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Beurteilung der Fahrtüchtigkeit

Mit einem Fokus auf Beeinträchtigungen der Fahrtüchtigkeit wie Müdigkeit, Stress, Alkohol- und Drogenkonsum sowie Ablenkung soll über das Projekt PANACEA die Zahl der Verkehrstoten in Europa gesenkt werden.

Laut EU-Statistiken sind im Jahr 2023 20 400 Menschen in Europa bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Das sind 46 Verkehrstote pro Millionen Einwohner. Ein Großteil dieser Unfälle war zudem das Ergebnis betrunkenen, abgelenkten oder ermüdeten Fahrens – vielen, wenn nicht sogar die meisten, sind also völlig vermeidbar. „Diese Zahlen sollten als Weckruf dienen, drastische Maßnahmen bezüglich der Fahrtüchtigkeit einzuleiten“, sagt Anna Anund, Forschungsdirektorin am Schwedischen Nationalen Forschungsinstitut zu Straßen und Verkehr (VTI). Im EU-finanzierten Projekt PANACEA wurde der Ruf erhört. Das Team stärkt die Sicherheit im Straßenverkehr durch eine Lösung zur durchgehenden Überwachung des Fahrenden. Die innovative Lösung dient dazu, eine Kombination aus Beeinträchtigungen der Fahrtüchtigkeit zu erkennen und zu steuern, darunter Müdigkeit, Stress, Alkohol- und Drogenkonsum sowie Ablenkung. „Anhand dieser kritischen Faktoren will das PANACEA-Team die Fahrtüchtigkeit bei Berufskraftfahrenden verbessern, um so Unfälle zu vermeiden und zum europäischen Ziel beizutragen, die Zahl der Verkehrstoten bis 2030 zu halbieren“, ergänzt Anund, die Projektkoordinatorin.

Technologien und Instrumente zur Überwachung und Beurteilung der Fahrtüchtigkeit

Die PANACEA-Lösung beruht auf einer Reihe an Technologien und Instrumenten, um die körperliche, kognitive und physiologische Fahrtauglichkeit vor und während der Fahrt zu überwachen und zu bewerten. Das erfolgt mit Sensoren und Monitoren, von denen einige im Fahrzeug angebracht werden und andere am Körper getragen werden. Das Team hat zudem eine intuitive cloudbasierte Webanwendung entwickelt, auf der Gegenmaßnahmen und Beratungsmöglichkeiten für Fahrpersonal und das Flottenmanagement bereitstehen. Dazu gehören unter anderem ein Fragebogen zu Müdigkeit, eine interaktive Lösung zur Stressbewältigung und benutzerfreundliche Berichte. „Es überrascht nicht, dass viele der anvisierten Nutzenden sich nur ungern überwachen lassen, also haben wir uns besonders bemüht, das Fahrpersonal frühzeitig in die Tests der Lösung einzubinden“, erklärt Anund.

Nachgewiesenes Potenzial zur Verbesserung der Verkehrssicherheit

Einer der Tests wurde in Schweden durchgeführt, wo die PANACEA-Lösung in lokale automatische Shuttles installiert wurde. „Die Betreiber haben die Lösung gut angenommen. Sie schätzen, dass die Technologie ihre Fahrtüchtigkeit und die Sicherheit im Straßenverkehr verbessern könnte“, so Anund. In Griechenland wurde die Lösung mit Taxi- und Kurierfahrenden getestet und die Reaktionen fielen gemischt aus. Die Taxifahrenden zeigten zurückhaltende Akzeptanz, vermutlich wegen Sorgen über Datenschutz und einen gestörten Betriebsablauf. Bei den Kurierfahrenden besteht erhebliches Verbesserungspotenzial. 70 % dieser Gruppe meldeten mögliche Verhaltensänderungen nach Müdigkeitswarnungen. Das zeigt die Bereitschaft, Schlafgewohnheiten und Aufmerksamkeit zu verbessern. „Die Pilotstudien zeigen, dass die Akzeptanz der PANACEA-Lösungen unterschiedlich ausfällt und die Wirksamkeit somit von der Betriebsart und -umgebung abhängig ist“, berichtet Anund.

Sicherere Straßen und ein gesünderes Fahrerumfeld

Die Rückmeldungen aus den Tests bilden eine solide Grundlage, die Lösung weiter zu verfeinern. Die Ergebnisse sind auch in die empfohlenen politischen Änderungen und neuen Definitionen von Fahrtüchtigkeit eingeflossen. „Mit einem proaktiven Ansatz zu Beeinträchtigungen der Fahrtüchtigkeit kann die Sicherheit für Fahrende und die Öffentlichkeit mit PANACEA verbessert werden. Die Lösung stellt einen großen Schritt auf dem Weg zu sichereren Straßen und gesünderen Fahrumgebungen für Berufskraftfahrende in Europa dar“, schließt Anund.

Schlüsselbegriffe

PANACEA, Verkehrstote, Verkehrsunfälle, Sicherheit im Straßenverkehr, übermüdetes Fahren, Berufskraftfahrer, Fahrtüchtigkeit

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