Skip to main content
European Commission logo
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
CORDIS Web 30th anniversary CORDIS Web 30th anniversary
Inhalt archiviert am 2024-06-18

Multipurpose hemp for industrial bioproducts and biomass

Article Category

Article available in the following languages:

Die Schaffung einer besseren Hanfpflanze

EU-finanzierte Forscher entwickeln neue Hanfsorten, die in eine innovative Hanf-Bioraffinerie eingespeist werden können und eine nachhaltige Alternative für Baumwolle darstellen.

Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen
Energie icon Energie

Bei Hanf handelt es sich um eine nachhaltige, sehr ertragreiche Anbaupflanze, die insbesondere für die Kultivierung in europäischen Klimas geeignet ist. Die Pflanze hat nicht nur das Potenzial, zahlreiche Vorteile für die Umwelt und Landwirtschaft mit sich zu bringen, sie kann ebenfalls zur Herstellung einer Reihe von Biomaterialien genutzt werden, die zum Wachstum der gesamten europäischen Bioökonomie beitragen würden – dies schließt von Fasern über Saatgut bis hin zu kosmetischen und pharmazeutischen Produkten alles ein. In Anbetracht all dieser Vorteile scheint es nicht sonderlich abstrakt zu sein, zu dem Schluss zu kommen, die landwirtschaftliche Produktion von Hanf zu fördern. Überraschenderweise ist Hanf jedoch in Europa nach wie vor eine geringfügige Anbaupflanze und die Hanfindustrie muss um weitere Anbauflächen kämpfen. „Auch wenn Hanf einst eine wichtige industrielle Anbaupflanze für Fasern gewesen ist, trat die Hanfproduktion im vergangenen Jahrhundert zugunsten von Baumwolle und Kunstfasern in den Hintergrund“, erklärt Stefano Amaducci, der Projektleiter des EU-finanzierten Projekts MULTIHEMP. Zur Änderung dieser Situation wird im Zuge des Projekts ein hochmoderner genomischer Ansatz angewandt, um schnelle, zielgerichtete Verbesserungen bezüglich des Hanfertrags und der Rohstoffqualität zu erreichen. Gleichzeitig wird daran gearbeitet, das wissenschaftliche Verständnis der Gen-Merkmal-Verhältnisse voranzubringen. „Über eine Kombination dieser genetischen Arbeit mit Innovationen von Agronomie-, Ernte- und Verarbeitungsmethoden haben wir nachhaltige Produkte aus verbesserten Hanfsorten geschaffen“, meint Amaducci weiter. Neu aufkeimendes Interesse Da Europa weiter nach Möglichkeiten zur Abschwächung der Herausforderungen eines sich verändernden Klimas sucht, hat der Bedarf für nachhaltigere pflanzenbasierte Biomaterialien zentrale Bedeutung. Auch wenn bspw. der Großteil unserer Kleidung und viele weitere Produkte aus Baumwolle bestehen, ist die Baumwollpflanze für sich genommen eine Katastrophe für die Umwelt. Da Baumwolle in Ungnade gefallen ist, tat sich der Bedarf für eine neue Lösung auf – und laut der MULTIHEMP-Forscher ist diese Lösung Hanf. „Es gibt ein neues Interesse an Hanf, da für die Kultivierung weniger Wasser und Chemikalien erforderlich sind und da die Pflanze eine hochwertigere Faser- und Ölqualität bietet, als andere Pflanzenerzeugnisse“, sagt Amaducci. „Wir nehmen im Grunde genommen eine ohnehin schon gute Anbaupflanze und verwandeln diese in eine herausragende Anbaupflanze.“ Eine hanfbasierte Bioraffinerie Der Fokus der Projekts liegt auf einer natürlichen Bioraffinerie-Hanfpflanze, welche die Produktion hochwertiger Nahrungsmittel (hochqualitative/s Proteine/Öl) mit einer Vielzahl nachhaltiger Biomaterialien kombiniert. Es werden neue Hanfsorten gezüchtet, um eine innovative Hanf-Bioraffinerie zu unterstützen, bei der der Wert jedes Pflanzenbestandteils genutzt wird. Bei der Ernte werden Stängel und Körner voneinander getrennt und die Rückstände gedroschener Produkte gesammelt, um wertvolle sekundäre Metabolite wiederzuverwerten. Daraufhin wird der Stängel geteilt, wobei die kurzen Fasern zur Herstellung eines innovativen Spritzisolierungssystems verwendet werden und die langen Fasern für hochwertige Bioverbindungen genutzt werden. „Wir untersuchen sogar den Staub, der bei der Abschälung der Stängel erzeugt wird, auf eine mögliche industrielle Anwendung hin“, sagt Amaducci. Große Vorteile Auch wenn die Arbeit nach wie vor im Gange ist (das Projektende ist für Februar 2017 vorgesehen), scheint die natürliche Bioraffinerie-Hanfpflanze von MULTIHEMP – sowohl für die Wirtschaft als auch für die Umwelt – zahlreiche Vorteile bereitzuhalten. Das Projekt unterstützt bspw. die Freigabe neuer Sorten, die für Multizweckanwendungen von Pflanzen geeignet sind. Das im Zuge der agronomischen und physiologischen Forschung generierte Wissen wird darüber hinaus für eine Feineinstellung der Kultivierungsverfahren und für die Auswahl der geeignetsten Sorte bezüglich einer spezifischen Umgebung und Endanwendung von Nutzen sein.

Schlüsselbegriffe

MULTIHEMP, Hanf, Bioraffinerie, Metaboliten, Biomaterialien, Gen-Merkmal

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich