Studie zeigt Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Darmkrebsrisiko
Laut neuer Forschungsergebnisse der European Prospective Investigation of Cancer (EPIC), die im International Journal of Cancer veröffentlicht wurden, erhöht der Konsum von einem großen Glas Wein oder Bier pro Tag das Darmkrebsrisiko um zehn Prozent. EPIC ist eine Langzeitstudie, an der eine halbe Million Menschen aus zehn europäischen Ländern teilnehmen, von der man sich detaillierte Informationen über die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krebs erhofft. In der aktuellen Studie wurden 480 000 Menschen über sechs Jahre hinweg verfolgt und zu ihren Trinkgewohnheiten befragt. Während dieser Zeit bekamen 1833 Probanden Darmkrebs. Die Studie zeigte, dass bei denjenigen, die 15 Gramm Alkohol pro Tag tranken, das Risiko, Darmkrebs zu bekommen, um zehn Prozent höher lag. 15 Gramm Alkohol entspricht einem halben Liter Bier oder einem großen Glas (250 ml) Wein. Bei den Probanden, die mehr als 30 Gramm Alkohol tranken, erhöhte sich das Risiko um 25 Prozent. "Die Studie zeigt ziemlich deutlich, dass das Darmkrebsrisiko steigt, je mehr Alkohol man trinkt", so Professor Tim Key, ein Epidemiologe von Cancer Research UK. "Die Risikosteigerung ist nicht groß, aber es ist wichtig, dass die Menschen verstehen, dass sie das Risiko, verschiedene Krebsarten - darunter Darmkrebs - zu bekommen, senken können, wenn sie weniger Alkohol trinken." Dr. Lesley Walker, Director of Cancer Information bei Cancer Research UK, warnte davor anzunehmen, dass ein Getränk einer Einheit Alkohol entspricht. "Es herrscht sehr viel Verwirrung darüber, bis zu welchem Grad Alkoholkonsum nicht schädlich ist", erklärte sie. "Das hängt zum Teil mit dem immer höheren Alkoholgehalt mancher Weine und Biere zusammen, aber auch mit der Tatsache, dass manche Kneipen ein großes Glas Wein anbieten, was einem Drittel einer Flasche entspricht. Zuvor in diesem Jahr veröffentlichte Forschungsergebnisse der International Agency for Research on Cancer zeigten, dass in der EU25 im Jahr 2006 297 200 Fälle von kolorektalem Krebs diagnostiziert wurden, womit dies der am dritthäufigsten diagnostizierte Krebs nach Brustkrebs und Prostatakrebs ist. Im gleichen Jahr starben 139 400 Menschen an dieser Krankheit. Zuvor im EPIC-Projekt durchgeführte Studien kamen zu dem Ergebnis, dass ein hoher Konsum von Ballaststoffen, Fisch und Milchprodukten das Krebsrisiko reduzieren. Der häufige Konsum von rotem oder verarbeitetem Fleisch jedoch scheint sowohl das Risiko von Darmkrebs als auch Magenkrebs zu erhöhen.