Skip to main content
European Commission logo
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
CORDIS Web 30th anniversary CORDIS Web 30th anniversary

FOIL’ON - developing and producing biodegradable and suitable for compost laminating film called LAM’ON and packaging foil PACK’ON, lowering plastic pollution

Article Category

Article available in the following languages:

Die biobasierten Verpackungsfolien sind der neue Platzhirsch

Als zeitgemäße Alternative zu Verpackungen auf Basis fossiler Brennstoffe könnte die Plastikverschmutzung – und das Gewissen der Verbrauchenden – mit innovativen Biokunststoffen aus dem durch die EU unterstützten Projekt FOIL’ON reduziert werden.

Die Hälfte der Kunststoffabfälle der Welt ist auf Verpackungen zurückzuführen. Nur etwa 9 % werden recycelt, der Rest landet auf Deponien oder in Verbrennungsanlagen, was zu Umweltbelastung führt. Durch die Zusammensetzung der Kunststoffe sind Laminier- und Verpackungsfolien besonders schwer zu recyceln. Die meisten sind zudem für den einmaligen Gebrauch konzipiert, sodass sie einen erheblichen Anteil der Plastikverschmutzung ausmachen. Im Projekt FOIL’ON wurde unter der Leitung von LAM’ON ein einzigartiger Biokunststoff entwickelt, der die gleiche Funktionalität bietet wie herkömmliche Laminier- und Verpackungsfolien, allerdings ohne die verheerenden Auswirkungen auf die Umwelt. Die Projektkoordinatorin Gergana Stancheva erläutert: „Unsere Lösung aus biobasierten und erneuerbaren Ressourcen werden auf natürliche Weise zu Kompost. Für die Produktion ist auch nur die Hälfte der Energie notwendig, die sonst zur Folienextrusion verbraucht wird.“

Die biologisch abbaubare Produktlinie

Der Hauptbestandteil der Verpackungen von FOIL’ON sind Polylactide, ein Biopolymer aus Maisstärke. Das Team hat diese mit anderen biobasierten Zusatzstoffen kombiniert und zwei Produktlinien entwickelt: LAM’ON für Laminierfolien und PACK’ON für Verpackungsfolien. „Die Laminierfolien aus Biokunststoffen sind extrem schwer zu perfektionieren. Wir arbeiten also weiter daran und haben derweil erfolgreich zwei Verpackungsfolien auf den europäischen Markt gebracht: PACK’ON Classic und PACK’ON Shrink“, sagt Stancheva. PACK’ON Classic ist eine Allzweckfolie, um alles von frischem Gemüse und Kosmetika bis zu Kleidung und Elektronik zu verpacken. PACK’ON Shrink hingegen wird genutzt, um Multipacks zu verpacken. Mit beiden wurden Tests durchgeführt, um die Leistung und Eigenschaften wie Zugfestigkeit, Flexibilität, Haltbarkeit und Folientransparenz zu testen. Unabhängige akkreditierte Labors haben Ökobilanzen (bei denen Rohstoffe, Produktion, Transport und Entsorgungsmöglichkeiten berücksichtigt werden) aufgestellt, um die biologische Abbaubarkeit, die Auswirkungen auf die Umwelt und die Einhaltung internationaler Nachhaltigkeitsstandards zu prüfen. Die Treibhausgasemissionen von PACK’ON Classic lagen bei 1,682 kg CO2e (Kohlendioxidäquivalent) im Vergleich zur 4,076 kg CO2e bei traditionellen PET-basierten Folien und 3,690 kg CO2e bei Folien aus Polypropylen. Auch PACK’ON Shrink hat die Konkurrenz hinter sich gelassen mit Treibhausgasemissionen von 2,707 kg CO2e im Vergleich zu 3,573 kg CO2e für LDPE-basierte Folien und 3,064 kg CO2e für HDPE-basierte Folien. „Unsere Produkte können mit normalen Fertigungslinien hergestellt werden, es sind also keine weiteren Maschinen oder Umschulungen notwendig“, ergänzt Angela Ivanova, Finanzverantwortliche bei LAM’ON. In der Produktionsstätte des Unternehmens in Sofia steht die erforderliche Ausrüstung, die Prototypen weiterzuentwickeln und zu testen und auch weitere Produktlinien zur Validierung unter realen Bedingungen mithilfe von Verpackungsunternehmen und führenden Marken zu fertigen. „Bei Forschung und Entwicklung fallen immer Abfälle an, also haben wir die Ausrüstung angeschafft, diese Folien wieder in Granulat zur künftigen Verwendung zu recyceln“, so Stancheva.

Die Emanzipation der Biokunststoffe

Die EU-Vorschriften zu Einwegplastik werden strenger, sodass Unternehmen zunehmend auf recycelte und/oder kompostierbare Lösungen zurückgreifen werden. „Unsere Produkte können kompostiert oder als Biokunststoff recycelt werden. Wir sind also gut für die wachsende Nachfrage positioniert, um Biokunststoffe in einen getrennten Abfallstrom zu führen“, berichtet Ivanova. Der Fokus bei LAM’ON liegt jetzt auf einer Barrierefolie für Lebensmittelverpackungen sowie eine biologisch abbaubare Folie für verschiedene Anwendungen im Wasserbereich. Das Team arbeitet dabei weiter an der Formulierung für LAM’ON, die Laminierfolie, um die Produktlinie bis Ende 2025 auf den Markt zu bringen. Aktuell liegt der Fokus auf dem EU-Markt. Bis Ende 2025 soll die Produktionskapazität für PACK’ON verdoppelt werden, damit es europaweit verfügbar ist. Die Ausweitung auf Asien und Nordamerika ist für 2026 geplant.

Schlüsselbegriffe

FOIL’ON, kompostierbar, Verpackungsfolie, Laminierfolie, biologisch abbaubar, kompostierbar, recyceln, Deponie, umweltschädlich, Kunststoff, Biopolymer

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich