Marine SABRES geht neue Wege in der ökosystembasierten Bewirtschaftung
Wir glauben, dass dadurch eine breitere Anwendung der ökosystembasierten Bewirtschaftung in ganz Europa gefördert wird.
Emma Verling, Projektkoordinatorin von Marine SABRES
Die Meeresgesundheit ist für die weltweite biologische Vielfalt und die menschlichen Lebensgrundlagen sehr wichtig. Um ein Gleichgewicht zwischen Umweltschutz und unserer Abhängigkeit von Meeresressourcen herzustellen, hat das Konsortium von Marine SABRES innovative Instrumente wie sozial-ökologische Systeme und ökosystembasierte Bewirtschaftung erforscht. „Sozial-ökologische Systeme sind zwar seit langem wichtige analytische Modelle, die zur Beschreibung der Wechselwirkungen zwischen menschlichen und ökologischen Systemen verwendet werden – wobei biologische, soziale und wirtschaftliche Faktoren ganzheitlich betrachtet werden –, aber sie sind auch notorisch komplex“, erklärt Projektkoordinatorin Emma Verling, Forschungsbeauftragte am Umweltinstitut des University College Cork. „Die Komplexität der Modelle sozial-ökologischer Systeme kann von ihrer Verwendung abhalten. Mit diesem Projekt wollen wir sie vereinfachen, um dabei zu helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen, insbesondere wenn es darum geht, verschiedene Bedürfnisse wie den Umweltschutz und die wirtschaftliche Entwicklung in Einklang zu bringen. Wir glauben, dass dadurch eine breitere Anwendung der ökosystembasierten Bewirtschaftung in ganz Europa gefördert wird.“ Neben den Bemühungen um vereinfachte Modelle wird das Projektteam auch den Wert dieser gestrafften Versionen in drei verschiedenen Demonstrationsgebieten nachweisen, von denen jedes aufgrund seines einzigartigen ökologischen und sozioökonomischen Profils ausgewählt wurde: der toskanische Archipel, die Region Grönland-Island-Färöer und Makaronesien an der nördlichen Atlantikküste Afrikas. „Im Toskanischen Archipel wollen wir Seegraswiesen wiederherstellen, die für die biologische Vielfalt und die Bindung von Kohlendioxid von entscheidender Bedeutung sind, indem wir nachhaltige Anlege- und Bootspraktiken entwickeln“, sagt Verling. „Wir werden die Auswirkungen des Klimawandels und der sich ändernden Meeresbedingungen auf den Zustand der Ökosysteme in Island, Grönland und auf den Färöer-Inseln in enger Zusammenarbeit mit der Fischereiindustrie analysieren, und in Makaronesien werden wir spezifische Maßnahmen zur Wiederherstellung und Erhaltung der Küsten erproben und gleichzeitig deren Auswirkungen auf die touristischen Aktivitäten beobachten.“ Jeder Bereich konzentriert sich auf unterschiedliche Bedrohungen, wodurch Marine SABRES seine Erhaltungsstrategien wirksam anpassen und ihre Anwendbarkeit in verschiedenen Meeresumgebungen demonstrieren kann. Mit Blick auf die Zukunft will Marine SABRES nicht nur wirksame Erhaltungsstrategien innerhalb dieser drei Systeme demonstrieren, sondern auch ein Modell zur Verfügung stellen, das auf komplexere Systeme weltweit übertragen werden kann. Die Projektergebnisse sollten sowohl die europäische als auch die internationale Meerespolitik informieren und beeinflussen.
Schlüsselbegriffe
Blauer Kohlenstoff, Zusammenhang zwischen Ozean, Klima und biologischer Vielfalt, Klimaschutz und Klimaanpassung, natürliche Kohlenstoffbindung, Ökosystemleistungen, biologische Vielfalt der Meere, Ökosystemfunktionen, funktionelle Ökologie, maritime Raumplanung, ökosystembasierter Ansatz