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Inhalt archiviert am 2024-05-15

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Die wachsende Rolle von Wasserstoff in nachhaltigen Energiesystemen

Die Vorstellung, Wasserstoff für den Antrieb verschiedenster Anwendungen – von Fabriken bis hin zu Autos – zu nutzen, mag ein bisschen futuristisch klingen, aber eigentlich gibt es diese Idee schon seit dem Anbruch der Industriellen Revolution: Wasserstoff trieb den ersten Verbrennungsmotor an und ist seitdem ein wesentlicher Bestandteil in der modernen Mineralölindustrie geworden, wie die Internationale Energieagentur (IEA) berichtet. Viele Länder auf der ganzen Welt, auch hier in Europa, unterstützen zunehmend Initiativen und Strategien, um Wasserstofftechnologien voranzutreiben und sie vermehrt in unsere Energie- und Verkehrssysteme einzubinden.

Das Potential des häufigsten Elements im Universum erschließen

Aber wird das Thema Wasserstoff mit der Zeit einfach wieder verschwinden? Wird es nur eine Modeerscheinung, ein kurzfristiger Trend sein auf der Suche nach sauberen, klimafreundlichen Energiealternativen? Beispielsweise werden seit mehr als einem Jahrzehnt immer wieder mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen als eine saubere Alternative für fossile Brennstoffe thematisiert, aber dennoch hat die große Konkurrenz, das Elektroauto, das öffentliche und politische Interesse auf sich gezogen und die Vorstellungskraft angeregt. Versucht man diese Frage zu beantworten, sieht es jedoch tatsächlich danach aus, dass nun die Zeit für wasserstoffbasierte Lösungen gekommen ist, da das jüngste Interesse und die Begeisterung für diese Technologie nicht nachzulassen scheinen. Die Popularität von Wasserstoff dürfte eher noch weiter zunehmen, da sich die Blicke durch das globale Trauma von COVID-19 nun darauf zu richten beginnen, wie wir eine neue und wirklich nachhaltige Wirtschaft nach der Pandemie aufbauen können. Wie die Internationale Energieagentur in ihrem 2019 veröffentlichten Bericht „Future of Hydrogen“ (Zukunft des Wasserstoffs) feststellte, ist die Versorgung industrieller Anwender mit Wasserstoff heute ein boomendes Geschäft. Die Nachfrage nach Wasserstoff ist heute dreimal so hoch wie im Jahr 1975 und wächst stetig weiter, heißt es dort zudem. Die Agentur stellte weiter fest, dass der Großteil der Wasserstoffproduktion gegenwärtig aus fossilen Brennstoffen, insbesondere Erdgas, stammt. Zwar klingt das auf den ersten Blick nicht besonders umweltfreundlich, aber viele aktuelle Projekte und Demonstrationsvorhaben zeigen, wie die Wasserstoffproduktion von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien verlagert werden kann (und sollte). Durch die geringeren Kosten bei Solar-, Wasser- und Windenergie könnte der Bau von Elektrolyseuren an Standorten mit guten Bedingungen hinsichtlich erneuerbarer Ressourcen für die Wasserstoffproduktion zu einer kostengünstigen und umweltfreundlichen Lösung werden, auch wenn dies zusätzliche Kosten für den Transport des Wasserstoffs zu den Endverbrauchern mit sich brächte. Es werden bereits gute Ideen gefördert, um auf lange Sicht Wasserstoff in Branchen zu integrieren, die derzeit noch keine Berührungspunkte damit haben, wie beispielsweise im Bausektor und bei der Stromerzeugung. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass der Verkehr der erste Bereich sein wird, der wirklich in der Lage ist, das ganze Potenzial von Wasserstoff zu nutzen. Die Europäische Kommission hat ihr eigenes gemeinsames Unternehmen für Brennstoffzellen und Wasserstoff gegründet, eine Initiative, die die Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologien zu einem der Schlüsselpfeiler der künftigen europäischen Energie- und Verkehrssysteme machen möchte. Alle sieben Projekte, die im Special Feature dieses Monats vorgestellt werden, werden durch dieses gemeinsame Unternehmen finanziert und unterstützt. Jedes dieser Projekte möchte zeigen, dass Wasserstoff tatsächlich ein umsetzbarer, kostengünstiger und energieeffizienter Brennstoff der Zukunft sein kann und damit über das realistische Potenzial verfügt, einen wichtigen Beitrag zum ehrgeizigen Ziel der EU zu leisten, bis 2050 vollständig CO2-neutral zu sein. Wir freuen uns auf Ihr Feedback. Schicken Sie uns Ihre Fragen und Vorschläge an: editorial@cordis.europa.eu.

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