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Comprehensive data-driven Risk and Threat Assessment Methods for the Early and Reliable Identification, Validation and Analysis of migration-related risks

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Bauen für mehr Grenzsicherheit

Mit Innovationen zur Methodik und Technologie können die Möglichkeiten verbessert werden, gegen Menschenhandel, Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit und andere Probleme bei der Grenzverwaltung vorzugehen.

An Grenzen ist viel los und in dieser komplexen Welt stellen sie viele Sicherheitsprobleme dar. Den Grenzbehörden stehen Systeme zur Verfügung, um Herausforderungen zu erkennen, doch diese Instrumente weisen Mängel auf, insbesondere bei einem breiteren Verständnis von Risiken, bei dem auch die Ausbeutung und Schleusung von Migrierenden berücksichtigt wird. Im EU-finanzierten Projekt CRiTERIA wird auf bestehenden Methodiken der Risikoanalyse aufgebaut und bewertet, wie die Risikoperspektive mit quelloffenen Informationen und moderner KI-Technologie ausgeweitet werden kann, um die Risikoanalyse an den europäischen Grenzen zu stärken.

Eine Methodik mit dem Menschen im Mittelpunkt

Nach den jährlichen Auswertungen lag die Nettozuwanderung insgesamt nach Europa im Jahr 2022 bei 4,25 Millionen Menschen. Bei den bestehenden Methodiken zur Grenzsicherheit, wie dem gemeinsamen integrierten Risikoanalysemodell (CIRAM), steht Sicherheit im Vordergrund. Für eine weitgefasstere Risikoperspektive sind sie jedoch teils ungeeignet. In der CRiTERIA-Methodik sind Aspekte integriert und Risiken wie Gesundheitsrisiken, die Schutzbedürftigkeit der Migrierenden und die Risiken der Schleuserkriminalität werden besser berücksichtigt. Durch die Analyse quelloffener Informationen wie den sozialen Medien werden Veranstaltungen und Narrative erkannt und mit Risikoindikatoren in Zusammenhang gebracht. Das Projektteam hat eine Methodik zur Risikobewertung aufgestellt, bei der Narrative, Erfahrungen und Einstellungen im Mittelpunkt stehen. Die Projektkoordinatorin Claudia Niederée berichtet: „Die vielversprechendsten methodischen Projektergebnisse sind die Online-Bedrohungsindikatoren für grenzübergreifende Bedrohungen und die Schwachstellenbewertung für irreguläre Migration, die mit dem Human Security Filter durchgeführt wird. Das ist ein Verbundindikator, mit dem Organisationen die Auswirkungen der Sicherheitspolitik auf gefährdete Bevölkerungsgruppen wie Migrierende besser erfassen können.“

Technologie zur Grenzkontrolle einsetzen

Durch das rasante technologische Wachstum sind neue Möglichkeiten zur Risikoanalyse und für das Bedrohungsmanagement aufgekommen. Die CRiTERIA-Methodik beruht auf bestehenden Technologien zur Analyse von Text, Medien, Daten und Netzwerken sowie einer KI zur Multimedia- und Netzwerkanalyse. Zu den technologischen Verbesserungen aus dem Projekt gehören neue Methoden wie Meinungsdynamik, Ereigniserkennung aus visuellen Inhalten und die Verifizierung von Medieninhalten. Das CRiTERIA-Team hat ein Instrumentarium zur leichteren Risikoanalyse im Bereich Migration entwickelt. Zu den Instrumenten gehört auch CREST. Niederée erklärt: „Durch die enge Verknüpfung von Methodik und Technologie entstand das innovative Instrument zur Risikoanalyse CREST. Dabei wird mit moderner KI-basierter Technologie zur Inhaltsanalyse die Analyse quelloffener Informationen für die Grenzsicherheit eingesetzt.“

Instrumente zur Bewältigung der Herausforderungen an den Grenzen

Die Grenzsicherung ist neben der zunehmenden Einwanderung durch weitere Faktoren schwierig geworden. Die COVID-19-Pandemie war ein bedeutendes Problem der öffentlichen Gesundheit, durch das Grenzpersonal und auch Migrierende bedroht waren. In sozialen Medien sind zwar nützliche Daten für die Grenzsicherung enthalten, durch die restriktiven Vorschriften der Plattformanbieter sind sie jedoch oft schwierig zu verarbeiten. Die aktuellen Sicherheitsherausforderungen sind komplex und können nur transdisziplinär gelöst werden. Die 15 Partner im CRiTERIA-Team haben viel zu möglichen Lösungen beigetragen. In ständiger Zusammenarbeit mit Interessengruppen und Grenzbehörden hat das Projektteam ein umfassendes Instrumentarium zusammengestellt, in dem Analyseergebnisse, Schulungsmaterialien und Leitlinien für die rechtliche Gestaltung enthalten sind. Niederée sagt: „Das Instrumentarium kann vielfältig eingesetzt werden, zum Beispiel für politische Entscheidungen, Mitarbeiterschulungen, die Entwicklung und Einführung von Systemen und zur Optimierung der Risikoanalyseprozesse.“ Indem das CRiTERIA-Team auf bestehenden Methodiken und Technologien aufgebaut hat, konnte es den Weg für eine sicherere europäische Grenzverwaltung ebnen, bei der die Schutzbedürftigkeit der Migrierenden mehr Beachtung findet. Aitana Radu, die Leiterin für Arbeitspakete bei CRiTERIA, kommentiert: „Ein dynamisches Verständnis der humanitären Folgen für gefährdete Gemeinden muss ein Kernaspekt der Risikoanalyse zur Grenzsicherheit von Morgen sein.“

Schlüsselbegriffe

CRiTERIA, Grenzsicherheit, Einwanderung, CREST, CIRAM, Human Security Filter

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