Personalisierte Behandlungskonzepte in der Krebstherapie
Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge ist Krebs die führende Todesursache weltweit, das sind 7,6 Mio. Betroffene bzw. rund 13 % aller Todesfälle. Trotz erheblicher Bemühungen um Heilung soll die Zahl der Krebstoten auch weiterhin ansteigen und es werden bis 2030 schätzungsweise 13,1 Mio. Menschen sterben müssen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Krebs auf eine Behandlung anspricht, wird stark von Veränderungen im Krebsgenom beeinflusst. Das Hauptziel des kürzlich unterstützten innovativen Projekts des Europäischen Forschungsrats ist es, die komplexe Genomik und die biochemischen Merkmale menschlicher Krebsarten aufzudecken und die optimale Wirkstoffkombination zu ermitteln, die in einer persönlich zugeschnittenen Krebstherapie eingesetzt werden kann. Geleitet wird dieses ehrgeizige Projekt von Professor Anton Berns und Professor Daniel Peeper vom niederländischen Krebsinstitut (Netherlands Cancer Institute, NKI) zusammen mit den Professoren David Adams und Michael Stratton vom Krebsgenomprojekt am Wellcome Trust Sanger Institute (WTSI). Sie führen sich ergänzendes Fachwissen zusammen, um das ERC-Synergieprojekt CombatCancer zu bilden, welches mit 14,5 Mio. EUR an Fördermitteln ausgestattet wurde, um eine sechs Jahre währende Studie zu unternehmen. Dieses wurde im Mai dieses Jahres auf den Weg gebracht. Das Projekt sollte die Ermittlung von Wirkstoffkombinationen ermöglichen, mit denen sich Resistenzen in verschiedenen experimentellen Krebsmodellen überwinden ließen. Die Forscher konzentrieren sich auf vier Hauptkrebsarten: Brust- und Darmkrebs, Melanome und Thoraxkrebs (Mesotheliom und kleinzelliges Bronchialkarzinom). Der integrierte Ansatz des Forschungsteams umfasst eine tiefgehende Genomsequenzierung von Tumoren bei Mensch und Maus sowie In-vitro-Wirkstoffanalysen von primären Tumorkulturen und Krebszelllinien. Die resultierenden Daten werden mithilfe von Computeranalyse untersucht, um Voraussagen zu Reaktionen auf Wirkstoffe zu treffen. An genetisch veränderten Mäusen und Xenotransplantationen auf Mäusen, bei denen menschliches Gewebe auf diese transplantiert wird, werden strenge Validierungsexperimente durchgeführt. Aus diesen integrierten Anstrengungen sollen verschiedene Kombinationstherapien und diagnostische Biomarker hervorgehen, die in bestehenden Netzwerken für klinische Versuche weiter erkundet werden sollen. Das Projektteam besteht bereits aus sieben Mitarbeitern, doch bis zum offiziellen Projektstart werden weitere 20 Personen eingestellt. Die klinischen Versuche sollen in den letzten zwei Jahren der Forschungsarbeit des Projekts durchgeführt werden.Weitere Informationen: Netherlands Cancer Institute (NKI) http://www.nki.nl/ Wellcome Trust Sanger Institute (WTSI) http://www.sanger.ac.uk/ Weltgesundheitsorganisation (WHO) http://www.who.int/topics/cancer/en/index.html
Länder
Niederlande, Vereinigtes Königreich