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Verbesserte Datenerfassung und -verwaltung in der Bürgerwissenschaft

Eine Herausforderung in der Bürgerwissenschaft besteht darin, hochwertige Daten von den Menschen zu erhalten. Eine weitere ist es, die Nachhaltigkeit der Plattformen zur Erhebung dieser Daten sicherzustellen. Technologische Dienstleistungen von und für die Nutzenden könnten diese zentralen Herausforderungen aus der Welt schaffen.

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Der Datenaustausch muss für Bürgerwissenschaftsplattformen, auch bekannt als Bürgerobservatorien, vereinfacht werden. Das wird die Interoperabilität, Netzwerkmöglichkeiten, Datenqualität und sichere Datenverwaltung dieser Observatorien fördern. Davon würden die wissenschaftliche Gemeinschaft und die Öffentlichkeit gleichermaßen profitieren. Mit diesem Ziel arbeitet das EU-finanzierte Projekt COS4CLOUD mit neun Bürgerobservatorien zur biologischen Vielfalt zusammen. Vier dieser Einrichtungen sind die größten in Europa: Artportalen, iSpot, Natusfera and Pl@ntNet. Die Dienste werden auf fünf Plattformen zur Überwachung der Umweltqualität getestet.

Die biologische Vielfalt erforschen und Umweltprobleme angehen

Artportalen ist ein wichtiger Bestandteil des Umweltmanagements und -schutzes in Schweden. Die Behörden und Regierungsagenturen können auf 82 Millionen Bürgerbeobachtungen zurückgreifen, darunter zu Vögeln, Pflanzen, Insekten und Pilzen. Allein 2019 sind Meldungen von etwa 11 000 Menschen eingegangen. Diese enorme Datenmenge wird in Cos4Bio eingegeben, einen interoperablen, quelloffenen Dienst, der Beobachtungen zur biologischen Vielfalt von mehreren Bürgerobservatorien an einem Ort sammelt. Der Dienst wurde von COS4CLOUD entwickelt. Fachkräfte sichten und bestimmen alle Beobachtungen, stehen in Kontakt mit der Gemeinschaft und tragen ihr Wissen über die einzelnen Arten bei. Das Konsortium setzt agile Methodik ein, um die Dienste der Bürgerwissenschaft stets weiterzuentwickeln. Das wird erreicht, indem in allen Entwicklungsphasen mit den Interessengruppen zusammengearbeitet und deren Rückmeldung eingeholt wird. Dank eines festen Arbeitsablaufes ist gewährleistet, dass alle Entwickelnden mit den relevanten Interessengruppen in Verbindung stehen und deren Rückmeldung erhalten und umsetzen. „Bei COS4CLOUD arbeiten wir daran, dass die Daten vertrauenswürdiger und in der Wissenschaft verwertbar sind. Dafür haben wir 13 Dienste entwickelt, mit denen Bürgerobservatorien die Qualität und Quantität ihrer Daten erhöhen können“, berichtet Henning Bredel vom Projektpartner 52°North Spatial Information Research GmbH in Deutschland.

Entdeckung der biologischen Vielfalt im Meer

COS4CLOUD koordiniert auch zahlreiche Maßnahmen zum Kontaktaufbau und Wissensmanagement. Es ist Mitorganisator von BioMARató, einer der größten Veranstaltungen zur Bürgerwissenschaft und Meeresbeobachtung in Katalonien, Spanien. Dieser freundschaftliche Wettbewerb begann im Juni und endet am 30. September. Die Teilnehmenden fotografieren so viele lebende Wesen entlang der Küste Kataloniens und in Barcelona wie möglich. Diese Fotos werden dann auf Natusfera geteilt. Die Organisierenden zählen, bestimmen und validieren alle Beobachtungen. Fachkräfte und Naturliebhabende zeigen den Teilnehmenden, wie man die Arten bestimmt. „BioMARató wird Beobachtungen generieren, die mit traditionellen wissenschaftlichen Methoden unmöglich zu erhalten wären. Das öffnet die Tür für neue Forschung zur Dynamik des Ökosystems Meer im großen Umfang“, erläutert der Koordinator von COS4CLOUD, Jaume Piera, Forscher am Institut de Ciències del Mar, dem größten Forschungsinstitut für Meeresforschung des spanischen nationalen Forschungsrates. Das Projekt COS4CLOUD (Co-designed Citizen Observatories Services for the EOS-Cloud) endet im Februar 2023 und wird seine Dienste letztendlich in die neue Europäische Cloud für offene Wissenschaft integrieren. In diesem virtuellen Raum kann die wissenschaftliche Gemeinschaft Daten für Forschung, Innovation und Bildung speichern, verwalten, analysieren und wiederverwerten. Wenn Sie Ihr Projekt in einer der nächsten Ausgaben als „Projekt des Monats“ sehen wollen, schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an editorial@cordis.europa.eu und sagen Sie uns, warum wir Ihr Projekt vorstellen sollten.

Schlüsselbegriffe

COS4CLOUD, Bürgerwissenschaft, Bürgerobservatorium, Daten, biologische Vielfalt, Beobachtung, Meer

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