Biomasse noch stärker in Europas Bioökonomie einbinden
Eine Steigerung der Produktion und Mobilisierung von Biomasse kann etliche ausgesprochen positive Vorteile für die Wirtschaft und die Gesellschaft der EU im Ganzen haben. Dazu zählen Beiträge zum Kampf der EU gegen den Klimawandel, zur Gewährleistung der europäischen (und globalen) Ernährungssicherheit, zu Bausteinen für neue und nachhaltige Rohstoffe sowie zur Förderung der Diversifizierung der Energiequellen der EU. Anbau und Beschaffung von Biomasse werden überdies dem langfristigen Wirtschaftswachstum der EU zugute kommen und könnten wichtige Impulsgeber für neue und hochqualifizierte Arbeitsplätze sein – und das alles innerhalb des weiter gefassten Kontexts einer blühenden und lebendigen Bioökonomie. Speziell der Agrarsektor wird eine ausschlaggebende Rolle dabei spielen, das volle Potenzial der Biomasse auszuschöpfen. Gegenwärtig werden von der Europäischen Kommission etliche vielversprechende Wege erforscht und gefördert – etwa die Entwicklung von Industriepflanzen, die auf Grenzertragsböden wachsen können, neue Methoden, die wegbereitend bei der Diversifizierung von Kulturpflanzen sind, und der Anbau von Mehrzweckpflanzen (die sowohl Nahrungsmittel als auch nicht der Lebensmittelgewinnung dienende Ertragsanteile liefern). In einem breiteren Rahmen ist geplant, dass diese Anstrengungen dem Landwirtschaftssektor die erforderlichen Kenntnisse und das nötige Expertenwissen verschaffen, um ressourceneffizienten und belastbaren Strategien und Lösungen für die Biomasseproduktion Hilfestellung geben zu können, die eine verstärkte Biomasseproduktion ermöglichen, ohne Nachhaltigkeitsziele oder lokal Ökosysteme aufs Spiel zu setzen. Das CORDIS Results Pack konzentriert sich daher auf acht EU-finanzierte Projekte, die den Weg zur Integrierung neuartiger Biomasselösungen in die europäische Biowirtschaft gewiesen haben. Zu den ausgewählten Projekten zählen EUROPRUNING, das eine wahrhaft innovative Wertschöpfungskette zur Umwandlung von Schnittresten in Energie entwickelt hat, und das Projekt ITAKA, das Leindotteröl zur Herstellung eines nachhaltigen kommerziellen biogenen Flugzeugtreibstoffs eingesetzt hat, der über das Potenzial verfügt, nicht nur der Luftfahrtbranche Flügel zu verleihen. Unterdessen hat das Projekt GRASSMARGINS die optimalen mehrjährigen Gräser ermittelt, die als Biomassepflanzen auf nicht anbaufähigem Grenzertragsland zu kultivieren sind, während das Konsortium OPTIMA hochleistungsfähige mehrjährige Gräser angebaut hat, die als Quelle vieler aufregender neuer Produkte auf biologischer Basis dienen können.