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Gesucht: Britische Landwirtinnen und Landwirte mit Interesse am Zwischenfruchtbau

EU-geförderte Forschende untersuchen die Vorteile, die der gleichzeitige Anbau von Leguminosen und Getreide auf demselben Ackerland bietet. Na, sind Sie neugierig geworden?

Das EU-finanzierte Projekt LEGUMINOSE ist auf der Suche nach 20 Landwirtinnen und Landwirten aus dem Vereinigten Königreich (UK) zur Teilnahme an Praxisversuchen für den Zwischenfruchtbau mit Leguminosen und Getreide. Bei dieser landwirtschaftlichen Technik werden Getreide- und Leguminosenkulturen gleichzeitig auf demselben Feld angebaut. Die ab Oktober 2023 durchgeführten Versuche werden die positiven Auswirkungen dieser Anbauweise auf die Stickstoffreduktion und weitere Vorteile im Hinblick auf die Bodenbeschaffenheit, Schädlinge, Krankheiten und Erträge untersuchen. „Das Konzept [des Projekts] beruht darauf, dass die Vielfalt [durch den Zwischenfruchtbau] die Pflanzengesundheit verbessert und damit den Bedarf an Pestiziden gegenüber Monokultursystemen reduziert“, erklärt der Landwirtschaftsberater Jerry Alford von der Soil Association, UK, laut einer Pressemitteilung von „Farmers Guardian“. „Diese verbesserte Pflanzengesundheit wird letztlich zu einem höheren Nährstoffhandel zwischen den Zwischenfrüchten führen, sodass es uns gelingen sollte, die Düngemitteleinträge zu senken und einen deutlich engeren Nährstoffkreislauf zu erreichen.“

Die Vorzüge des Zwischenfruchtbaus

Der Zwischenfruchtbau bietet eine nachhaltige und effiziente Möglichkeit, um die Nahrungsmittel zu erzeugen, die wir für die wachsende Weltbevölkerung benötigen. Er kann die Flächenproduktivität um bis zu 20 Prozent steigern und die Bodengesundheit verbessern. Der Bedarf an synthetischen Düngemitteln lässt sich dadurch um die Hälfte senken. Doch trotz dieser Vorteile betreiben erst sehr wenige europäische Landwirtschaftsbetriebe den Zwischenfruchtbau. In Europa werden sogar nur kärgliche zwei Prozent des Ackerlands für den Zwischenfruchtbau von Leguminosen und Getreide genutzt. LEGUMINOSE arbeitet darauf hin, diese noch kaum verbreitete Anbautechnik zu einer gängigen Methode zu machen. Die Universität Reading, UK, hat als Projektpartner bereits Versuche durchgeführt, um die Auswirkungen des Zwischenfruchtbaus auf den Ertrag und die Kornqualität zu untersuchen. Als Maß für den Nutzen des Zwischenfruchtbaus verwenden die Forschenden das sogenannte Landäquivalenzverhältnis. Das Landäquivalenzverhältnis repräsentiert die Fläche, die benötigt wird, um im Reinanbau den gleichen Ertrag zu erzielen wie im Zwischenfruchtbau. Ein Verhältnis über eins bedeutet, dass der Zwischenfruchtbau ertragreicher ist. Prof. John Hammond von der Universität Reading dazu in der Pressemitteilung: „In drei Beispielen wurden Sommerbohnen, Lupinen und Erbsen im Gemenge mit Sommerweizen angebaut und in allen drei Fällen lag das Landäquivalenzverhältnis über eins, was darauf hindeutet, dass die Kombination dieser Kulturen einen Ertragsvorteil bringt.“ Das Team analysierte die Kornqualität noch eingehender, indem es mit verschiedenen Anbauverhältnissen auf demselben Feld experimentierte, z. B. Weizen und Sommerbohnen im prozentualen Verhältnis von jeweils 25:75, 50:50 bzw. 75:25. Dabei stellte sich ein erstaunlicher Vorteil heraus: je höher der Anteil der Leguminosen, desto höher der Eiweißgehalt des Getreides. „Mit der Erhöhung des Leguminosen-Anteils beobachten wir einen deutlichen Anstieg des Eiweißgehalts im Getreide – und das ganz ohne Zusatz von Stickstoffdüngern“, merkt Prof. Hammond an. Für die Kulturen der Praxisversuche, die ab Oktober 2023 durchgeführt werden, ist vorerst ein Leguminosen-Getreide-Verhältnis von 50:50 angesetzt. Sollten sich die teilnehmenden Betriebe jedoch für Experimente mit einem bestimmten anderen Verhältnis interessieren, kann darüber geredet werden. Die Versuche von LEGUMINOSE (Legume-cereal intercropping for sustainable agriculture across Europe) dienen der Untersuchung verschiedener Bodenbewirtschaftungsmethoden (z. B. Pflugsystem, Direktsaatsystem und Biolandbau), um herauszufinden, wie diese sich jeweils auf den Zwischenfruchtbau auswirken. Welche Bodenbewirtschaftungsmethode und welche Art des Zwischenfruchtbaus (z. B. Anbau in alternierenden Reihen, Reihenanbau oder Mischanbau) eingesetzt werden, bleibt den Betrieben überlassen und richtet sich nach ihren jeweiligen Saat- und Erntetechniken. Weitere Informationen: LEGUMINOSE-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

LEGUMINOSE, Zwischenfruchtbau, Kulturen, Nutzpflanze, Anbau, Leguminosen, Getreide, Ernte, Ertrag, Ernteertrag, Landwirtin, Landwirt, landwirtschaftlicher Betrieb

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