Ersteinsatzkräfte in Notfällen befähigen
Der heldenhafte Einsatz von Ersteinsatzkräften wird oft gelobt, doch gibt es auch Möglichkeiten, die Arbeit der Feuerwehr, Polizei und medizinischen Einsatzkräfte leichter, sicherer und effizienter zu gestalten? Diese Einsatzkräfte sind entscheidend für den Schutz von Menschenleben in Notfällen, oft bei schwierigen Bedingungen mit begrenzter Infrastruktur. Aus dem EU-finanzierten Projekt RESCUER ist ein Instrumentarium hervorgegangen, um die Möglichkeiten in diesen Notlagen durch hochmoderne Technologien wie die sensorische Erweiterung, infrastruktur-unabhängige Ortung und Schnittstellen zur kognitiven Unterstützung auszuweiten. Das Projekt endete im Juni 2024, und das RESCUER-Instrumentarium stellt einen Blick in die Zukunft der Notfallhilfe dar, in der Einsatzkräfte vernetzter sind, über mehr Lagebewusstsein verfügen und für Schwierigkeiten gewappnet sind.
Die Zeit heldenhafter Taten
Das RESCUER-Team hat das Konzept enHanced nEw eRa first respOnder (HERO) vorgestellt, mit dem die Möglichkeiten von Ersteinsatzkräften verbessert werden sollen, in schwierigen Bedingungen mit mangelnder Infrastruktur zu arbeiten. Federico Álvarez, der Projektmanager bei RESCUER, hebt hervor, dass einige der Innovationen „vielversprechende Leistung“ zeigen und das Interesse der Ersteinsatzteams groß ist, sie in den kommenden Jahren einzusetzen. Manche der Instrumente können kurzfristig industrialisiert werden, bei anderen ist aufgrund der Komplexität der Anwendung in schwierigen Szenarien weitere Entwicklung notwendig. Das gezeigte Potenzial aus dem RESCUER-Projekt ist zwar enorm, doch die Bereitstellung hochmoderner Technologien an vorderster Front war nicht einfach. Um Umweltdaten in Echtzeit zu extrahieren und die Instrumente an Katastrophenszenarien anzupassen war viel Arbeit notwendig. Álvarez berichtete: „Das Aufkommen von künstlicher Intelligenz, Robotertechnik und Sensortechnologien birgt viel Potenzial, doch beim Einsatz in der Notfallhilfe treten mit diesen Technologien oft Schwierigkeiten auf.“ Reale Notfälle sind unvorhersehbar, die Technologie muss also anpassungsfähig und resilient sein. Probleme mit der Kompatibilität, die Komplexität der Benutzeroberfläche und der Einsatz in rauen Umgebungen waren allesamt Herausforderungen. Álvarez betont jedoch die Wichtigkeit eines „kollaborativen Ansatzes“, bei dem Entwicklungsteams und auch Ersteinsatzkräfte beteiligt sind.
Der Test auf Unvorhersehbarkeit
Damit die Instrumente für die Praxis geeignet sind, wurde bei RESCUER ein strenger Validierungsprozess durchgeführt, einschließlich Pilotversuchen, bei denen die Technologien bei realen Bedingungen getestet wurden. Álvarez kommentierte: „Pilotversuche in Forschungsprojekten zur Notfallhilfe sind komplex und zeitaufwendig, da für eine erfolgreiche Durchführung und die Überwindung von Rückschlägen viel Planung, Vorbereitung und Flexibilität erforderlich ist.“ Im Rahmen von RESCUER wurden 10 Feldversuche, sieben Schulungen und sechs Pilotprojekte durchgeführt, um die einzelnen Instrumente in verschiedenen Szenarien zu testen. Das Team hat auch gründliche Bewertungsmethoden erarbeitet, um die Leistung der einzelnen Instrumente einzuschätzen. Dabei wurden technische Einschränkungen wie Batterielaufzeit berücksichtigt, sodass einige Szenarien auf 45 Minuten begrenzt waren. Trotz der Herausforderungen konnte das Team wertvolle Erkenntnisse gewinnen, um die Instrumente zu verfeinern und an die Anforderungen der Ersteinsatzkräfte anzupassen. Álvarez blickt optimistisch auf die nächsten Schritte und gab an, dass das Team in den kommenden Monaten weitere Finanzierungsmöglichkeiten erwartet. „Wir wollen die vielversprechendsten Instrumente weiterentwickeln, um den Technologie-Reifegrad anzuheben und den Schritt zur Einsatzfähigkeit in der Notfallhilfe zu schaffen“, erklärte er. Zudem laufen Gespräche zwischen RESCUER und Industriepartnern und Unternehmen, die daran interessiert sind, die Technologien in Produkte zu verwandeln und innerhalb der nächsten 2-3 Jahre für Ersteinsatzkräfte bereitzustellen. Das Ziel ist, die Innovationen aus RESCUER in praktische, regulierte Instrumente umzuwandeln, die von Rettungsdiensten in ganz Europa eingesetzt werden können.
Schlüsselbegriffe
RESCUER, Ersteinsatzkräfte, Notfall, Robotertechnik, Sensorik, Katastrophenschutz