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Die künstlerische Note der nachhaltigen Umgestaltung von Städten

Drei europäische Städte zeigen, wie Kunst und Kultur dazu beitragen können, Stadtviertel zu gestalten, die schön, nachhaltig und inklusiv sind.

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Die Stadhouderskade, eine laute, verkehrsreiche Straße in Amsterdam, wird in eine grüne, nachhaltige Oase für Mensch und Natur umgewandelt. Diese Umgestaltung wurde von einem Konsortium namens Green Mile Foundation in die Wege geleitet und wird von Universitätsstudierenden unterstützt, die mit ihrer künstlerischen, sozialen und technischen Beratung die 2 km lange Durchfahrtsstraße in eine sichere, inklusive und lebendige Gemeinschaft verwandeln. Die Zusammenarbeit zwischen Studierenden und der Green Mile Foundation findet im Rahmen des EU-finanzierten Projekts CRAFT statt und es wird die Vorstellung eines nachhaltigen öffentlichen Raums untersucht, der von den Prinzipien des Neuen Europäischen Bauhauses inspiriert ist. Der Schwerpunkt liegt auf der Kraft, die Kunst und Bildung haben, Menschen zu verbinden und neue Perspektiven für bekannte Probleme zu bieten. „Kunst und Kultur können Menschen herausfordern, aus ihrer gewohnten Denkweise auszubrechen“, sagt Annemie Wyckmans, Professorin an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens, dem CRAFT-Projektkoordinator, in einem Artikel, der in „Horizon – The EU Research & Innovation Magazine“ erschienen ist. Die Stadhouderskade wird durch Maßnahmen wie gemeinsame Aufräumarbeiten und die Einrichtung eines vogelhausähnlichen „Insektenhotels“ in einem Park, das Insekten wie Marienkäfern, Schmetterlingen und Solitärbienen Unterschlupf bietet, in einen Zufluchtsort umgewandelt. „Bis 2030 wollen wir die Stadhouderskade in eine grüne, nachhaltige, sichere und lebendige Durchgangsstraße für alle Lebensformen verwandeln“, erklärt Rob Andeweg von der Amsterdam University of Applied Sciences, dem CRAFT-Projektpartner. „Und das wollen wir erreichen, indem wir die Eigenverantwortung der Anwohnenden und Nutzenden des Gebiets fördern und den ungehörten Stimmen der Natur und der Tiere Gehör verschaffen.“

Drei Hauptprüfgebiete

Amsterdam ist eine der drei führenden CRAFT-Städte in einer Gemeinschaft von mehr als 70 Städten, die Modelle kooperativer Governance erproben und umsetzen, die vom Ansatz des Neuen Europäischen Bauhauses zur Umgestaltung von Städten inspiriert sind. Die beiden anderen führenden Städte sind Bologna in Norditalien und Prag, die Hauptstadt von Tschechien. In Bologna werden die Schuppen und Freiflächen eines alten Gleisgeländes mit einer Fläche von 40 000 m2 renoviert, um Kunst, Sport und andere soziale Aktivitäten zu ermöglichen. Es ist jedoch nicht nur ein multifunktionaler Veranstaltungsort für solche Aktivitäten, sondern auch ein Raum, in dem Verbände, Unternehmen und Bevölkerung zusammenarbeiten und Ideen für neue und innovative Ansätze zur nachhaltigen Stadtentwicklung austauschen können. In Prag werden Kunstinstallationen im öffentlichen Raum aufgestellt, um das Feedback der Bevölkerung einzuholen. Solche kleinen oder zeitlich begrenzten Interventionen eignen sich hervorragend dazu, das Potenzial der systemischen Umgestaltung von Städten zu ermitteln: Die Bürgerinnen und Bürger erfahren unmittelbar, wie sich die vorgeschlagenen Veränderungen auf ihr tägliches Leben auswirken, und die Verantwortlichen der Stadt haben gleichzeitig die Möglichkeit, die wahrscheinlichen Auswirkungen umfassender oder langfristiger Interventionen zu bewerten. Im Rahmen von CRAFT (Creating Actionable Futures) geben alle drei Städte der Bevölkerung, politischen Entscheidungstragenden, Kunstschaffenden und Forschenden die Möglichkeit, gemeinsam an der Gestaltung des Übergangs zur Klimaneutralität zu arbeiten. „Wir betonen die Rolle von Kunst und Bildung, um diesen Wandel anzustoßen“, so Wyckmans. "Wir glauben, dass Kunst Menschen verbinden, neue Perspektiven bieten und den Dialog zwischen den verschiedenen Interessengruppen bereichern kann.“ Weitere Informationen: CRAFT-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

CRAFT, grün, nachhaltig, Stadt, städtisch, Kunst, Kultur, Natur, Neues Europäisches Bauhaus

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