Den Meeresschutz durch naturbasierte Lösungen fördern
FutureMARES bietet wissenschaftlich fundierte Hinweise, wie die Wiederherstellung von Meereslebensräumen am besten umgesetzt werden kann.
Myron Peck, wissenschaftlicher Koordinator von FutureMARES
Die Meere und Küstengewässer beherbergen einen Großteil der weltweiten biologischen Vielfalt. Diese Ökosysteme erbringen eine Reihe von Leistungen, die zur Ernährungssicherheit beitragen, die Umwelt regulieren und eine große kulturelle Bedeutung aufweisen. Um sie zu schützen, wenden sich Forschende und Verantwortliche der Politik zunehmend naturbasierten Lösungen zu, die von der Natur inspiriert und unterstützt werden. Über das EU-finanzierte Projekt FutureMARES setzt ein Konsortium aus weltweit führenden, interdisziplinären Sachverständigen direkte Messungen und modernste Modellierung ein, um unser Verständnis der komplexen Zusammenhänge zwischen biologischer Vielfalt, naturbasierten Lösungen und Ökosystemleistungen zu vertiefen. „Eine ökosystembasierte Bewirtschaftung, eine anpassungsfähige Meeresraumplanung und die Wiederherstellung von Lebensräumen können dazu beitragen, die Fähigkeit von Meeres- und Übergangsökosystemen zu unterstützen und zu verbessern, sich an unerwünschte Auswirkungen des Klimawandels anzupassen und diese abzumildern“, bemerkt Myron Peck, wissenschaftlicher Koordinator von FutureMARES am Königlich Niederländischen Institut für Meeresforschung. Peck und sein Team untersuchen „klimarettende“ Arten, die Lebensräume wie Seegraswiesen, Seetangwälder und Riffe für Meerestiere schaffen, die Arten vor den negativen Auswirkungen der Erwärmung und Versauerung der Meere schützen können. Diese Lebensräume erbringen außerdem wichtige Ökosystemleistungen, wie die Verringerung der Küstenerosion und die Funktion als CO2-Senke, die das Klima reguliert. Das Team befasst sich auch explizit mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Eignung von Lebensräumen, erforscht Strategien zur Erhaltung der Integrität von Nahrungsnetzen und ermittelt Klimarefugien – Gebiete, in denen die Bedingungen stabil sind oder sich nur langsam ändern –, um den Meeresschutz zu unterstützen. Das Projektteam befasst sich zudem mit der nachhaltigen, naturverträglichen Ernte von Meeresfrüchten aus Fischerei und Aquakultur. Bisher haben die Projektpartner 39 einzigartige „Hintergrundgeschichten“ erstellt, die die historischen und zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels auf Arten und Lebensräume zeigen, die für naturbasierte Lösungen und naturverträgliche Ernte wichtig sind. Dazu gehören auch Beispiele für die wirksame Wiederherstellung, wirksame Erhaltung und naturverträgliche Ernte. FutureMARES hat u. a. neues ökologisches Wissen für die Planung wirksamer naturbasierter Lösungen erworben, detaillierte Zukunftsszenarien für naturbasierte Lösungen unter den Bedingungen des Klimawandels erstellt, die Klimaempfindlichkeit von Arten und Gemeinschaften analysiert und Instrumente zur Bewertung des Klimarisikos entwickelt, um festzustellen, wie sich die globale Erwärmung auf die Leistungen der biologischen Vielfalt für die menschliche Gesellschaft auswirkt. „FutureMARES bietet eine wissenschaftlich fundierte Anleitung, wie die Wiederherstellung von marinen Lebensräumen und Netzwerken von Meeresschutzgebieten am besten umgesetzt werden kann, was erhebliche Vorteile für die Abschwächung des Klimawandels mit sich bringt und politische Maßnahmen wie die Ziele der EU-Biodiversitätsstrategie sowie den Vorschlag für ein Gesetz zur Wiederherstellung der Natur unterstützt“, sagt Peck.
Schlüsselbegriffe
Blauer Kohlenstoff, Zusammenhang zwischen Ozean, Klima und biologischer Vielfalt, Klimaschutz und Klimaanpassung, natürliche Kohlenstoffbindung, Ökosystemleistungen, biologische Vielfalt der Meere, Ökosystemfunktionen, funktionelle Ökologie, maritime Raumplanung, ökosystembasierter Ansatz