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Schleuserkriminalität bekämpfen: Ein vielseitiger Ansatz gegen Schleuserkriminalität

Aufgrund zunehmender Armut und sozialen und politischen Unruhen werden immer mehr Menschen in kriminelle Netzwerke getrieben, die eine unerlaubte Einreise, Durchreise oder den Aufenthalt in der EU ermöglichen. In diesem CORDIS Results Pack werden sieben EU-finanzierte Projekte vorgestellt, in denen ein Beitrag zum Kampf gegen Schleuserkriminalität geleistet wird.

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Schleuser nutzen Land-, See- und Luftwege für die Migration in die EU und innerhalb der EU. Diese Reisen können extrem gefährlich sein, insbesondere auf dem Seeweg, und Migrierende sind oft lebensbedrohlichen Gefahren und Gewalt durch die Schleuser ausgesetzt. Schleusernetzwerke sind auch meist eng mit anderen Formen der schweren und organisierten Kriminalität verbunden wie Terrorismus, Geldwäsche und Menschenhandel. Nicht alle geschleusten Migrierten sind Opfer des Menschenhandels, und nicht alle Opfer des Menschenhandels sind geschleuste Migrierte. Doch Opfer von Schleuserkriminalität können zu Opfern von Menschenhandel werden, wenn sie zum Zweck der Zwangsarbeit, sexueller Ausbeutung oder anderen Formen moderner Sklaverei befördert werden. Daher muss dieses Problem auf EU-Ebene und global entschlossen bekämpft werden. Über Forschungs- und Innovationsprojekte, die im Rahmen von Horizont 2020 finanziert wurden, sind bedeutende Ergebnisse zu Werkzeugen erreicht worden, mit denen Schleuserkriminalität und Menschenhandel besser bekämpft und die Überwachung der Meere ausgebaut werden kann. Mehr Zusammenarbeit zwischen zuständigen Behörden, Hilfe für Opfer von Schleuserkriminalität, die Entwicklung fortschrittlicher Technologien und die Stärkung von Untersuchungskapazitäten – all das sind Beispiele, wie in dieser humanitären Herausforderung Fortschritte erreicht werden können. In jüngsten Gesetzesvorschlägen zu Schleuserkriminalität liegt ein deutlicher Schwerpunkt auf der verstärkten Zusammenarbeit zwischen Strafverfolgungsbehörden und der Rolle von Europol, die auch durch das Europäische Zentrum zur Bekämpfung der Migrantenschleusung bei Europol gefestigt wurde. Außerdem wurde mit der Globalen Allianz zur Bekämpfung der Schleuserkriminalität, die auch mit diesem Gesetzespaket eingerichtet wurde, die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Drittländern hervorgehoben. Auch hier ist EU-finanzierte Forschung wichtig. Mit besseren Kooperationsmechanismen zwischen Regierungen, Strafverfolgungsbehörden und NRO können Opfer von Schleuserkriminalität leichter identifiziert und geschützt werden. Schließlich ist auch die Überwachung der Meere wichtig, um Schleuseraktivitäten entlang der Seewege zu erkennen und zu verhindern, indem die Behörden Schiffe identifizieren und abfangen, die von Schleusern genutzt werden könnten, und auch Unterstützung bei Such- und Rettungseinsätzen für Migrantenschiffe in Not zu leisten. So wird die Welt für Migrierende und die EU-Bevölkerung durch EU-finanzierte Forschung ein sichererer Ort. In den Projekten in diesem Pack wurde an zahlreichen Maßnahmen gearbeitet, von Kapazitätsausbau für die Strafverfolgung und bessere Überwachung der Meere bis zu Unterstützungsdiensten für Opfer. Mit diesem Initiativen soll Schleuserkriminalität bekämpft und die Zusammenarbeit zwischen lokalen und nationalen Behörden und NRO gestärkt werden. Auch sollen bestmögliche Verfahren zwischen den EU-Mitgliedstaaten ausgetauscht werden. Das Team von COMPASS2020 setzt KI-gestützte Netzwerke bemannter und unbemannter Überwachungssysteme für die dauerhafte Überwachung mit großer Reichweite ein. Damit wurde das Lagebewusstsein der Küstenwache und maritimer Behörden gestärkt, um die Möglichkeiten für Such- und Rettungsaktivitäten und Maßnahmen gegen kriminelle Aktivitäten auf See auszuweiten. Das Team von EFFECTOR setzte KI für die Überwachung der Meere als Entscheidungshilfe ein, und um die Zusammenarbeit in diesem Bereich zu erleichtern. Mittels KI und Big Data wurden im Rahmen von PROMENADE automatisierte Lösungen zur besseren Schiffsverfolgung und Erkennung von abweichendem Verhalten entwickelt. Humanitäre Organisationen sind auf zuverlässige Daten angewiesen, um zu wissen, wann und wo Migrierte ankommen werden, welche Risiken bestehen und welche Art Schutz notwendig ist. Über CRiTERIA wurde der Human Security Filter eingerichtet. Dieser ist mit offiziellen Datenbanken und frei verfügbaren Daten verknüpft, um gefährdete Migrierende zu identifizieren, sodass Ersteinsatzkräfte bei Ankunft angemessen eingreifen können. Das Team von HEROES hat ausgelotet, wie neueste Technologie am besten eingesetzt werden kann, und dann Strategien zur Bekämpfung von Menschenhandel und dem sexuellen Missbrauch und der Ausbeutung von Kindern vorgelegt, um die Opfer zu schützen. Aus ITFLOWS ist das EUMigraTool hervorgegangen, mit dem NRO die Aufnahme und den Schutz Migrierter abschätzen und organisieren können. Über MIGNEX schließlich wurde Wissen für ein einheitlicheres und wirksameres Migrationsmanagement geschaffen, indem die Verbindung zwischen Entwicklung und Migration evidenzbasiert dargelegt wurde.