Belange indigener Zivilgesellschaften ernst nehmen
Die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen in bestimmten Regionen hat dazu geführt, dass einheimische indigene Völker keinen Anteil an Wohlstand und Nutzen durch diese Naturschätze haben. In vielen Fällen hat die Globalisierung die Anliegen der einheimischen Bevölkerung umgangen, Gemeinschaften belästigt und zerrüttet, die Umwelt zerstört und regionale Konflikte geschürt. Eine aktuelle Studie präsentiert einen neuen Blick auf die Regionalisierung und bietet einen alternativen Ansatz zur Ausbeutung natürlicher Reichtümer. Das Projekt "Alternative regionalisms in an age of globalization - the role of civil society" (Alternative regions) stellt einige bemerkenswerte Erkenntnisse vor. Eine Feststellung plädiert beispielsweise für Anreize zur Verwaltung des Reichtums einer Region durch die einheimische Bevölkerung in dem Bemühen, langfristige Ziele und die Einbeziehung von gegenseitigen Vorteilen zu gewährleisten. Dies wäre eine Hilfe dabei, natürliche Ressourcen wie Wasser, Land und Saatgut zu bewahren. In Lateinamerika haben zivilgesellschaftliche Gruppen schon etliche entscheidende Initiativen eingebracht, die als gegen die wirtschaftliche Liberalisierung einer Region gerichtet wahrgenommen wurden. Die Medien haben zudem solche Gruppen oft negativ dargestellt. Die Studie versucht solche Befürchtungen mit umfassender Forschung und der Suche nach Alternativen weitestgehend zu zerstreuen. Derartige Alternativen rücken es für alle Parteien in den Bereich des Möglichen, die in der heutigen Ausbeutung der Regionen verwurzelten sozioökonomischen Defizite zu überwinden. In der Studie sind außerdem Alternativen festgelegt worden, die auf demokratische Weise in die Verwaltung solcher Regionen einzubeziehen sind. Zum Abschluss hat das Projekt seine Erkenntnisse in einem umfangreichen Dokument zusammengestellt, dem aufgrund seiner aus akademischen Untersuchungen und Feldforschung abgeleiteten Schlussfolgerungen zusätzliches Gewicht eingeräumt wird. Außerdem spricht das Projekt in einer Reihe von Publikationen zu Themen wie Globalisierung und Sicherheit komplexe Fragen an. In die Studie wurden wirtschaftliche Regionen wie die EU, die gesamtamerikanische Freihandelszone und die SPP (Security and Prosperity Partnership of North America) einbezogen, was den Rahmen zur Entwicklung eines Hilfsmittels zur Analyse von deren offiziellen Mechanismen ergab. Das Bemühen, die Zivilgesellschaft in den politischen Entscheidungsprozess einzubeziehen, stand immer im Vordergrund. Die Forschung soll durch internationale Konferenzen, Workshops und Seminare Beiträge in Richtung kritische Governance-Studien leisten und mithilfe besserer Governance-Prinzipien schließlich einen Wandel herbeiführen.