Wie Vielfalt die Würze des Lebens für EU-Betriebe sein kann
Die Industrialisierung der Landwirtschaft und das damit einhergehende Streben nach immer größerer wirtschaftlicher Effizienz hat die landwirtschaftlichen Betriebe dazu gebracht, sich auf eine immer geringere Vielfalt von Kulturen zu konzentrieren, die auf den intensiven Einsatz externer Betriebsmittel angewiesen sind. Die landwirtschaftliche Produktion ist häufig durch Kurzumtriebe oder Monokulturen gekennzeichnet, die noch immer als günstiger und effizienter angesehen werden als die umweltfreundlicheren Alternativen. Sie führen jedoch zu einem erhöhten Auftreten von Schädlingen und Krankheiten, zu einer stärkeren Verschmutzung und Bodenerosion, zu einem Verlust an Bodenfruchtbarkeit und biologischer Vielfalt sowie zu einer größeren Anfälligkeit für unvorhergesehene Ereignisse im Zusammenhang mit dem Klima oder den Märkten. Das Ziel des EU-finanzierten Projekts DiverIMPACTS (Diversification through Rotation, Intercropping, Multiple Cropping, Promoted with Actors and value-chains towards Sustainability) ist es, das volle Potenzial der Diversifizierung von Anbausystemen auszuschöpfen. Ein intelligenter Einsatz vielfältiger Anbaumethoden kann eine Reihe von Vorteilen bringen, darunter eine Verringerung des Einsatzes von Düngemitteln und Pestiziden, eine größere Lebensmittelsicherheit und eine zuverlässige Versorgung mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen für Futtermittel, Energie und industrielle Zwecke, verbunden mit einer größeren Bereitstellung von Ökosystemleistungen und einer höheren Effizienz der Energie- und Ressourcennutzung. DiverIMPACTS unterstützt diese Ziele, indem es die Leistung von Diversifizierungsversuchen wie Fruchtfolge, Zwischenfruchtanbau und Mehrfachanbau in zehn Feldversuchen in Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, der Schweiz und Schweden bewertet. Das Projekt, das vom Nationalen Forschungsinstitut für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt in Frankreich koordiniert wird, enthält außerdem 25 Fallstudien mit mehreren Beteiligten zu Grundvoraussetzungen und Innovationen, die bestehende Hindernisse beseitigen und dazu beitragen, die Vorteile der Diversifizierung der Kulturen auf der Ebene des Betriebs, der Wertschöpfungskette und des Gebiets zu nutzen. Das Projekt, das landwirtschaftliche Betriebe und Landwirtschaftsorganisationen, Beratungsdienste, Genossenschaften, Logistikanbieter, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Industrie und Vertretungen der Zivilgesellschaft in einem auf mehrere Beteiligte ausgerichteten Ansatz zusammenbringt, spricht zudem Empfehlungen an Verantwortliche mit politischer Entscheidungsbefugnis aus, wie die Koordination aller relevanten Beteiligten innerhalb der Wertschöpfungskette erleichtert werden kann. Es soll im Mai 2022 abgeschlossen werden.
Schlüsselbegriffe
DiverIMPACTS, Kultur, landwirtschaftlicher Betrieb, Diversifizierung, Monokultur, Fruchtfolge, Ökosystem