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Erbe in Gefahr: Forschung und Innovationen in der EU für besseren Schutz des Kulturerbes

Vernachlässigung, Umweltbelastung, Naturgefahren und der Klimawandel tragen alle zur Schädigung des kulturellen Erbes bei. Diese nicht erneuerbare Ressource muss in all ihren verschiedenen physischen Formen für zukünftige Generationen bewahrt werden. EU-finanzierte Forschungsvorhaben, einschließlich der Vorhaben, die in diesem neuen CORDIS Results Pack vorgestellt wurden, haben die Erhaltung und nachhaltige Bewirtschaftung dieser wertvollen Kulturgüter sorgfältig untersucht, um ihre allgemeine Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Innovative Lösungen und Techniken, Bewertungssysteme, Minderungsstrategien, Risikomanagementmodelle, Katastrophenvorbeugung, eine schnelle Schadensbewertung sowie IKT-Tools und -Leitlinien gehörten zu den wichtigsten Ergebnissen, die sowohl im Rahmen der RP7- als auch der H2020-Projekte im Bereich des kulturellen Erbes erfolgreich erzielt wurden.

Das kulturelle Erbe hat einen universellen Wert für uns als Individuen, Gemeinschaften und Gesellschaften. Es ist nicht statisch, sondern entwickelt sich vielmehr dadurch, dass wir uns damit auseinandersetzen, und es spielt eine wichtige Rolle beim Aufbau der Zukunft Europas. All diese Faktoren fließen in die Entscheidung der Europäischen Union ein, das Jahr 2018 zum Europäischen Kulturerbejahr zu erklären. Das kulturelle Erbe in der Europäischen Union ist ein reiches und vielfältiges Mosaik kultureller und kreativer Ausdrucksformen: unser Erbe von früheren Generationen von Europäern und unser Vermächtnis für die Generationen, die noch folgen werden. Es umfasst natürliche, gebaute und archäologische Stätten, Landschaften, Museen, Denkmäler, Kunstwerke, historische Städte, literarische, musikalische und audiovisuelle Werke sowie das Wissen, die Praktiken und die Traditionen der europäischen Bürger. Diesen Reichtum gilt es nicht einfach nur zu bewahren, er bietet auch Vorteile in Form von Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und sozialem Zusammenhalt. Kulturelle Aktivitäten und Artefakte ermöglichen es uns, städtische und ländliche Gebiete neu zu beleben und einen nachhaltigen Tourismus zu fördern.

Unser Erbe: das Erbe unserer Kinder

Während die Verantwortung für die Erhaltung von Artefakten und Stätten in erster Linie den Mitgliedstaaten obliegt, konzentriert sich die EU darauf, das kulturelle Erbe Europas durch eine Reihe von Strategien und Programmen wie die Unterstützung von Forschung und Innovation zu schützen und zu stärken. Einige der in dieser Broschüre vorgestellten Projekte erzielten Ergebnisse, die fortgeschrittene soziale und technische Lösungen beinhalten. Andere entwickelten Leitlinien und Empfehlungen für Experten und politische Entscheidungsträger. All diese Ergebnisse werden dazu beitragen, die Widerstandsfähigkeit von Kulturstätten u. a. gegenüber Katastrophen, dem Klimawandel, sich verändernden Umgebungen und Bedingungen zu verbessern. Drei transnationale Projekte werden im Rahmen von HERITAGE PLUS durchgeführt, das Forscher auf diesem Gebiet zusammenbringt. Im Rahmen dieser drei Projekte wurde Weltraumtechnologie bereits erfolgreich zur Identifizierung gefährdeter Gebiete eingesetzt und Handbücher zu Bedrohungen für politische Entscheidungsträger, globale Organisationen und NRO zur Verfügung gestellt. Diese Broschüre legt zudem die wertvolle Arbeit von STORM und HERACLES dar – zwei Schlüsselprojekte zur Förderung der Anpassung an den Klimawandel und der Widerstandsfähigkeit von Kulturstätten. Diese EU-finanzierten Initiativen unterstreichen, wie wichtig es ist, Fachwissen und Ressourcen aus ganz Europa gezielt zu bündeln, wenn es darum geht, unser gemeinsames europäisches Erbe zu schützen und die Zusammenarbeit mit Nicht-EU-Ländern auf nachhaltige Weise zu verbessern. Zum besseren Verständnis, wie die großen Strukturen der Vergangenheit entworfen und gebaut wurden, zeigt die Broschüre die Ergebnisse von Projekten wie REGOTHICVAULTDESIGN, das Einblicke in die Entstehung der berühmten gotischen Gewölbe gibt. Außerhalb Europas hat das Projekt TRANS-SAHARA eine Art Grabstätte mit bemalten Grabkapellen entdeckt, die der Ahnenverehrung in der Region dienten. Inzwischen ist auch die komplexe und versteckte Geschichte Maltas dank der Arbeit des Projekts Fragsus deutlicher geworden, das anhand von alten Getreidepollenproben, Erosion und Abholzung ein Bild der frühesten Geschichte des Landes erstellen konnte. Das Projekt hat gezeigt, dass Malta mindestens 700 Jahre früher besiedelt wurde als bisher angenommen. Um den Forschungsprozess so effizient wie möglich zu gestalten, arbeitete das EU-finanzierte Projekt IPERION CH an einer europäischen Forschungsinfrastruktur für die Erhaltung, Interpretation und Verwaltung unseres einzigartigen kulturellen Erbes.

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