Analyse von Mutationen, die sich zu Brustkrebs entwickeln
Mit jährlich mehr als einer Million diagnostizierter Fälle ist Brustkrebs die weltweit häufigste Krebsart bei jungen und älteren Frauen. Brustkrebs fordert jährlich mehr als 400.000 Todesfälle und ist damit führende Ursache der Krebssterblichkeit bei Frauen. Mit den jüngsten technologischen Fortschritten rückt die Sequenzierung einer großen Anzahl an Krebsgenomen in greifbare Nähe. Das EU-finanzierte Projekt BASIS (Breast cancer somatic genetics study) untersuchte 400 Fälle von Brustkrebs der ER+HER2-Unterklasse, dem 40 % aller Mammakarzinome zuzurechnen sind. BASIS dokumentierte in den 400 Patientenproben alle Klassen von Mutationen in den Chromosomen einschließlich Basissubstitutionen, Insertionen, Deletionen, Kopiezahlveränderungen und Translokationen. Die wichtigsten Mutationen sind damit identifiziert, sodass nur noch 2 % der Krebsgene enthüllt werden müssen. In Mutationskataloge wurden Daten der letzten DNA-Veränderungen eingetragen, was den Kenntnisstand zu dieser Krankheit erweitern wird. Ferner wird die Analyse von Mutationsdatensätzen die Identifizierung von Krebsgenen mit einer Mutationsrate von mehr als 3 % bei einer bestimmten Klasse von Brustkrebs vereinfachen. Parallel zur Analyse von Mutationen wurden komplementäre Kataloge über transkriptionelle Veränderungen aus RNA-Analysen und epigenomische Veränderungen durch DNA-Methylierung bei etwa 400 Krebsproben erzeugt. Eine integrierte Analyse aller Datensätze wurde mit Analysen anderer Brustkrebsklassen und Krebsarten verglichen. Die Analysen der ersten Probenkohorte wurden in hochrangigen Fachzeitschriften veröffentlicht. Vor allem aber werden alle BASIS-Projektdaten für die künftige Forschung im International Cancer Genome Consortium Breast Cancer Data Coordination Center und im Europäischen Genome Phenome Archive erscheinen, wo sie Forschern auf diesem Gebiet zur Verfügung stehen.
Schlüsselbegriffe
Mutation, Brustkrebs, Datensätze, Transkription, epigenomisch