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Strahlenforschung für die Wissenschaft und die Gesellschaft

Bei RadoNorm werden Bürgerinnen und Bürger an der Forschung zur Untersuchung und Eindämmung von krebserregendem Radon in Hochrisikogebieten beteiligt. So soll der Schutz vor den Risiken durch eine Exposition gegenüber dem radioaktiven Gas gestärkt werden.

Das EU-finanzierte Projekt RadoNorm wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, wirksamen Strahlenschutz auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und sozialer Berücksichtigungen zu erreichen. Der Schwerpunkt liegt auf Radon, einem gefährlichen, natürlich vorkommenden radioaktiven Gas, das in hohen Konzentrationen in Innenräumen vorkommt und eine der Hauptursachen für Lungenkrebs in Europa sein könnte. In diesem Sinne hat das RadoNorm-Team ein Zentrum für Bürgerwissenschaft eingerichtet, in dem Bürgerinnen und Bürger und Sachverständige im Bereich Radon gemeinsam an Projekten zur besseren Messung und Eindämmung von Radon arbeiten können. Die Arbeit wurde mit einer Anerkennung des EU-Wettbewerbs 2024 geehrt, bei dem herausragende Initiativen zur Bürgerwissenschaft gewürdigt werden.

Vier, und weitere sechs

Zu Beginn im Jahr 2020 hat das Projektkonsortium vier bürgerwissenschaftliche Pilotversuche im Bereich Tests, Eindämmung und Sanierung von Radon aufgestellt und geprüft. Diese Pilotprojekte in Frankreich, Ungarn, Irland und Norwegen dienten als Ausgangspunkt für ein großes Netzwerk an Bürgerwissenschaftsprojekten, an denen aktuell mehr als 800 Amateurwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus ganz Europa arbeiten. Ausgehend von diesen Projekten hat das RadoNorm-Team 2022 eine offene Ausschreibung für Gemeinden, Schulen, NRO, Universitäten und zivilgesellschaftliche Gruppen veröffentlicht, über die Finanzierungen für Projekte zu Radon über einen Zeitraum von 6 Monaten erlangt werden können. Sechs Projekte aus Spanien, Italien, Polen, Portugal, Slowenien und der Slowakei wurden ausgewählt. Mit unterschiedlichen Ansätzen zur Bürgerwissenschaft ging es in den Projekten um Radonmessungen in Innenräumen. In einem Projekt wurde auch die Radonkonzentration im Leitungs- und Trinkwasser in Kurorten untersucht. Im September 2024 haben die RadoNorm-Forschenden die jüngsten Ergebnisse aus den Projekten der offenen Ausschreibung veröffentlicht. Der Artikel wurde in der Fachzeitschrift „Frontiers in Environmental Science“ veröffentlicht und enthält einen Vorschlag für ein ganzheitliches und umfassendes Prüfungsinstrument, mit dem die Ergebnisse und Abläufe der bürgerwissenschaftlichen Projekte verbessert werden können. Außerdem wird dargelegt, dass die Tests und die Eindämmung zu Radon mit solchen Projekten verbessert werden können und das Bewusstsein und Wissen der Menschen zu Radon zunimmt. „Aus diesen Projekten können neue wissenschaftliche Erkenntnisse hervorgehen, die Teilnehmenden können bessere Entscheidungen fällen und die Gemeinden profitieren von gesellschaftlichen Auswirkungen“, heißt es mit Blick auf die Vorteile der Bürgerwissenschaft zu Radon in Innenräumen. Es werden aber auch Herausforderungen genannt, darunter die „anfängliche Motivation der Bürgerinnen und Bürger, Nachhaltigkeitszwänge, begrenzte wissenschaftliche Wirkung und der Einfluss der Projektergebnisse auf die Politik und Gesetzgebung“. Im Rahmen der Unterstützung für Forschung zu Radon hat das Team von RadoNorm (Towards effective radiation protection based on improved scientific evidence and social considerations – focus on radon and NORM) auch eine Ausschreibung für Reisekostenzuschüsse für Forschungsaufenthalte veröffentlicht. Über diese Ausschreibung wird finanzielle Unterstützung für Nachwuchsforschende von RadoNorm geboten, damit diese an Austauschbesuchen, längeren Schulungen und anderen Veranstaltungen teilnehmen können, die zur Ausbildung im Bereich Forschung zu Strahlenschutz beitragen, für deren Kosten der normale RadoNorm-Reisekostenzuschuss jedoch nicht ausreicht. Weitere Informationen: RadoNorm-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

RadoNorm, Bürgerwissenschaft, Radon, Strahlung, radioaktives Gas

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