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Development of an efficient steganalysis framework for uncovering hidden data in digital media.

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Neue Hilfsmittel zur Aufdeckung versteckter Daten in digitalen Medien

Neue Instrumente könnten den Strafverfolgungsbehörden die Möglichkeit bieten, versteckte Daten in digitalen Medien aufzuspüren, was sich bei strafrechtlichen Ermittlungen als entscheidend erweisen könnte.

Die Steganografie – das Verbergen von Informationen in digitalen Medien, um nicht entdeckt zu werden – stellt die Strafverfolgungsbehörden vor große Herausforderungen. Im Gegensatz zur Verschlüsselung, bei der der Text unlesbar gestaltet wird, gibt es keine offensichtliche Möglichkeit zu erkennen, ob Steganografie-Instrumente eingesetzt wurden. „Strafverfolgungsbehörden und forensische Einrichtungen müssen sich ständig an die neuen Methoden der Cyberkriminellen anpassen“, kommentiert Helena Bruyninckx, die Projektkoordinatorin von UNCOVER von der Königlichen Militärakademie in Belgien. „Um mit dem technologischen Fortschritt Schritt zu halten, ist eine kontinuierliche Aus- und Weiterbildung erforderlich, was die Ressourcen belastet.“ Der Umgang mit riesigen Mengen an digitalem Beweismaterial hat die Datenverwaltung zu einem äußerst komplexen Unterfangen für die Strafverfolgungsbehörden gemacht. Die Daten müssen effizient verwaltet und analysiert werden, wobei der Datenschutz, die Beweiskette und die Einhaltung der Vorschriften gewährleistet sein müssen.

Ein maßgeschneidertes Instrumentarium für Strafverfolgungsbehörden

Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts UNCOVER wurde versucht, diesen Bedarf durch die Entwicklung eines maßgeschneiderten Instrumentariums für Strafverfolgungsbehörden zu decken. Zu diesem Zweck untersuchte das Team zunächst bestehende Steganografie-Instrumente und fand mehr als 7 000 im Internet. „Parallel dazu wurden die Strafverfolgungsbehörden nach ihrem Wissen über steganografische Methoden befragt“, sagt Bruyninckx. „Auf dieser Grundlage wurde eine Prioritätenliste von Instrumenten erstellt.“ Die Instrumente auf dieser Prioritätenliste wurden nachfolgend analysiert. Wurde eine Signatur oder ein Fehler gefunden, konnte schnell ein Detektor erstellt werden. Wenn nicht, wurden zusätzliche Nachforschungen angestellt. Jeder Detektor wurde dann unabhängig von Strafverfolgungsbehörden getestet, und die Entwickelnden erhielten ein Feedback.

Verbesserte Steganografie-Detektoren

Das endgültige Instrumentarium umfasst 36 Detektoren, 18 „Helfer“ zur Verbesserung der Steganografie-Detektoren und 14 Wiederherstellungsinstrumente. Diese Detektoren waren in der Lage, mehr als 70 % der von den Endnutzenden erkannten Steganografie-Instrumente zu erkennen. Alle ethischen und rechtlichen Anforderungen sowie die Anforderungen an die Beweiskette wurden integriert und überprüft, und es wurde eine Plattform zur Integration der Detektoren erstellt. Das Projektkonsortium organisierte außerdem Workshops, um das Schulungsmaterial zu verfeinern und das Bewusstsein für die Steganografie in den Strafverfolgungsbehörden und forensischen Einrichtungen zu schärfen. „Um die Wirksamkeit unserer Detektoren zu prüfen, haben wir Informationen in digitalen Medien mit einfachen Instrumenten versteckt, die im Internet frei verfügbar sind“, erklärt Bruyninckx. „Wir konnten nachweisen, dass unsere Detektoren die bestehende Software übertreffen können.“

Strafverfolgungskapazitäten stärken

Die Möglichkeit, versteckte Informationen in digitalen Daten genauer und effizienter zu ermitteln, könnte dazu beitragen, die Ermittlungszeit zu verkürzen und die Ergebnisse zu verbessern. Die Erhöhung der technologischen Autonomie der Strafverfolgungsbehörden könnte auch deren Abhängigkeit von externen Lösungen verringern. „Die Idee lautet, dass terroristische Gruppen und das organisierte Verbrechen, die sich auf Steganografie verlassen, um ihre Operationen zu koordinieren oder sensible Informationen auszutauschen, leichter entdeckt werden können“, fügt Bruyninckx hinzu. Diese Instrumente wurden inzwischen von der Europäischen Kommission als geheim eingestuft und sind daher noch nicht öffentlich verfügbar. Dennoch wurden im Rahmen des Projekts Leitfäden zu rechtlichen und ethischen Aspekten sowie öffentlich zugängliche Berichte erstellt. Das Projektteam hat zudem einen wichtigen Beitrag zur Forschung im Bereich des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz auf dem Gebiet der Cybersicherheit geleistet. „Das übergeordnete Ziel war von Anfang an, die Fähigkeiten der Strafverfolgungsbehörden bei der Bekämpfung von Cyberkriminalität und anderen illegalen Aktivitäten zu verbessern“, sagt Bruyninckx. „Wir wollten auch die digitale Forensik und die Entwicklung anspruchsvoller digitaler Instrumente über den Bereich der Steganografie-Analyse hinaus vorantreiben.“

Schlüsselbegriffe

UNCOVER, Steganografie, digital, Medien, Forensik, Recht

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