Zusammenarbeit zwischen Europa und Asien im Aquakulturbereich
So wurde "ASEM Aquaculture Platform" (ASEM-AQUACULTURE09) als ein Forum über Forschung, Politik, Aus- und Weiterbildung sowie Geschäftstätigkeit im Bereich Aquakultur etabliert. Das Ziel bestand darin, die asiatischen und europäischen Interessen in Hinsicht auf Aquakulturerzeugung und -verbrauch abzustimmen. Man definierte eine Reihe entscheidend wichtiger Fragen einschließlich einer Strategie zur Zusammenarbeit mit Industrievertretern, um eine erfolgreiche Kooperation zu gewährleisten. Überdies wurden optimierte Bewirtschaftungspraktiken (Best Management Practices, BMP) für Kleinbauern eingeführt, die eine Zulassung für ihren Erzeugungsprozess durch Gruppenzertifizierung anstreben. In Indien, Indonesien und Thailand wurden Fallstudien durchgeführt, um die Wirkung der Forschungsclusterbildung zu bewerten und Hindernisse zu ermitteln, die der Übernahme von optimierten Bewirtschaftungspraktiken in der Garnelenzucht im Wege stehen. Das Projekt wollte außerdem die Umweltauswirkungen der Aquakultur durch den Aufbau von Partnerschaften auf Grundlage integrierter multitrophische Aquakulturprinzipien (integrated multi-trophic aquaculture, IMTA) abschwächen. Erfolgreiche Beispiele aus China und Singapur wurden zugrundegelegt, um gemeinsame Forschungsinitiativen mit Partnerinstituten zu entwickeln und zu geeigneten Innovationen anzuspornen. Man nutzte die wissenschaftlichen Daten der asiatischen und europäischen Partner als eine Grundlage für Zertifizierungsprogramme und die dazugehörigen Rechtsvorschriften zur Lebensmittelsicherheit. Ein Workshop widmete sich Problemen und Lösungen, welche die Kleinproduzenten während der Umsetzung der Lebensmittelzertifizierungsprogramme erlebten. Krankheits- und Gesundheitsmanagement haben eine Schlüsselbedeutung für eine erfolgreiche Aquakultur. In diesem Sinne tauschte man Informationen über häufige Probleme mit neu auftauchenden Erkrankungen und potenzielle Lösungen dafür aus, die zur Entwicklung gemeinsamer Forschungspläne hinführen werden. Schulungsmöglichkeiten im Bereich der asiatischen und europäischen Aquakultur wurden durch Bestandsaufnahme und Lenkung des Austauschs zwischen Hochschulen erleichtert. Schwächere Interessengruppen unterstützte man durch einen Workshop für regionale Experten. Dieser Workshop schuf einen länderspezifischen Aktionsplan zur Integration von Genderfragen in ein Programm, das den Armen in Fischzuchtgemeinden zugute kommt. Auch ein Handbuch für geschlechterbezogene Analysen und Geschlechtergleichstellung wurde erstellt. Es wurde ein Bestandsverzeichnis der BMP-Projekte im asiatisch-pazifischen Raum erstellt, das die weitere Verbreitung optimierten Bewirtschaftungspraktiken und das Clustermanagementkonzept unterstützen wird. Das Bestandsverzeichnis enthält Informationen über Projekttitel, Zielsetzungen, Finanzierungsquellen und das Jahr der Umsetzung. Überdies führten die Projektpartner Präsentationen zu optimierten Bewirtschaftungspraktiken und Clustermanagement in Sitzungen und Workshops, etwa beim Aquakulturzertifizierungs-Workshop in Wien, Österreich, durch. Dank der Arbeit von ASEM-AQUACULTURE09 wird die ASEM-Aquakulturplattform als die zentrale Anlaufstelle der asiatisch-europäischen Zusammenarbeit für Aquakultur wahrgenommen. Diese gemeinsame Anstrengung wird für beide Regionen großen Nutzen erbringen, etwa Forschungsexzellenz, gute Governance, fairen Handel, soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in der Aquakultur.
Schlüsselbegriffe
Aquakultur, kleinere landwirtschaftliche Betriebe, kleinbäuerliche Landwirtschaft, Bio-Industrie, Garnelenzucht, integrierte multitrophische Aquakultur, Fischzucht