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Sustainable growing media for vegetable cultivation

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Nachhaltig erzeugte biologisch abbaubare Wachstumsmedien für Hydrokulturen im Gewächshaus

Verbraucherinnen und Verbraucher legen zunehmend Wert auf ein breiteres Angebot an ökologisch erzeugtem Gemüse, und eine Lösung wäre hier die Hydrokultur (Hydroponik) von Pflanzen in Gewächshäusern.

Hydroponik ist ein Verfahren, bei dem Pflanzen in nährstoffangereichertem Wasser statt in Erde wachsen und dabei auf einem inerten Medium wie Steinwolle wurzeln. Allerdings ist dieses spezielle Material nicht biologisch abbaubar. Das EU-finanzierte Projekt MOSSWOOL entwickelte eine nachhaltige und kostengünstige Methode zur Herstellung von Kultursubstraten für Hydrokulturen, um auf nachhaltige und kompostierbare Weise Steinwolle zu ersetzen. Bei hydroponischen Wachstumsmedien wird keine Erde verwendet, sondern meist poröses Material, das so viel Feuchtigkeit und Sauerstoff aufnehmen kann, wie das Wurzelsystem zum Wachsen benötigt.

Eine kompostierbare Alternative

Steinwolle ist derzeit das meistverkaufte Wachstumssubstrat für den hydroponischen Anbau von Gemüsepflanzen. Doch nach etwa einem Jahr ist das Material verbraucht und kann weder verbrannt werden, noch sich zersetzen. Gemäß EU-Rechtsvorschriften darf Steinwolle, die mit lebender Wurzelmasse durchsetzt ist, aber auch nicht auf Deponien entsorgt werden. So ist zunehmend eine nachhaltige, kompostierbare Alternative zu Steinwolle und anderen mineralischen Medien gefragt. „Einige Gewächshausbetreiber haben bereits auf Kokosfasern umgestellt, obwohl auch deren Herstellung eine schlechte Umweltbilanz hat“, bemerkt Teppo Rantanen, Projektkoordinator von MOSSWOOL und Geschäftsführer des finnischen KMU Novarbo. Mit der Entwicklung der ‚Substratplatte‘ mit Mosswool® als nachhaltigem Ersatz für Steinwolle stellte sich das Unternehmen nun dieser Herausforderung. „Die Mosswool®-Platte besteht aus schnell nachwachsendem Torfmoos, das einfach lokal zusammen mit Ernterückständen kompostiert oder nach Gebrauch recycelt werden kann, was die Entsorgungskosten minimiert“, erklärt Rantanen.

Nachhaltige Gewinnung

Torfmoos wächst auf Torfmooren und wird als lebende Pflanze geerntet, um dann für den Verkauf getrocknet zu werden. MOSSWOOL entwickelte eine spezielle, patentierte Technik (Light Sphagnum Removal), bei der nur ein Teil des lebenden Torfmooses geerntet wird. Das im Moos enthaltene Wasser wird ausgedrückt und in den natürlichen Lebensraum bzw. das Moor zurückgeführt. Dabei wird die Moosschicht nicht vollständig abgetragen, sondern es bleiben so viele Sporen übrig, dass neues Moos nachwachsen kann. Der Wachstumsprozess wird zudem gefördert, indem die Seitentriebe aus den verbleibenden Schichten nachwachsen. Somit hat das Moos die Chance, sowohl an der Oberfläche aus Sporen als auch aus der verbleibenden Moosschicht über Knospen nachzuwachsen. In EU-Ländern wird Torfmoos schon mit der neuen Technik geerntet, d. h., es wird nur die oberste Moosschicht abgetragen, so Rantanen. „So bleibt das ökologische und hydrologische Gleichgewicht in den Mooren erhalten, und der ursprüngliche Zustand ist bereits nach drei Jahren wiederhergestellt“, erklärt er. Die Fertigung der Mosswool®-Platten erfolgt dann mit patentierten Herstellungstechniken. In nicht-kommerziellen Testanlagen wie auch in kommerziellen Gewächshäusern prüften die Forschenden anschließend die Eignung der Platten, „und zwar mit hervorragendem Kunden-Feedback. Zudem wurde eine Mosswool®-Produktionsanlage im Demonstrationsmaßstab konzipiert, die nun im Bau ist“, betont Rantanen. MOSSWOOL wird dem Verbrauch, dem Einzelhandel, dem Anbau und vor allem der Umwelt zugute kommen.

Schlüsselbegriffe

MOSSWOOL, Moos, Steinwolle, Torfmoos, Kultursubstrat, Hydrokultur, biologisch abbaubar

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