Ursachen für den krankhaften Abbau von Knochensubstanz
Die Pathologie vieler osteolytischer Erkrankungen wie Osteoporose und rheumatoider Arthritis (RA) ist mit osteoklastenbedingtem Knochenabbau assoziiert. Durch die Resorption von Knochensubstanz wird mineralisierte Knochenmatrix und Kalzium in die Blutbahn freigesetzt. Experten gehen davon aus, dass die Ursachen dieser krankhaften Osteolyse in den Mechanismen zu suchen sind, die an der Osteoklastenentwicklung beteiligt sind. Daher untersuchte das EU-finanzierte Projekt NRLIOD (Novel receptor: Ligand interactions in osteolytic diseases) osteoklastogene Signale, die zu osteolytischen Erkrankungen führen, speziell Rezeptoren und Liganden, die die Osteoklastenbildung regulieren. Frühere Studien hatten erbracht, dass der Osteoklasten-assoziierte Rezeptor OSCAR an diesem Prozess beteiligt ist, da er an der erkrankten Stelle des Gelenks an Kollagenstrukturproteine bindet. NRLIOD generierte ein Knockout-Mausmodell für OSCAR und analysierte den Knochenphänotypen. Weiterhin wurde die Funktion des Rezeptors an einem Arthritis-Mausmodell mit erheblicher Krankheitspenetranz untersucht. Enthüllt wurde dabei ein neuer Signalweg für die Osteoklastogenese, der mit postmenopausaler Osteoporose assoziiert wird und in RA hochreguliert ist, sowie ein neuer OSCAR-Ligand, das so genannte Surfactant-Protein D (SP-D) mit protektiver Funktion bei RA. NRLIOD enthüllte nicht nur den Prozess der Osteoklastenbildung, sondern auch die Beteiligung des OSCAR-Signalwegs an Krankheiten wie Osteoporose. Auf dieser Basis lassen sich neue Therapien entwickeln, die den Entzündungsprozess bei Lungenkrankheiten und RA unterdrücken.