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Pandemic Risk and Emergency Management

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Die EU auf die nächste Pandemie vorbereiten

Über einen Zeitraum von 18 Monaten wurden im Rahmen des Projekts PANDEM Empfehlungen ausgearbeitet, um die EU dabei zu unterstützen, einer potenziellen Pandemie entgegenzutreten. Mithilfe des Planungs-Tools und weiterer Ergebnisse des Projekts identifizierte das Team Forschungsprioritäten und -innovationen, die erforderlich sind, um für eine Pandemie gewappnet zu sein.

Auch wenn bekannt ist, dass es in Europa Pandemien gab – hierzu zählt die Pest, die im Mittelalter ein Drittel der europäischen Bevölkerung dahinraffte und die Spanische Grippe, die im frühen 20. Jahrhundert 40-50 Millionen Menschen das Leben kostete – könnte man leicht zu der Auffassung gelangen, dass diese eines der finstersten Kapitel in den Geschichtsbüchern sind oder dass diese in Übersee stattfinden, wo es die bekannten Ausbrüche des SARS-Virus, des Zika-Virus, des Ebola-Virus und des MERS-CoV-Virus gegeben hat. Das Projekt PANDEM (Pandemic Risk and Emergency Management) wurde allerdings ins Leben gerufen, weil ebendiese Bedrohung auch für Europa größer wird. Im Zuge des von der National University of Ireland koordinierten 1,3-Millionen-Euro-Projekts wurde die aktuelle Überschneidung von Risikofaktoren festgestellt, welche das Auftreten von Krankheiten fördern und welche mit der Amplifizierung und Ausbreitung von Pathogenen mit Pandemiepotenzial einhergehen. „Die EU erkennt an, dass Pandemien eine immer größer werdende Bedrohung für die Gesundheitssicherheit sind“, sagt Prof. Máire Connolly, Koordinatorin von PANDEM. „Für Europa bedeutet die steigende Anzahl an Flugpassagieren mit weiter entfernten Reisedrehscheiben, dass eine neu auftretende Krankheit innerhalb von Stunden eine europäische Stadt erreichen kann. Wir haben außerdem eine große Bevölkerung von mehr als 750 Millionen Menschen und dicht besiedelte Städte.“ Prof. Connolly meint weiter: „Hinzu kommt: die kontinuierliche Zirkulation von Grippeviren unter Vögeln, Schweinen und Menschen; die Bedrohung durch Bioterrorismus; und die mögliche versehentliche Freisetzung von gefährlichen Pathogenen, falls Biosicherheitsmaßnahmen nicht genau umgesetzt werden. Wenn man dies in den Kontext der antimikrobiellen Resistenz setzt, haben wir eine große Bedrohung für die menschliche Gesundheit, welche die Behandlung von Infektionskrankheiten in eine Zeit zurückführen könnte, bevor es antimikrobielle Lösungen gab.“ Angesichts dieser besorgniserregenden Bedrohung zielte PANDEM darauf ab, die besten Verfahrensweisen zu prüfen und die Instrumente und Systeme zu identifizieren, die erforderlich sind, um die Pandemie-Bereitschaft der EU und ihre Kapazitäten zur Bewältigung der Folgen in Bezug auf Gesundheit, Sozioökonomie und Sicherheit auf nationaler, europäischer und globaler Ebene zu stärken. Seit dem Beginn des Projekts im September 2015 stand die Identifizierung innovativer Lösungen im Fokus, um die Kapazitäten der EU-Mitgliedstaaten für die Zusammenarbeit an einer grenzübergreifenden Risikobewertung und für die Abwehr und Folgenbewältigung innerhalb eines multidisziplinären, intersektoriellen Experten-Netzwerks aufzubauen. „Wir haben einen starken, multidisziplinären Ansatz geschaffen, der uns neue Erkenntnisse ermöglicht hat“, erklärt Prof. Connolly. Bedeutsamerweise wurde gemeinsam von Experten in den Bereichen öffentliche Gesundheit, Mikrobiologie, Sicherheit, Verteidigung, Informationstechnologie, Kommunikation und Recht PandemCap geschaffen, ein Planungs-Tool für die Visualisierung und Präsentation epidemiologischer Daten und für die Simulation der Pandemieausbreitung/-eindämmung entsprechend der Implementierung von Kontrollmaßnahmen, die Gesundheitsfachkräften zur Verfügung stehen. „Das Tool wird Planern die Evaluation von Kosten für solche Maßnahmen und die Priorisierung von Bereitschaftsmaßnahmen ermöglichen, um eine maximale Wirkung zu erzielen“, sagt Prof. Connolly. Alles in allem stellt PANDEM der Europäischen Kommission eine Reihe von Empfehlungen für innovative Lösungen zur Verfügung, die erforderlich sind, um die Pandemie-Bereitschaft zu verbessern. Diese Empfehlungen wurden am 17 März 2017 in Brüssel im Rahmen einer Versammlung der Nutzergemeinschaft für geschützte, sichere und widerstandsfähige Gesellschaften (Community of Users on Safe, Secure and Resilient Societies) der GD Migration und Inneres vorgestellt. Zu den Empfehlungen des Projekts zählt ein Modellrahmenwerk, um sicherzustellen, dass alle EU-Mitgliedstaaten eine rechtliche Untermauerung in Bezug auf Pandemie-Reaktionsmaßnahmen aufweisen. Dies schließt Quarantäne- und Isolationsmaßnahmen, die gleichmäßige Verteilung knapper Ressourcen wie Impfstoffe und weitere medizinische Gegenmaßnahmen ein. „Ein verbessertes Situationsbewusstsein unter Verwendung von Berichterstattungen der Gemeinschaft über Fälle auftretender Krankheiten und soziale Mediendaten wird dazu beitragen, dass eine schnelle Detektion und genaue Folgenüberwachung in Bezug auf die nächste Pandemie sichergestellt ist. Dies würde ebenfalls die Miteinbeziehung der Bürger in die Pandemiereaktion unterstützen, da der Dialog zwischen öffentlichen Gesundheitseinrichtungen und Unionsbürgern vereinfacht wird“, hebt Prof. Connolly hervor. Obwohl das Team anerkennt, dass Zeitpunkt und Ursprung der nächsten Pandemie ungewiss sind, ist es zuversichtlich, dass eine verbesserte Bereitschaft die Folgen für Menschenleben und Gesundheit sowie für die daraus resultierenden gesellschaftlichen und ökonomischen Beeinträchtigungen minimieren kann. „Über die Anwendung von Innovationen aus den Sektoren Sicherheit, Verteidigung und Krisenmanagement zur Verbesserung der Tools und Systeme, die im Gesundheitssektor eingesetzt werden, können wir dazu beitragen, dass Europa und die übrige Welt besser dafür gewappnet sind, die Folgen der nächsten Pandemie schnell zu erkennen und abzuschwächen“, schlussfolgert Prof. Connolly.

Schlüsselbegriffe

PANDEM, Pandemie, Europa, Gegenmaßnahmen, Planung, Risikofaktoren, Empfehlungen, Bedrohung, Sicherheit

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