Offene Testumgebungen für Innovationen sollen die europäische Innovation beschleunigen
Die Entwicklung innovativer fortschrittlicher Materialien ist von großer Bedeutung, um die langfristigen wirtschaftlichen, technologischen und umweltbezogenen Ziele Europas zu erreichen. Verbundwerkstoffe kommen in verschiedensten Anwendungen zum Einsatz, von Medizinprodukten bis Autoteilen, in der Pharmazie, im Energie- und Bauwesen und so vielen mehr. Verglichen mit den vorhandenen Materialien sind diese Verbundwerkstoffe stärker, leichter, nachhaltiger und weniger schädlich und bieten dabei Eigenschaften wie Brandresistenz, Kratzfestigkeit, Biosicherheit und eingebettete Elektronik. Europäische kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Industriezweige in diesen Ökosystemen müssen bedeutsame Herausforderungen bewältigen. Neue und wichtige Technologien müssen vor der Kommerzialisierung getestet und geprüft werden. Gleichzeitig nimmt die Geschwindigkeit und Komplexität von Innovationen zu und sie erfordern hohe Kapitalinvestitionen. KMU und Industrie-Start-ups können sich diese Investitionen in eigene Test- und Prüfinfrastruktur meist nicht leisten. Daher hat die EU über 319 Millionen EUR investiert, um den Zugang zu offenen Testumgebungen für Innovationen zu fördern. Diese bieten Zugang zu den Anlagen und Dienstleistungen, die für die Entwicklung, Testung und den Ausbau von Nanotechnologie und fortschrittliche Materialien notwendig sind. Das Modell der offenen Innovation könnte die Kosten, Investitionsrisiken und Markteinführungszeit für nanostrukturierte Materialien reduzieren, wodurch es insbesondere für KMU von Interesse ist. Darüber hinaus könnte es die Bedingungen für die Materialcharakterisierung, Modellierung und den Ausbau harmonisieren und so den Marktzugang verbessern. Somit können alle Industriesektoren Zugang zu Nanotechnologie und fortschrittlichen Materialien erhalten, was den Wandel zu umweltfreundlicheren Technologien vorantreiben würde. Offene Testumgebungen für Innovationen bieten bisher unausgeschöpftes Potenzial, den Wandel der EU hin zu grünen und digitalen Technologien in sieben zentralen Technologiebereichen zu fördern. Das sind leichte, nanostrukturierte, multifunktionale Materialien und Bestandteile; Sicherheitstests für Medizinprodukte; nanostrukturierte Oberflächen und Membranen; biobasierte Nanomaterialien und Lösungen; Funktionswerkstoffe für Gebäudeverkleidungen; die Herstellung von Nanopharmazeutika sowie klimaneutrale und kreislauforientierte Werkstofftechniken. Zusätzlich entstanden zwei Testumgebungen für die Materialcharakterisierung und -modellierung. Diese Plattformen bringen Ressourcen und vorhandenes Wissen auf EU-Ebene zusammen und unterstützen Nutzende aller Art unabhängig von ihrem geographischen Standort. Dadurch regen diese Testumgebungen die europaweite Zusammenarbeit an und tragen so zur Schaffung eines offeneren und vernetzteren Innovationsökosystems bei. Die Testumgebungen weiten diese Ökosysteme auch aus, denn die Nutzenden richten Netzwerke untereinander ein, um zusätzliche Dienste anzubieten. Diese ermöglichen den Austausch von Experimenten und Wissen, und letztendlich erhalten die Nutzenden eine zentrale Anlaufstelle zu allen Funktionen und Dienstleistungen im Bereich der Materialentwicklung. Die Einführung von offenen Testumgebung soll europäische Kompetenznetzwerke entlang der gesamten Wertschöpfungskette fördern und sich an den Industriebedarf anpassen, indem Nutzenden einfacher Zugang zu Anlagen an verschiedenen Standorten geboten wird. Zusammengenommen wird diese beschleunigte Innovation Arbeitsplätze schaffen, Wirtschaften ankurbeln und dazu beitragen, Europas Ziele für einen grüneren Planeten zu erreichen. Die offenen Testumgebungen für Innovationen in diesem Results Pack decken eine Reihe an Industrien ab und zeigen das weitreichende Potenzial dieses Modells. Zu den Projekten, die neue Materialien und Verbundwerkstoffe entwickeln, gehören OASIS und LightMe, die die Entwicklung neuer leichter Materialien fördern, LEE-BED, das sich auf flexible Elektronik konzentriert, und TEESMAT, das zum Ausbau von Europas Batterietechnologien beiträgt. LightCoce erstellte eine zentrale Anlaufstelle für die Entwicklung von Leichtbauteilen aus Beton und Keramik. FormPlanet und i-TRIBOMAT bieten Unterstützung beim Fertigungsprozess. Sie stellen insbesondere Verbesserungen der Blechumformung und der Leistungscharakterisierung neuer Materialien vor. MDOT, SAFE-N-MEDTECH und TBMED schließlich wollen KMU helfen, neue Medizinprodukte, auch im Bereich Diagnostik und Therapeutik, zu entwickeln, indem sie Unterstützung zu Vorschriften und Leistungsanforderungen bieten.