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Wasserinnovationen für Afrika: Nachhaltige Lösungen für die Wasserbewirtschaftung

Im März 2020 schlugen die Europäische Kommission und der Hohe Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik die Grundlage einer neuen Strategie mit Afrika vor. Die Gemeinsame Mitteilung enthält Vorschläge für eine verstärkte Zusammenarbeit durch Partnerschaften in fünf Schlüsselbereichen, von denen einer die grüne Wende ist. Europa wird Gespräche mit afrikanischen Partnern über die Entwicklung einer neuen gemeinsamen Strategie führen, die auf dem nächsten Gipfeltreffen zwischen der Europäischen Union und der Afrikanischen Union verabschiedet werden soll. In diesem CORDIS Results Pack werden verschiedene bahnbrechende Projekte im Bereich Forschung und Innovation, die sich mit wasserbezogenen Herausforderungen in Afrika befassen, vorgestellt und Rückmeldungen zu dieser und anderen damit verbundenen gemeinsamen europäisch-afrikanischen Initiativen gegeben.

In Ländern mit niedrigem Einkommen im Allgemeinen und in einigen Ländern Afrikas im Besonderen sind eine nachhaltige Wasserversorgung und -aufbereitung, die für Ernährungssicherheit, Gesundheit, Überleben, gesellschaftliches Wohlergehen und Wirtschaftswachstum von entscheidender Bedeutung sind, keine Selbstverständlichkeit. Ohne Wasser gibt es kein Leben. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist jedoch jeder dritte Mensch in Afrika von Wasserknappheit betroffen. Diese Situation wird durch das Bevölkerungswachstum, Herausforderungen für die wirtschaftliche Entwicklung, die Verstädterung, demografische Veränderungen und den Klimawandel noch verschärft. Darüber hinaus führen verunreinigtes Wasser und schlechte Hygienebedingungen zu einer Anfälligkeit für durch Wasser übertragene Krankheiten wie Durchfall, Cholera und Typhus. Dadurch können enorme menschliche und wirtschaftliche Kosten verursacht und möglicherweise der Frieden und die Sicherheit in den afrikanischen Regionen beeinträchtigt werden.

Der Kampf um sauberes Wasser und Hygiene

Zur Bewältigung der wasserbezogenen Herausforderungen in Afrika hat die Europäische Union zwei Ausschreibungen für Horizont 2020 gestartet. Die erste Horizont 2020-Ausschreibung Water-5b-2015 „A coordination platform“ (z. Dt.: eine Koordinationsplattform) hatte zum Ziel, Afrikas Bereitschaft zur Bewältigung der Herausforderungen in Bezug auf Wasser und Klimawandel zu erhöhen, wobei die Anstrengungen weniger fragmentiert werden sollten, sowie die Überwachungs- und Prognoseinstrumente zu verbessern und den Wissensaustausch und Technologietransfer zu fördern. Bei der zweiten Ausschreibung Water-5c-2015 „Development of water supply and sanitation technology, systems and tools, and/or methodologies“ ging es um die Entwicklung von Technologien, Systemen und Instrumenten und/oder Methoden für die Wasserversorgung und -aufbereitung, um die Anwendung innovativer technologischer Ansätze/Lösungen auf die lokalen Bedingungen zu gewährleisten. Außerdem zielte sie auf die operative und wirksame Anwendung einer integrierten Wasserbewirtschaftung und eine bessere Erkennung wasserbezogener Risiken ab. Ein zusätzliches Ziel war es, den Kapazitätsaufbau lokaler Akteure zu stärken und das wirtschaftliche und soziale Wohlergehen auf lokaler und regionaler Ebene in Mittelmeerländern außerhalb der EU sowie in Afrika zu steigern.

Projekte mit großer Wirkung

Es wurden viele verschiedene Forschungs- und Innovationsmaßnahmen ergriffen, um innovative Lösungen für die Wasserbewirtschaftung in Afrika zu finden und gleichzeitig die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und dem afrikanischen Kontinent zu vertiefen. Dieser CORDIS Results Pack präsentiert sieben Projekte, die im Rahmen der beiden oben genannten Horizont 2020-Ausschreibungen finanziert wurden. Das Projekt AfriAlliance bringt afrikanische und europäische Akteure zusammen, um Afrika besser auf die Herausforderungen im Bereich Wasser und Klimawandel vorzubereiten. Über das Projekt DAFNE haben sich 14 Partner aus Europa und Afrika zusammengeschlossen, um die Zusammenarbeit zugunsten nachhaltiger und effektiver Lösungen für die Steuerung des Nexus zwischen Wasser, Energie und Nahrungsmitteln zu erleichtern. Ein weiteres Projekt, FLOWERED, verfolgte einen methodischen Ansatz zur Erkennung von verunreinigtem Wasser und führte für dessen Behandlung Maßnahmen zur Minderung und Entfluoridierung durch. Im Projekt MADFORWATER wurde an der Entwicklung einer Reihe integrierter Technologie- und Verwaltungslösungen zur Verbesserung der Abwasserbehandlung und Bewässerung gearbeitet. Das Projekt SafeWaterAfrica hat ein neuartiges Wasserreinigungssystem entwickelt, das chemische Schadstoffe entfernt und Wasser durch Abtöten von Krankheitserregern desinfiziert. Dann gibt es noch das Projekt VicInAqua, mit dem eine innovative Abwasserbehandlung, Aquakultur und Bewässerung im Einzugsgebiet des Victoriasees integriert wurden. Nicht zuletzt wird im Projekt WATERSPOUTT darauf hingearbeitet, nachhaltige dezentrale Technologien zur Solardesinfektion zu verbessern und mit anderen Wasseraufbereitungsmethoden zu kombinieren. Die gemeinsamen wissenschaftlichen und innovationsbezogenen Erfolge dieser Projekte tragen dazu bei, den weltoffenen Charakter von Horizont 2020 zu stärken und die Rolle Afrikas als wichtiger Forschungs- und Innovationspartner im Kontext von Horizont Europa zu festigen.

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