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Forschung und Innovation der EU als treibende Kraft für die Produktion nachhaltiger Meeresfrüchte innerhalb und außerhalb Europas

In der Zukunft werden die Meeresfrüchte Europas aus dem Meer- und Süßwasser weiterhin eine wichtige Rolle für die Gewährleistung der Ernährungssicherheit spielen. Es bedarf eines ganzheitlichen Ansatzes, um Nahrung aus unseren Meeren, Ozeanen, Flüssen und Seen zu beziehen, die der Nachhaltigkeit, der Gesundheit und Sicherheit, den Fischern und Landwirten sowie den Märkten und Verbrauchern Vorrang einräumt. Alle relevanten Wirtschaftsbereiche des Nahrungsmittelsystems, einschließlich der verarbeitenden Industrien, Logistik, Einzelhändler und nachgelagerten Nahrungsmitteldienstleistungen, müssen von der Produktion bis zum Verbrauch miteinander vernetzt sein. Ein solcher Ansatz ist wichtig und muss auf allen geografischen Ebenen angewandt werden: in den lokalen, regionalen, nationalen, europäischen und internationalen Politikforen, um die weltweite Sicherheit und Qualität der Nahrungsmittel sicherzustellen und verantwortungsbewusste Forschung und Innovation sowie Verbraucherakzeptanz für gesunde und nachhaltige Meeresfrüchte zu fördern.

Die Europäische Kommission will der Herausforderung der Ernährungssicherheit mit ihrem politischen Rahmenwerk FOOD 2030 Forschung und Innovation (FuI) begegnen, das darauf abzielt, unsere Ernährungssysteme zukunftssicher zu machen, damit sie nachhaltiger, widerstandsfähiger, verantwortungsvoller, integrativer, vielfältiger und wettbewerbsfähiger werden können. FOOD 2030 widmete sich einem systemischen Ansatz, um die Forschung und Innovation im Bereich der europäischen Ernährungssicherheit zu vernetzen, auszuweiten und zu beflügeln, während gleichzeitig Lösungen für vier übergeordnete Prioritäten des Nahrungsmittelsystems bereitgestellt werden: Diese sind ERNÄHRUNG für eine nachhaltige und gesunde Ernährung, KLIMAresilienz und ökologische Nachhaltigkeit, ZIRKULARITÄT und Ressourceneffizienz sowie INNOVATION und die Stärkung von Gemeinschaften.

Maßnahmen der EU im Bereich Nahrungsmittel

Das Rahmenwerk FOOD 2030 beinhaltet die Bereitstellung und den Verbrauch gesunder und nahrhafter Nahrungsmittelprodukte aus Meeres- und Binnengewässern, die über Fischfangpraktiken und Aquakultur gefangen wurden. Des Weiteren wird sich in einer wissenschaftlichen Stellungnahme (5/2018) des Scientific Advice Mechanism (SAM) in der Publikation "Food from the Oceans" dafür ausgesprochen, dass Fischerei und Aquakultur als Ganzes, im Kontext eines breit gefächerten "Gesamtsystems" betrachtet werden müssten und es wird auf das herausragende Potenzial zur Ausweitung im Bereich der nachhaltigen Aquakultur hingewiesen. FOOD 2030 unterstützt somit die Entwicklung einer nachhaltigen Aquakultur in und außerhalb Europas als gesunde Proteinquelle im Kampf gegen Hunger und Fehlernährung und um die steigende globale Proteinnachfrage zu befriedigen. Die Aquakultur sticht laut der EU-Strategie "Blaues Wachstum" als Sektor mit großem Potenzial für die Schaffung von Arbeitsplätzen und Wachstum hervor. Der Schlüssel für die nachhaltige Entwicklung der europäischen Aquakultur ist eine gute Planung von Meerwasser- und Süßwasseraktivitäten, die auf ihre sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Ausmaße und Auswirkungen hin berücksichtigt werden. Die nachhaltige Bewirtschaftung traditioneller Wildfangfischereien, die auf abfallintensive oder schädliche Aktivitäten verzichten und vollständig von der Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) unterstützt werden, werden zusätzlich den Schutz gesunder und produktiver mariner Ökosysteme sicherstellen. Weitere Maßnahmen zur Minimierung des unerwünschten Beifangs und zur Vermeidung von Rückwürfen sind geplant. Aus diesem Grund werden in der gesamten EU Initiativen entwickelt, um die Übertragung bewährter Verfahren auf nachhaltige Fischerei und Aquakultur zu unterstützen.

Wichtigkeit und Umfang von EU-Forschung hervorheben

Diese 13 bahnbrechenden EU-finanzierten Forschungsprojekte, die durch das Siebte EU-Rahmenprogramm (FP7) und das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 gefördert werden, beleuchten, wie unsere Meeres- und Süßwasserökosysteme einen Beitrag zur Ernährungssicherheit, einer gesunden und nachhaltigen Ernährung in der EU (und weltweit) sowie zu den vier Prioritäten von FOOD 2030 leisten. Außerdem sind diese Initiativen von großer Bedeutung, um das Vertrauen der europäischen Verbraucher in Meeresfrüchte und dazugehörige Produkte aus Europa zu verbessern. Im Rahmen zahlreicher Projekte wird der Produktionsmaßstab aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. So zielt Aquaspace darauf ab, mehr Fläche für die Aquakultur zu schaffen, um eine erhöhte Produktion zu ermöglichen. Im Rahmen von PrimeFish wurden Daten zu einzelnen Unternehmen erhoben, um die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Sektors anzukurbeln. Dabei wurden Faktoren aufgedeckt, die das Marktwachstum behindern. DiscardLess und MINOUW arbeiteten zum Beispiel an der Reduzierung der Rückwürfe in europäischen Fischereibetrieben. Unterdessen wurde im Rahmen von ELOXIRAS ein neues, fortschrittliches elektrochemisches Oxidationsverfahren für Aquakultur in Kreislaufanlagen entwickelt. Andere Initiativen erforschen Aspekte der Tiergesundheit und des Tierwohls. ULTRAFISH verbesserte die Verarbeitung von Fischerzeugnissen mithilfe von Ultraschall, um die Verwendung chemischer Zusatzstoffe zur mikrobiellen Inaktivierung abzuschaffen. SPG erprobte einen einzigartigen, chemikalienfreien Ansatz, um Fischlausinfektionen in Lachszuchtbetrieben zu verhindern, während FISHBOOST Fischzuchtprogramme für die gängigsten kommerziellen Aquakulturarten verbessert. Weitere Forschungsinitiativen sind auch menschlichen Gesundheitsbedenken gewidmet. Blue Iodine II produzierte neue Produkte aus Meeresalgen, um den Jodmangel bei Kindern, Schwangeren und stillenden Müttern sowie älteren Menschen anzugehen. Schließlich wurden über LIFEOMEGA hoch konzentrierte Omega-3-Nahrungsprodukte für Krebspatienten entwickelt.

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