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Städte in den Mittelpunkt der Energiewende rücken

Investitionen müssen umgelenkt und mobilisiert werden, um Städte und Gemeinden auf eine klimaneutrale Wirtschaft bis 2050 vorzubereiten, damit sie ihre Ideen für nachhaltige Energieprojekte in die Tat umsetzen können.

Europa will bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent sein, indem es sich zu einer modernen, ressourceneffizienten Wirtschaft entwickelt. Der europäische Grüne Deal ist das Kernstück der EU-Klimastrategie, die in den kommenden zehn Jahren mindestens 1 Billion EUR für nachhaltige Investitionen mobilisieren wird. Auch andere europäische Initiativen wie NextGenerationEU investieren in umweltfreundliche Technologien und tragen dazu bei, dass die EU gestärkt und widerstandsfähiger aus der durch die Pandemie verursachten Krise hervorgeht. Die Summe der öffentlich verfügbaren Mittel aus dem mehrjährigen Finanzrahmen 2021-2027 und dem Schlüsselinstrument von NextGenerationEU, der Aufbau- und Resilienzfazilität, reicht möglicherweise nicht aus, um ganz Europa den Weg zur Energiewende zu ebnen. Die Mobilisierung privater Finanzierungsquellen ist dafür entscheidend.

Die Energiewende in lokale Hände legen

„Finanzmittel werden zwar zur Unterstützung von Projekten für Energieeffizienz mobilisiert, erreichen jedoch häufig keine kleineren Projekte. Viele kleine und mittelgroße Gemeinden stoßen immer noch auf strukturelle Schwierigkeiten, ihre Investitionen in die Energiewende zu erhöhen (oder überhaupt zu tätigen)“, bemerkt Francisco Gonçalves, Koordinator der EU-finanzierten Initiative EUCF. Diese Initiative unterstützt Gemeinden und lokale Behörden bei der Verwirklichung ihrer ehrgeizigen Energie- und Klimapläne. „Wir befähigen lokale Führungskräfte, Investitionskonzepte auszuarbeiten – Dokumente, die Projektideen in eine finanzielle Sprache übersetzen, um letztlich Finanzmittel für ihre Umsetzung anzuwerben“, fügt Gonçalves hinzu.

Aufforderungen zur Einreichung von Bewerbungen

Die im August 2019 gestartete Initiative EUCF beendet nun ihre erste Phase, die aus der Konzeption, Planung und Verwaltung von Aufforderungen zur Einreichung von Bewerbungen bestand. Mit ihren vier Aufforderungen ermutigte sie lokale Behörden in ganz Europa, nachhaltige Energieprojekte zu ermitteln und den Weg für deren Finanzierung und Umsetzung zu ebnen. Die Projektpartner haben viel Vorarbeit geleistet, um die Aufforderungen zur Einreichung von Bewerbungen zu realisieren, wie z. B. die Entwicklung der Vorlagen für die Investitionskonzepte und aller erforderlichen Unterlagen, die Online-Plattform und die Zusammenstellung der Bewertungsteams. Jede Aufforderung wurde parallel in drei Regionen (Süd-, Mittelost- und Nordwesteuropa) organisiert und richtete sich an 31 Länder (EU-27, das Vereinigte Königreich sowie Island, Liechtenstein und Norwegen). Bislang sind bei EUCF mehr als 600 Bewerbungen eingegangen. Die meisten Bewerbungen stammten aus Südeuropa (41 %), gefolgt von Mittel- und Osteuropa (35 %). Insgesamt befinden sich 165 Investitionskonzepte in der Prüfungsphase.

Der Weg nach vorne

„Wir wollen Investitionen in Höhe von mehr als 320 Millionen Euro in nachhaltige Energie auslösen, indem wir 213 Städten und ihren Zusammenschlüssen finanzielle Unterstützung und technische Dienstleistungen für die Entwicklung maßgeschneiderter Investitionskonzepte bieten“, erklärt Francisco Gonçalves. Zu den Tätigkeiten gehören die Erstellung von technischen Durchführbarkeitsstudien, Marktanalysen, Analysen der Interessengruppen sowie rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und auf Risiken bezogene Analysen. Ein Netz nationaler Sachverständiger wird die Städte bei der Durchführung glaubwürdiger und skalierbarer Investitionsprojekte unterstützen, die öffentliche und private Investitionen auslösen dürften. Insgesamt gehen die Projektpartner davon aus, dass sie über den Konvent der Bürgermeister in Europa mehr als 10 800 Städte und Gemeinden in ganz Europa erreichen werden. Die daraus resultierenden Investitionskonzepte stellen einen ersten Schritt in Richtung eines vollwertigen Geschäfts- und Finanzplans dar und erleichtern so die anschließende Mobilisierung lokaler Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Die Finanzierungsquellen stammen aus dem privaten Sektor sowie aus anderen EU-finanzierten Instrumenten wie dem Europäischen Fonds für strategische Investitionen, den Europäischen Struktur- und Investitionsfonds, verschiedenen Fazilitäten für die Projektentwicklungshilfe, wie der ELENA-Fazilität der Europäischen Investitionsbank, oder verschiedenen nationalen Investitionsplattformen. Die ehrgeizigen Ziele der Initiative EUCF sind eng mit denen anderer großer EU-Initiativen zur Umgestaltung von Städten wie NetZeroCities verbunden. „EUCF hilft, die Lücke zwischen den langfristigen Energie- und Klimaplänen und deren Umsetzung zu schließen. Durch das Angebot technischer und finanzieller Unterstützung erhalten die Städte die Möglichkeit, Investitionen zu beschleunigen und ihren Ideen für nachhaltige Energieprojekte auf die Sprünge zu helfen“, so Gonçalves abschließend.

Schlüsselbegriffe

EUCF, Städte, Energiewende, Investitionskonzepte, erneuerbare Energien, Aufforderungen zur Einreichung von Bewerbungen

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