Transformative Veränderungen in Klimaschutzszenarien aufzeichnen
In einer neuen Studie in „Natur Climate Change“ werden Faktoren geprüft, dich sich auf künftige Emissionspfade in den Sachstandsberichten des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) auswirken. Unterstützt durch die EU-finanzierten Projekte NDC ASPECTS, IAM COMPACT und DIAMOND hat das Team die Entwicklungen und Veränderungen der globalen sozioökonomischen und Energiesysteme unter die Lupe genommen, die der IPCC in den letzten zehn Jahren verzeichnet hat. Der IPCC ist ein zwischenstaatlicher Ausschuss der Vereinten Nationen, der regelmäßig wissenschaftliche Bewertungen zum Klimawandel vorlegen soll. Der Bericht enthält Erkenntnisse zu den Ursachen und Folgen des Klimawandels und eine Analyse der Klimaschutzentwicklungen. Diese Informationen sollen in die internationale Klimapolitik einfließen. Forschende haben mit Unterstützung der EU die politischen, technologischen und weiteren Faktoren geprüft, die sich auf die Emissionspfade auswirken, indem sie die Szenarien aus dem fünften und sechsten Sachstandsbericht und dem Sonderbericht 1,5 °C globale Erwärmung des IPCC vergleichen.
Geringere Emissionen, stärkere Elektrifizierung durch erneuerbare Energien
Die Analyse ergab, dass die Referenzszenarien ohne spezifische klimapolitische Maßnahmen in den jüngsten Berichten durchgehend geringere CO2-Emissionen zeigen. Das ist auf eine Kombination an Faktoren zurückzuführen, darunter fallende Kosten für kohlenstoffarme Technologie und geringere Erwartungen bezüglich Wirtschaftswachstum. Dadurch ist der Anteil der fossilen Brennstoffe im Energie- und Industriesektor gesunken. Bei Bemühungen, die globale Erwärmung unter 1,5 bis 2 °C zu halten, geht es in den neuesten Szenarien im Allgemeinen um mehr Elektrifizierung und einen größeren Anteil variabler erneuerbarer Energiequellen bei der Stromerzeugung. Dadurch nimmt die Abhängigkeit von Kohle, Kernenergie, Bioenergie sowie CO2-Abscheidung und -speicherung nach und nach ab, was sich auch an den Kosten zeigt.
Ständige Neukalibrierung erforderlich
Trotz des schrumpfenden CO2-Budgets durch unzureichende Klimaschutzmaßnahmen sind die Kosten durch optimistischere Projektionen für kohlenstoffarme Technologien nicht gestiegen. Die Schlussfolgerung der Studie lautet: „Um politisch relevant zu sein, müssen die Szenarien durchgehend neu ausgerichtet werden, um auf dem neuesten Stand der Technologie, Politik und gesellschaftlichen Entwicklungen zu bleiben.“ Das Projekt NDC ASPECTS (Assessing Sectoral Perspectives on Climate Transitions to support the Global Stocktake and subsequent NDCs) endete im Jahr 2024. IAM COMPACT (Expanding Integrated Assessment Modelling: Comprehensive and Comprehensible Science for Sustainable, Co-Created Climate Action) endet im August 2025 und DIAMOND (Delivering the next generation of open Integrated Assessment MOdels for Net-zero, sustainable Development) im November 2026. Weitere Informationen: NDC ASPECTS-Projektwebsite IAM COMPACT-Projektwebsite DIAMOND-Projektwebsite
Schlüsselbegriffe
NDC ASPECTS, IAM COMPACT, DIAMOND, Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen, IPCC, Klimawandel, Emissionspfad, Klimaschutz, CO2