf 93 % und bei Leukämie von 14 auf 63 % gestiegen. Die hämatologische Onkologie entwickelt sich schnell weiter, und es entstehen – auch dank EU-geförderter Forschungsmaßnahmen – interessante neue Behandlungsoptionen. Ein gutes Beispiel für diese Fortschritte ist die Heilung, die für akute promyelozytäre Leukämie (Acute Promyelocytic Leukaemia, APL) gefunden wurde. Durch eine Kombination von Arsen- und Retinsäure, die von Prof. de Thé entdeckt wurde – dessen neueste Forschungsergebnisse in dieser Ausgabe des Magazins research*eu Ergebnisse vorgestellt werden – können jetzt über 95 % aller Menschen kuriert werden, die von dieser bis dato unheilbaren Krankheit betroffen sind. Abgesehen von diesen neuen Behandlungsmethoden – welche die standardmäßigen T-Zelltherapien von CARIPSCTCELLS für ein multiples Myelom und die miRNA-basierte Heilung bei einer B-Zell-Neoplasie von HEAL-BY-MIRNA beinhalten – trägt EU-finanzierte Forschung auch zur Gestaltung zukünftiger Blutkrebstherapien bei. Dies geschieht, indem Wege für zunehmend personalisierte Behandlungen geebnet (ONCOSMART, CHEMOS), klinische Studien vereinfacht (INTREALL) oder die Prozesse hinter der Entwicklung von Krebs beleuchtet (CLL_INCLONEL) werden. Abgesehen von diesen Projekten, die allesamt in diesem Magazin vorgestellt sind, werden weitere Projekte aus neun Forschungsgebieten präsentiert: Gesundheit, Gesellschaft, Energie, Umwelt, Wasserreserven, Industrie, Informations- und Kommunikationstechnologien, Sicherheit und Grundlagenforschung. Am Ende des Magazins steht eine Liste mit anstehenden Ereignissen, die über EU-finanzierte Forschungsprojekte veranstaltet werden oder an denen EU-finanzierte Forschungsprojekte beteiligt sind. Wir freuen uns auf Ihr Feedback. Fragen oder Anregungen können an folgende Adresse gesendet werden: editorial@cordis.europa.eu