Zusammenarbeit zwischen Afrika und Europa zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit Afrikas gegenüber dem Klimawandel
Afrika ist besonders anfällig für den Klimawandel, weshalb viele afrikanische Organisationen und Netzwerke hart daran arbeiten, Lösungen zur Milderung der Auswirkungen auf den Kontinent zu finden. Das EU-finanzierte Projekt AfriAlliance unterstützt sie dabei, ihre Kräfte untereinander und mit europäischen Interessengruppen zu bündeln, um Wissen auszutauschen, ihre Kapazitäten zu stärken und generell Innovationen zu beschleunigen, sodass Afrika auf zukünftige Herausforderungen im Bereich Klimawandel und Wasserversorgung besser vorbereitet sein wird.
Zusammenarbeit für eine bessere Zukunft
Projektkoordinatorin Uta Wehn erklärt: „AfriAlliance hat zehn nachfrageorientierte Aktionsgruppen in ganz Afrika ins Leben gerufen, die afrikanische und europäische Gleichgesinnte zusammenbringen, damit sie gemeinsam an umsetzbaren Lösungen arbeiten können. Die Projekte konzentrieren sich auf vielfältige Themen wie Wassergewinnung für die Landwirtschaft, Wasserwirtschaft, Bürgerwissenschaft und Wasserverwaltung.“ Die Gemeinschaft von AfriAlliance zählt inzwischen über 500 Einheiten, die auf der Karte der Interessengruppen von AfriAlliance hervorgehoben werden. Die Einheiten umfassen gemeinnützige, wirtschaftliche und akademische Organisationen wie auch Förderorganisationen; Frauen-, Jugend- und Landwirtschaftsgruppen; öffentliche Behörden sowie verschiedene Plattformen und Projekte. Die Sensibilisierung der Gesellschaft und Stärkung der Gemeinschaft werden eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung zukünftiger Herausforderungen spielen.
Wissen ist Macht
AfriAlliance bringt nicht nur Menschen zusammen, sondern stellt ihnen auch Informationen über das projekteigene Wissenszentrum zur Verfügung. Über diese zentrale Anlaufstelle können die im Rahmen des Projekts erstellten Strategiepapiere und Informationsblätter zu sozialen Innovationen sowie aktuelle Informationen zu Wasser und Klima und relevante wissenschaftliche Publikationen und Berichte abgerufen werden. Darüber hinaus liefert das Wissenszentrum auch Informationen zu Online-Lernmöglichkeiten, die sowohl von AfriAlliance als auch von anderen Institutionen angeboten werden. Der nächste offene Massen-Online-Kurs von AfriAlliance wird im Juni 2020 stattfinden und sich auf soziale Innovationen zur Überwindung der Herausforderungen in den Bereichen Wasser und Klima in Afrika konzentrieren. Auf der Website können sich Besucher auch über bevorstehende Veranstaltungen zum Thema Wasser und Klima, Fördermöglichkeiten sowie Bildungs-, Stipendien- und Karrieremöglichkeiten informieren. Das Team hat zudem eine Methode zur Erfassung und Analyse von Wasser- und Klimadaten entwickelt. Wehn fährt fort: „AfriAlliance hat die ‚Triple Sensor Collocation‘-Methode (etwa ,Zusammenwirken dreier Sensoren‘) zur Überwachung und Vorhersage entwickelt. Diese ermöglicht es den Nutzern, drei unabhängige Beobachtungen zu Wasser und Klima zu validieren – Daten von Bürgern, Satelliten und konventionellen Bodenstationen – und deren Zuverlässigkeit zu bewerten.“ Eine interaktive Demonstration ist auf der Projektwebsite verfügbar. Die Software und Dokumente des Demonstrationsinstrumentariums können ebenfalls von dort heruntergeladen werden. Das GeoData-Portal des Teams enthält inzwischen über 140 Einträge und Metainformationen zu afrikanischen Wasserreserven und Klimadaten.
Festigung der Grundlagen für Sicherheit und Nachhaltigkeit
„AfriAlliance hat die Bedürfnisse afrikanischer Wasserwirtschaftsorganisationen im Kontext verschiedener Klimawandelszenarien ermittelt und priorisiert. Wir evaluieren sowohl bestehende als auch neue Lösungen und die Hindernisse, die ihrer Einführung im Wege stehen. AfriAlliance hat neue Wege erschlossen, um eine Brücke zwischen Bedürfnissen und Lösungen zu schlagen, wie beispielsweise durch unsere Veranstaltungen zu Innovationsbrücken und Roadshows. Der nächste Schritt ist die Stärkung der Rahmenbedingungen für Wasserinnovationen in Afrika. Zu diesem Zweck hat das Team Leitprinzipien und Empfehlungen vorgelegt, wodurch der Innovationspolitik für den afrikanischen Wassersektor eine Richtung gegeben werden soll“, berichtet Wehn. Diese werden im Kontext aktueller bewährter Verfahren und lokaler Bedingungen betrachtet und ermöglichen eine erfolgreiche gemeinsame Gestaltung, Anpassung und Umsetzung von Wasser- und Klimaschutzinnovationen in Afrika. Neben dem Aufbau der Grundlagen für gezielte Maßnahmen hat AfriAlliance auch Geschäftspläne für mehrere Projektergebnisse erstellt, um deren Nachhaltigkeit über die Projektlaufzeit hinaus zu gewährleisten. Das auf fünf Jahre angelegte Projekt läuft noch ein Jahr, aber seine Auswirkungen werden weiter zunehmen und die Widerstandsfähigkeit Afrikas gegenüber dem Klimawandel stärken.
Schlüsselbegriffe
AfriAlliance, Afrika, Klima, Wasser, Landwirtschaft, Wasseraufbereitung, Triple Sensor Collocation, Vorhersage, Geodaten