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Inhalt archiviert am 2024-06-18

New uses for X-ray Tomography in natural building stones: characterization, pathologies and restoration of historical and recent roofing slates

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Neue Erkenntnisse über Naturschiefer lösen Probleme des Bedachungsmarkts

In ganz Europa wurden viele historische Gebäude mit Schiefer gebaut, aber trotzdem ist recht wenig über dieses zur Dacheindeckung verwendete Gestein bekannt. Eine EU-Initiative hat einen wichtigen Einblick in dieses Gestein vermittelt und Lösungsvorschläge für einige der drängenden Probleme des europäischen Dachschiefersektors unterbreitet.

Seit Anbeginn der Zeiten ist Schiefer der wichtigste und praktisch der einzige zum Dachdecken verwendete Naturstein. Im Gegensatz zur reichlich vorhandenen wissenschaftlichen Literatur über andere Gesteine wie etwa Marmor oder Granit mangelt es jedoch an Wissen über dieses wertvolle Material. Das von der EU finanzierte Projekt TOMOSLATE (New uses for X-ray tomography in natural building stones: Characterization, pathologies and restoration of historical and recent roofing slates) zielte darauf ab, „die Wissenslücke zu schließen und dabei die Hauptprobleme der Dachschieferindustrie in Europa zu ermitteln sowie Antworten zu liefern“, wie der leitende Projektforscher Dr. Víctor Cárdenes mitteilt. Die charakterisierenden Eigenschaften von Dachschiefer wurden mit Hilfe von Mikro-Röntgencomputertomografie (MCT) in Kombination mit weiteren Analyseverfahren geprüft. Neuartige Methoden zur Problemlösung im Dachschiefersektor „Gegenwärtig gibt es keine Standardklassifikation für die verschiedenen Sorten von Dachschiefer“, erklärt Dr. Cárdenes, Forscher an der belgischen Universität Gent. Im Dachschiefersektor ist die Benutzung von Handelsnamen anstelle der petrologischen Bezeichnungen für jedes Gestein üblich. Zuweilen führt das zur totalen Verwirrung über die Beschaffenheit und die Eigenschaften von Dachschieferarten. TOMOSLATE charakterisierte und klassifizierte die existierenden Dachschiefer-Lithotypen. Dr. Cárdenes zufolge handelt es sich dabei um die erste Klassifikation der Dachschiefer, die weltweit jemals vorgenommen werden soll. Das Projekt definierte die Krankheitsbilder, die mit Schieder eingedeckte Dächer beeinträchtigen, um eine Verfahrensweise vorzuschlagen, welche das Einsetzen von Verwitterung an dem Gestein vermindert. „Das ist wichtig, um Europas architektonisches Kulturerbe zu bewahren“, betont Dr. Cárdenes. Die Methode zur Verhinderung der Eisensulfidoxidation, welche die Hauptschuld an der Verwitterung trifft, basiert auf einem neuen Konzept. Anstatt innerhalb der Produktionskette ein chemisches Produkt auf den Dachschiefer aufzubringen, wird dieses innovative Vielmehr angewandt, wenn der Schiefer auf dem Dach zu oxidieren beginnt. Mit einer Spraydose wird dann eine schützenden Beschichtung aufgetragen. Der Ansatz ist einfach anzuwenden und umweltfreundlich. TOMOSLATE analysierte die genormten Tests, die bei Dachschiefer zur Anwendung kommen. „Diese Tests sind für den Dachschiefermarkt obligatorisch“, fügt er hinzu. „Allerdings können sie optimiert werden, um die aus den Bewertungen gewonnenen Auskünfte zu verbessern.“ Dr. Cárdenes teilt mit, dass das Projekt auch ein unerwartetes Resultat ergeben hat. Die Anwendung von MCT auf Schiefer rückte eine Pyritframboid-Population ans Licht. Das Messen und Analysieren dieser Vorkommen auf eine schnelle und zuverlässige Weise hat eine neue Forschungsrichtung gewiesen, die wichtige Auswirkungen auf andere Gebiete der Geologie einschließlich Paläoökologie und Erzbergbau hat. Dem Geheimnis des Dachschiefers auf der Spur „TOMOSLATE wird dem Dachschiefersektor, den Bauunternehmern und Architekten Hilfestellung dabei leisten, ihre Produkte besser zu verstehen“, erläutert Dr. Cárdenes. Als der Forscher und andere Interessierte Schieferbrüche besuchten und Gespräche über die speziell dafür vorgesehenen Konferenzen geführt wurden, bestand der Gesamteindruck darin, dass niemand wirklich genau wusste, was Dachschiefer eigentlich ist. Einige Produzenten wussten nicht einmal, welche Art von Gestein sie abbauen. Dazu Dr. Cárdenes abschließend: „Wir verfügen nun über einen besseren Erkenntnisstand über einen sehr wichtigen Naturstein, der in Europa und der übrigen Welt reichlich verwendet wird.“ Im Endeffekt werden die Ergebnisse von TOMOSLATE die Wirtschaft der Schiefer produzierenden Regionen in Europa durch den ihrem Schiefer verliehenen Mehrwert wiederbeleben.

Schlüsselbegriffe

Dachschiefer, TOMOSLATE, Röntgentomografie, natürliche Bausteine, Verwitterung

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