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Simulation of Upset Recovery in Aviation

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Flugsicherheitstraining wird verstärkt

Neue Simulationssysteme und Trainingsmodule werden Pilotinnen und Piloten dabei helfen, katastrophale Ereignisse in der Luft zu vermeiden und damit viele Leben zu retten.

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Die häufigste Ursache für tödlichen Unfälle in der Luftfahrt ist ein Kontrollverlust während des Fluges, der oft auf mangelnde Erfahrungen der Besatzung beim Abfangen eines Flugzeuges nach extremen Flugbedingungen zurückzuführen ist. Zu diesen extremen Bedingungen zählen "Fast-Abstürze" sowie ein hoher Rollwinkel von mehr als 45 Grad, wobei der Pilot versehentlich eine kritische Situation herbeiführt. Mit den Plänen, das Upset-Recovery-Training (Manöver zum Abfangen eines abstürzenden Flugzeugs) zur Pflicht zu machen, beschreitet die EU neue, effektive Wege bei der Ausbildung von Piloten bei der Bewältigung dieser potenziell tödlichen Vorkommnisse. Das EU-finanzierte Projekt "Simulation of upset recovery in aviation" (SUPRA) arbeitete auf die Weiterentwicklung von Flugsimulationen bei Flugstörungen bzw. unter Absturzbedingungen. Da die heute übliche Simulationstechnik diese Modellierung nicht leisten kann, entwickelte das Projektteam den Stand der Technik in der Flugdynamikmodellierung und in der Bewegungserzeugung (Motion-Cueing) weiter, um sich der Mängel der bodengestützten Simulatoren anzunehmen. SUPRA stützte seine Arbeit auf frühere Modellierungsanstrengungen zur Einbeziehung von Windkanaltechniken in die Prognose des Verhaltens von Kampfflugzeugen im Flug unter Einsatz neuartiger numerischer Strömungsmechaniken (Computational Fluid Dynamics). Man entwickelte außerdem verbessertes Motion-Cueing und untersuchte zahlreiche Flugzustände, die üblicherweise während des normalen Flugbetriebs von Verkehrsflugzeugen nicht eintreten. Ein weiterer wichtiger Erfolg war die korrekte Wiedergabe der körperlichen Belastung für den Körper des Menschen während eines Absturzes, wobei Zentrifugation als Simulatorlösung zum Einsatz kam. Somit entwickelte SUPRA mit Erfolg ein generisches Modell zur Erfassung des wichtigsten aerodynamischen Verhaltens der Kategorie Verkehrsflugzeug bei einem hohen Anteil von Flügen. Professionelle Testpiloten bewerteten das Konzept und beurteilten seine Realisierbarkeit. Die Forschungsarbeit wurde den Interessierten auf der Internetseite des Projekts und auf einem Symposium vorgestellt, das Flugzeughersteller und -gesellschaften sowie Luftfahrtbehörden besuchten. Wird diese Technologie erst einmal dazu eingesetzt, um die Fähigkeiten der Piloten zur Beherrschung des Flugverhaltens zu verbessern, wird es ihnen eine Hilfe dabei sein, nach Absturzsituationen die stabile Steuerung des Flugzeugs zurückzuerlangen. Da diese Ereignisse für 10 bis 20 % aller tödlichen Unfälle im öffentlichen Luftverkehr verantwortlich sind, wird diese Simulationstechnik wertvolles Leben retten - und das nicht nur in Europa, sondern hoffentlich auf der ganzen Welt.

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