Zum Mars und darüber hinaus: Europas Vorstoß in den Weltraum
Die Erkundung des Mars: Einer für alle und alle für einen?
Die Nachrichten aus den vergangenen Jahren ließen bemannte Mond- und Marsflüge in greifbarere Nähe rücken als je zuvor. Von den ungezügelten Ambitionen eines gewissen Elon Musk und der jüngsten Anweisung Donald Trumps an die NASA, zum Mond zurückzukehren, bis hin zur laufenden Entdeckung neuer erdähnlicher Exoplaneten – es liegt eine allgemeine Begeisterung für die Weltraumforschung in der Luft, wie einst 1969. Diese positive Energie sinnvoll zu bündeln ist allerdings keine leichte Aufgabe. Das wird schon daran deutlich, wie stark die USA, Russland, Europa und andere führende Raumfahrtmächte über Raumfahrt und Weltraumforschung in der Ära nach der ISS im Austausch stehen – und doch konnten sie bisher keine gemeinsame Vision finden. Es gibt momentan eben etwa so viele verschiedene Ansätze und Pläne für die Erforschung des Weltalls wie Hindernisse, die erstmal überwunden werden müssen, bevor irgendein Plan umgesetzt werden kann. Sobald entschieden ist, ob alle Ressourcen besser für eine zukünftige Mission zum Mars oder zum Mond eingesetzt werden, oder ob eine neue Mondbasis genutzt werden soll, um den Mars einfacher zu erreichen, werden die Investoren wohl sicher gehen wollen, dass sie auf das richtige Pferd setzen (immerhin sprachen die Experten vor noch nicht allzu langer Zeit nach einer Gegenüberstellung der erfolgreichen und kläglich gescheiterten Missionen von einem „Fluch des Mars“. Zu guter Letzt müssen auch noch Wissenslücken geschlossen und fehlende Technologien entwickelt werden, um das Vorhaben doch zu einem guten Ende bringen zu können. Auf europäischer Seite strebt die Europäische Weltraumbehörde (ESA) weiter eine mögliche internationale bemannte Marsmission zum Jahr 2025 an, die den Mond als Zwischenstation nutzen oder direkt von der Erde aus geplant werden könnte. Bis dahin werden mehrfache Robotermissionen nötig sein, um umfassendes Wissen über den Mars und die Voraussetzungen für eine sichere Mission sicherzustellen. Diverse EU-finanzierte Projekte arbeiten intensiv an dieser Aufgabe. In dieser 73. Ausgabe des Magazins research*eu Ergebnisse befassen wir uns mit den laufenden Anstrengungen zur Vorbereitung auf die ExoMars-Mission; Technologien der nächsten Generation für den Pflanzenanbau im Weltraum; dem relativ jungen Konzept des „planetaren Schutzes“ von den Planeten des äußeren Sonnensystems; einem neuen Roverkonzept für die Mondforschung; einer neuen Einrichtung zur Analyse von Weltraumproben; und zu guter Letzt mit derzeitigen Bemühungen zur Verringerung der Auswirkung auf die Umwelt durch eine (wie wir hoffen) zunehmende Zahl von Raumfahrtmissionen. Und da der Mars erst den Beginn eines neuen Zeitalters darstellt, widmen wir uns abschließend noch den Erfolgen von ETAEARTH – dem EU-Projekt, dem die Identifizierung der erdnächsten Exoplaneten der Kepler-Mission zu verdanken ist. Außerdem finden Sie im Magazin unsere weiteren Themenbereiche sowie eine Übersicht über bevorstehende Veranstaltungen, die von EU-finanzierten Forschungsprojekten ausgerichtet werden oder an denen derartige Projekte beteiligt sind. Wir freuen uns auf Ihr Feedback. Schicken Sie uns Ihre Fragen und Vorschläge an: editorial@cordis.europa.eu