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Forschung und Innovation für eine nachhaltige, klimaresistente Aquakultur und Fischerei

Zu den aquatischen Lebensmitteln gehören Tiere und Pflanzen, die im Meer, in Seen und Flüssen gezüchtet oder geerntet werden oder nachhaltig bewirtschaftet wurden. Lebensmittel aus aquatischen Ökosystemen sind sehr nahrhaft und weisen einen kleineren CO2-Fußabdruck als Pflanzen und Tiere auf dem Land auf – das ist gut für uns und unseren Planeten.

Da die Weltbevölkerung wächst, steigt auch die Nachfrage nach aquatischen Lebensmitteln, wodurch Fischerei und Aquakultur zunehmend unter Druck geraten. Aufgrund dieser Herausforderung hat die EU als weltweit größter Markt für Fischereierzeugnisse, eine Führungsrolle beim Übergang zu einer nachhaltigen Fischerei und der Erhaltung der aquatischen Ökosysteme eingenommen. Lebensmittel aus Meeres- und Süßwasserumgebungen übernehmen außerdem eine Schlüsselrolle darin, die Lebensmittel- und Ernährungssicherheit in Europa zu gewährleisten. Deshalb finanziert die EU Forschung und Innovation, um die europäische Fischerei und Aquakultur zukunftssicher zu gestalten, indem sie die Fischbestände bewahrt, die biologische Vielfalt schützt und die Auswirkungen des Klimawandels eindämmt. Die Aquakultur ist einer der weltweit am schnellsten wachsenden Sektoren der Lebensmittelerzeugung und ein wichtiger Bestandteil der blauen Wirtschaft in der EU. Sie ist zudem eine wichtige Quelle für nachhaltige Lebensmittel im Rahmen des europäischen Grünen Deals. Zudem fördert die Gemeinsame Fischereipolitik (GFP) die nachhaltige Bewirtschaftung der traditionellen Wildfangfischerei, indem sie verschwenderische oder schädliche Tätigkeiten unterbindet und gesunde und produktive Meeresökosysteme schützt.

Eine nachhaltige Lebensmittelquelle

In diesem neuen CORDIS Results Pack werden die Bedeutung von Lebensmitteln aus Meeres- und Süßwasserressourcen für die weltweite Lebensmittel- und Ernährungssicherheit sowie das Potenzial für eine vollständig in das aquatische Ökosystem eingebettete Lebensmittelerzeugung unterstrichen. Die Ergebnisse unterstützen auch die Ziele der Gemeinsamen Fischereipolitik in der EU und die nachhaltige Nutzung der Fischbestände, wie sie in der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ dargelegt sind. Die vorgestellte Forschung steht außerdem im Einklang mit dem forschungs- und innovationspolitischen Rahmen der EU, „Food 2030“, bei dem die Schwerpunkte auf nachhaltiger und gesunder Ernährung, Klimaresistenz und ökologischer Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz sowie auf Innovation und der Stärkung der Rolle von Gemeinschaften liegen. Zu den vorgestellten Projekten gehört die EU-finanzierte Forschung zu aquatischen Lebensmitteln, die von der Fischereiindustrie gefangen und in der Aquakultur gezüchtet werden, um nahrhafte Meeresfrüchte bereitzustellen und gleichzeitig direkte und indirekte Arbeitsplätze in Küstengebieten und ländlichen Regionen zu schaffen. Sie decken verschiedenste Bereiche ab, wie z. B. Fischfütterung und Fischzucht, niedrig trophische Aquakultur, mesopelagische Flora und Fauna und ökosystembasierte Bewirtschaftung, wobei die Entwicklung digitaler Instrumente und Plattformen für die Fischereikontrolle im Fokus stehen. Sie umfassen ebenso natürliche Ökosystemprozesse, die die Nachhaltigkeit, die Effizienz und die wirtschaftliche Leistung durch das Recycling von Nährstoffen und die Verringerung der Umweltauswirkungen in der Aquakultur im offenen Wasser und an Land verbessern.

Schwerpunkt auf EU-finanzierter Forschung

In diesem CORDIS Results Pack werden zehn Projekte vorgestellt, die im Rahmen der EU-Forschungsprogramme Horizont 2020 und Horizont Europa finanziert werden. Diese Projekte belegen die Notwendigkeit, die aquatische Lebensmittel- und Ernährungssicherheit zu erhöhen und gleichzeitig zur Erhaltung der Integrität des aquatischen Ökosystems beizutragen. Im Rahmen des Projekts AQUAIMPACT wurden die Zucht und die Entwicklung von Futtermitteln für Atlantischen Lachs, Regenbogenforelle, Goldbrasse und Wolfsbarsch untersucht, um deren Sterblichkeit zu verringern, ihre Qualität zu kontrollieren und die Gesundheit und das Wohlergehen der Fische zu steigern. NEWTECHAQUA entwickelte technologisch anspruchsvolle, widerstandsfähige und abfallfreie Futtermittel, indem Fischmehl und Fischöl aus Wildfang durch Nebenprodukte aus Fischerei, Aquakultur und Mikroalgen ersetzt wurden. Über AQUAVITAE wurde die Produktion von niedrig trophischen Arten wie Algen, Abalone, Austern, Muscheln, Seegurken und Seeigel optimiert. MEESO und SUMMER halfen bei der Entwicklung neuer Technologien zur Schätzung der Biomasse und der Verteilung mesopelagischer Arten im Nordatlantik und des Potenzials für neue nachhaltige Fischereien. ASTRAL errichtete sowohl in offenen Gewässern als auch an Land experimentelle integrierte multitrophische Aquakultursysteme, während SEAwise ein ökosystembasiertes Fischereimanagement prüfte und es in ein voll funktionsfähiges Konzept umsetzte, das die Entscheidungsfindung unterstützt. BLUEBIO hat neue Möglichkeiten eröffnet, um biobasierte Produkte und Dienstleistungen aus aquatischen Ressourcen auf den Markt zu bringen, neue Wertschöpfungsketten zu schaffen und die Nachhaltigkeit auszubauen. Durch FISH-X wurde eine sichere und interoperable digitale Plattform erstellt, um die nachhaltige Bewirtschaftung der EU-Fischerei zu fördern und die biologische Vielfalt der Meere zu schützen. Schließlich hat EcoScope innovative digitale Instrumente programmiert, um ein ökosystembasiertes Fischereimanagement zu fördern und voranzutreiben.

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